Rund um die Uhr im Einsatz

Neunkirchen. "Es gibt noch viel zu leben", lautet der Leitspruch des Kinder-Hospizdienstes Saarland. Schwerstkranken Kindern und ihren Familien steht der Verein bei, organisiert medizinische Betreuung, berät Eltern bei Anträgen, vermittelt ehrenamtliche Helfer, unterstützt Geschwister kranker Kinder und begleitet am Ende auch die trauernden Angehörigen

Neunkirchen. "Es gibt noch viel zu leben", lautet der Leitspruch des Kinder-Hospizdienstes Saarland. Schwerstkranken Kindern und ihren Familien steht der Verein bei, organisiert medizinische Betreuung, berät Eltern bei Anträgen, vermittelt ehrenamtliche Helfer, unterstützt Geschwister kranker Kinder und begleitet am Ende auch die trauernden Angehörigen. Viele Aufgaben für den Kinder-Hospizdienst, der sich in zwei Bereiche gliedert. Zum einen das Team des Kinder-Hospizdienstes, das sich um viele organisatorische Dinge kümmert, aber auch um die Beratung und psychosoziale Betreuung der Familien. Und zum anderen das SAPV-Team, das kranke und schwerstbehinderte Kinder medizinisch und pflegerisch betreut. SAPV steht dabei für spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung. Palliativ wiederum bedeutet, dass es bei der Behandlung nicht um Heilung geht, sondern darum, Symptome zu lindern, etwa Schmerzen. Denn die Kinder, die vom Hospizdienst betreut werden, sind entweder schwerst mehrfach behindert oder leiden an einer nicht oder kaum heilbaren Krankheit. "In jedem Fall sind es aber lebensverkürzende Erkrankungen oder Beeinträchtigungen", erklärt Heide Kirsch, Leiterin des Kinder-Palliativteams, das vor allem bei akuten Problemen zur Stelle ist.Wird das SAPV-Team des Kinderhospizdienstes bei akuten Krisen angefordert, geht Kinderärztin und Palliativmedizinerin Dr. Ute König zuerst in die Familien. "Die Behandlung wird abgesprochen mit den Eltern und dem Kinderarzt. Die Arbeit soll den Kinderarzt nicht ersetzen, aber wir erbringen eine zusätzliche Leistung, die der Kinderarzt nicht leisten kann", erklärt König. Anschließend übernehmen die Pflegekräfte die Betreuung des Kindes, bis die Krise überstanden ist. Heike Kirch, Julia Wentz und Maria Hippler sind Krankenschwestern mit palliativ-pflegerischer Ausbildung. Zum Team gehört derzeit auch Stella Lubinetzki, die an der Uniklinik in Homburg eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin macht und im SAPV-Team einen praktischen Einsatz absolviert. Eva-Maria Nist ist die Sozialarbeiterin im Team, sie ist ausgebildete Krankenschwester, Sozialpädagogin und Palliativ-Pflegerin. Heide Kirsch als Teamleiterin kümmert sich hauptsächlich um den organisatorischen Bereich sowie um die Vernetzung mit den Kliniken und Krankenkassen. Die "gute Seele" des Teams ist Sekretärin Susanne Jörgens, die stets erste Ansprechpartnerin für alle Anrufer ist. Die palliative Behandlung von Kindern stellt eine besondere Herausforderung dar. Manchmal sind sie zu klein, manchmal so schwer behindert, dass sie sich nicht richtig mitteilen können. Wird das Kind richtig behandelt, können die Symptome gelindert werden oder verklingen ganz. Dann bleibt noch Zeit, ganz viel zu leben.

AUF EINEN BLICK

Vier Jahre lang wird "Hilf-Mit!", die Hilfsaktion der Saarbrücker Zeitung, den ambulanten Kinder-Hospizdienst im Saarland finanziell unterstützen. Bis 2015 gehen jährlich 30 000 Euro auf das Konto des ambulanten Dienstes. "Das schafft Planungssicherheit", sagt Winfried Bausch vom Kinder-Hospizdienst. Über die Arbeit der ambulanten Betreuung schwer kranker Kinder wird die SZ regelmäßig berichten.

Wer dabei helfen möchte, kann auf folgende "Hilf-Mit!"-Konten spenden: Sparkasse Saarbrücken, Konto 67, BLZ 590 501 01, Bank1 Saar, Konto 584 002, BLZ 591 900 00, Deutsche Bank, Konto 0 666 222, BLZ 590 700 70, und Kreissparkasse Saarlouis, Konto 505, BLZ 593 501 10. red

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