Primstal triumphiert beim Erzrivalen

Hasborn · Der VfL Primstal hat in der Fußball-Saarlandliga auch das zweite Derby gegen den SV Rot-Weiß Hasborn gewonnen. Vor 500 Zuschauern im Hasborner Waldstadion gewann der Aufsteiger mit 2:1 (2:1). Im Hinspiel hatte der VfL mit 3:2 triumphiert.

 Hasborns Torhüter Christian Reiter ist im falschen Eck. Steffen Haupenthal erzielt per Elfmeter die 1:0-Führung für Primstal. Foto: RRup

Hasborns Torhüter Christian Reiter ist im falschen Eck. Steffen Haupenthal erzielt per Elfmeter die 1:0-Führung für Primstal. Foto: RRup

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Freitagabend, Waldstadion in Hasborn: Frust auf der einen, Freude auf der anderen Seite nach dem Schlusspfiff des Derbys in der Fußball-Saarlandliga zwischen dem SV Hasborn und dem VfL Primstal. Hasborns Nikolas Wilhelm zieht sich sein Trikot aus und schmeißt es wütend zu Boden. Torhüter Christian Reiter, der wie fast alle seine Mannschaftskollegen schnell Richtung Kabine stürmt, tritt beim Verlassen des Platzes noch einmal mit grimmigem Blick gegen den Torpfosten.

VfL: Sechster Sieg in Folge

Derweil stimmen die Primstaler Spieler ein paar Meter weiter lachend mit ihren Fans eine "Humba" an. Kein Wunder: Nach dem 2:1-Erfolg vor 500 Zuschauern gegen den Lokalrivalen war die Stimmung bei den Schwarz-Roten bestens. Denn durch den sechsten Sieg in Folge kletterte der VfL nämlich auch kurzzeitig auf Rang drei der Tabelle, am Ende des Spieltages ist Primstal immerhin noch Vierter. "Jetzt noch zu sagen, unser Ziel wäre nur der Klassenverbleib, hört sich allmählich etwas unglaubwürdig an", meint VfL-Kapitän Thomas Maldener. "Ich denke, wir können jetzt schauen, dass wir irgendwo im Mittelfeld landen. Ohne, dass ich das an einem Tabellenplatz festmachen will."

Bevor der Derby-Sieg unter Dach und Fach war, hatte seine Mannschaft aber ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. In der Anfangsphase hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, die Primstaler Abwehr sah dabei nicht immer ganz sattelfest aus. "Wir hatten ein wenig Probleme mit dem sehr tiefen und rutschigen Platz", gab Maldener zu. "Aber später haben wir gut gestanden."

Hasborn war zwar optisch überlegen, große Möglichkeiten gab es für die Gastgeber aber kaum. Richtig Fahrt nahm die Begegnung nach einer halben Stunde auf. In der 30. Minute drang Tim Roob bei einem der schnellen Primstaler Gegenangriffe von links in den Strafraum und wurde dort von Daniel Jung gelegt. Schiedsrichter Sebastian Laux gab Elfmeter für die Gäste, und den verwandelte Steffen Haupenthal zum 1:0.

Nur vier Minuten später gelang Hasborn der Ausgleich. Im Anschluss an einen Freistoß hatte Nikolas Wilhelm zunächst per Kopf den Pfosten getroffen. Primstal konnte klären, doch 25 Meter vor dem Tor kam die Kugel zum Hasborner Thomas Holz. Der zog wuchtig ab, und der Aufsetzer ging unhaltbar genau rechts neben den Pfosten.

Aufatmen bei den Fans der Gastgeber. Doch die Hasborner Freude über den Ausgleich währte nur 120 Sekunden. Dann wurde der Ex-Hasborner Luca Greco bedient. Aus 17 Metern zog Greco mit dem Außenrist ab - und der Ball drehte sich zum 2:1 für die Gäste genau in den Winkel. "Ich wollte den genau so machen", meinte der Siegtorschütze später grinsend.

Rote Karte für Holz

Der Rest der Spielzeit ist dann schnell erzählt: Hasborn war optisch überlegen, fand aber kein Mittel gegen die nun sicher stehende Primstaler Abwehr. In der 86. Minute sah Holz wegen eines versuchten Nachtretens gegen Roob noch Rot, und die Hausherren beendeten die Partie zu Zehnt.

"Hasborn hatte zwar mehr Ballbesitz, aber kaum Torchancen, auch weil wir sehr diszipliniert gespielt haben", zog Primstals Trainer Lothar Pesch zufrieden Bilanz. "Zum zweiten Mal das Derby zu verlieren, ist sehr bitter", meinte sein Trainerkollege Heiko Wilhelm. "Die zweite Halbzeit war es von uns ein Spiel auf ein Tor. Aber es war wieder mal zu sehen, wo unsere Probleme liegen: Wir sind einfach nicht durchschlagskräftig genug." Hasborn bleibt damit Tabellen-Zwölfter, 14 Punkte hinter Primstal.

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