Projekt Haus Colbus geht voran

St Wendel · Rund zwölf Millionen Euro kostet der Umbau und die Sanierung des Gebäudekomplexes Colbus-Schaadt in der St. Wendeler Innenstadt. Zehn Millionen Euro davon übernimmt das Land, drei Millionen Euro mehr als bisher zugesagt. Dies berichtet der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon.

Sieben Millionen Euro hat die saarländische Landesregierung bisher für das Bauprojekt Colbus-Schaadt in der St. Wendeler Innenstadt zugesagt. Mit nunmehr zehn Millionen Euro fällt die Bezuschussung deutlich höher aus. "Mit Stolz kann ich mitteilen, dass es mir gelungen ist, weitere drei Millionen Euro für das Projekt an Unterstützung durch die Innenministerin Monika Bachmann zu erreichen", sagt der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon im SZ-Gespräch. Und weiter: "Das bedeutet im Klartext, die eigentliche Baumaßnahme wird im Prinzip zu 100 Prozent durch die Landesregierung finanziert." 2,2 Millionen Euro hat der Grunderwerb der beiden Gebäudekomplexe gekostet, die eigentlich aus sieben Häusern bestehen. Für den Grunderwerb gibt es keine Förderung.

Nachdem die Stadt St. Wendel 2011 unerwartet elf Millionen Euro an Gewerbesteuern zurückzahlen musste und in eine finanziell schwierige Situation geraten war, habe er das Gespräch mit der Landesregierung gesucht und um weitere Unterstützung dieses Vorhabens gebeten, so Bouillon. Mit Erfolg. Die Fördermittel seien übrigens zweckgebunden, erklärt der Bürgermeister, und könnten nicht für andere Projekte ausgegeben werden.

Nachdem das Haus Colbus mitten in der Innenstadt über Jahre leer gestanden hatte, hat die Stadt St. Wendel dieses 2005 für 680 000 Euro gekauft. Bei den Bauarbeiten sei deutlich geworden, dass die die Bausubstanz der Gebäudekomplexe Schaadt und Colbus nicht zu trennen war, ohne hohe Sicherungsmaßnahmen und mögliche Schadensersatzforderungen in einer Größenordnung von 500 000 Euro. So hat die Stadt den Komplex Schaadt für 1,5 Millionen Euro gekauft. Die Bauarbeiten, die sich über insgesamt fünf Jahre erstrecken, laufen auf Hochtouren. Im nächsten Jahr wird das neue Dienstleistungszentrum der Stadt fertig sein. Dann wird hier ein Großteil der Stadtverwaltung einziehen.

Für Klaus Bouillon ist das millionenschwere Bauvorhaben zurzeit das wichtigste in der Stadt. Bouillon: "Das ist Stadtsanierung und Stadtmarketing pur. Ohne die Aktivität der Stadt würde diese hässliche Ecke sicherlich noch in Jahrzehnten bestehen."

Maßnahme gegenfinanzieren

Ein weiterer positiver Effekt des Neubaus in der Innenstadt sei es, dass drei städtische Gebäude frei werden und verkauft werden können, argumentiert der Bürgermeister. Dort sind zurzeit Teile der Stadtverwaltung untergebracht. Das ehemalige Bodenwirtschaftsamt sei bereits für 500 000 Euro verkauft worden. Die Stadt verhandele zudem über den Verkauf des Rathaus-Gebäudes in der Gymnasialstraße. Im kommenden Jahr will Bouillon das städtische Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände verkaufen. "Damit ist der Grunderwerb der Gebäudekomplexe Schaadt und Colbus gegenfinanziert", so der Bürgermeister: "Da soll mir noch einer sagen, wie es besser geht."

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