Radpolizisten bereiten Infotag in der City vor

Saarbrücken · Viele Radfahrer tun sich schwer auf dem Weg durch Saarbrücken. Polizei, Stadt und der Fahrrad-Club ADFC zeigen am 9. April gemeinsam, worauf es ankommt.

 Michael Gottesleben, Nadja Kunz und Katja Remus (von links) sind oft auf dem Rad in Saarbrücken unterwegs. Die beiden Polizistinnen werden am 9. April am Infostand in der Bahnhofstraße den Besuchern Tipps geben und auf Wunsch nachschauen, ob Fahrräder richtig ausgerüstet sind. Foto: Martin Bachmann

Michael Gottesleben, Nadja Kunz und Katja Remus (von links) sind oft auf dem Rad in Saarbrücken unterwegs. Die beiden Polizistinnen werden am 9. April am Infostand in der Bahnhofstraße den Besuchern Tipps geben und auf Wunsch nachschauen, ob Fahrräder richtig ausgerüstet sind. Foto: Martin Bachmann

Foto: Martin Bachmann

Wut klingt so: "Der war viel zu schnell in der Bahnhofstraße. Und was haben Radfahrer überhaupt auf unseren Gehwegen zu suchen? Nichts." Oder so: "Klingeln können die wohl nicht mehr. Zu sehen war das Rad im Dunkeln sowieso nicht."

Die Kontaktpolizisten (Kops) von St. Johann hören auf fast jeder ihrer Streifen Beschwerden über Radfahrer, die sich nicht an die Regeln halten. Zu den Tiefpunkten im schwierigen Miteinander von Passanten und Radlern in der Bahnhofstraße gehört dieser Unfall aus dem vorigen Jahr: Beim Zusammenstoß eines Radfahrers mit einem Fußgänger erlitt dieser schwere Rückenverletzungen.

Sobald Kops sich Fahrräder auf den Citystraßen genauer anschauen, finden sie Mängel, die es in sich haben. Hier fehlen Lampen. Da schwächeln die Bremsen. Von der fehlenden Klingel ganz zu schweigen.

Dabei treffen die Polizisten mit ihren Hinweisen auf Verstöße und Mängel meist auf offene Ohren. Viele ihrer Gegenüber wissen of gar nicht, dass sie gerade etwas falsch machen. Also taten die Kops von St. Johann sich zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, dem Ordnungsamt und dem Stadtmarketing. Auch die Saarbrücker Verwaltung will Radfahren in Saarbrücken zum Spaß ohne Reue machen. Erst recht jetzt, wenn wegen der steigenden Temperaturen Tausende Fahrräder aus den Garagen und Kellern auf die Straßen zurückkehren.

Das Bündnis für sicheres Radfahren ist am 9. April, dem nächsten City-Einkaufssonntag, auf der Bahnhofstraße im Einsatz, um den Start in die Hochsaison sicherer zu machen.

Helmut Berg und Thomas Rehlinger, die Chefs des Kops aus der Karcherstraße laden jeden ein, sein Fahrrad mitbringen und - natürlich kostenlos - von den Experten in Augenschein nehmen lassen. "Zu finden sind wir am übernächsten Sonntag in Höhe des Kaufhofs", sagt Berg.

Der Platz in der Fußgängerzone ist schon deshalb gut gewählt, weil viele dort zwar durchaus Rad fahren dürfen. Aber vielleicht zu schnell sind. Berg: "Wir werden zum Beispiel darauf hinweisen, dass in der Bahnhofstraße Radeln nur in Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist. Das sind fünf bis sieben Kilometer pro Stunde." Und natürlich seien Gehwege für erwachsene Radler tabu.

Die wichtigsten Regeln, kombiniert mit Sicherheitstipps und Warnungen vor typischen Gefahren, bündelt die Broschüre "Fahrrad fahren in Deutschland". Sie hat einen deutschen, einen englischen und einen arabischen Teil und ist kostenlos zu haben. Wer darin blättert, sieht, was es mit dem Rechtsfahrgebot auf sich hat, wie die wichtigsten Vorfahrtregeln aussehen und was uns der Polizist mit seinen Handzeichen an der Kreuzung sagen will.

Am Infostand wird es auch um das wohl wichtigste Utensil des Radfahrers gehen: den Helm. "Wir ermuntern jeden, ihn zu tragen. Erwachsene sollten Kindern auch darin ein Vorbild sein", sagt Thomas Rehlinger. Um dann zum guten Schluss eine Lanze für das Radfahren und die Radfahrer in Saarbrücken zu brechen. "Bei aller Kritik sollten wir nicht vergessen, dass die Fehler von Radfahrern kein Schwerpunkt unserer Arbeit sind. Denn die meisten halten sich an die Regeln. Spätestens wenn wir sie darauf hinweisen."

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