Perl wird familienfreundlicher

Perl. "Man muss in der Gemeinde etwas tun können, ohne dass gleich staatliche Institutionen eingeschaltet werden müssen", erklärte der Perler Bürgermeister Bruno Schmitt bei der Gründung des Perler Lokalen Bündnisses für Familie. Das Bündnis soll eine Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen für mehr Familienfreundlichkeit gewährleisten

 Ernst-Rudolf Ollinger vom Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport (links) und Bürgermeister Bruno Schmitt unterzeichnen die "Perler Erklärung". Foto: SZ/Günter Leuck

Ernst-Rudolf Ollinger vom Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport (links) und Bürgermeister Bruno Schmitt unterzeichnen die "Perler Erklärung". Foto: SZ/Günter Leuck

Perl. "Man muss in der Gemeinde etwas tun können, ohne dass gleich staatliche Institutionen eingeschaltet werden müssen", erklärte der Perler Bürgermeister Bruno Schmitt bei der Gründung des Perler Lokalen Bündnisses für Familie. Das Bündnis soll eine Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen für mehr Familienfreundlichkeit gewährleisten. Darum begingen die Perler am Wochenende die Gründung des Bündnisses mit einem Fest für die ganze Familie. Die Feier lockte mit einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt zahlreiche Besucher an. Neben Gesang und Musik von den Kindern der Grundschule und der Kindertagesstätte Perl gab es diverse Mitmachaktionen. Viele Menschen aus Perl und Umgebung waren mit ihren Familien gekommen, um bei der Verlesung und Unterzeichnung der "Perler Erklärung" dabei zu sein.Betreuungsangebote für Kinder und Senioren, Unterstützung von Schulen und Vereinen, Förderung des ehrenamtlichen Engagements und vieles mehr wird der Tätigkeitsbereich des Familienbündnisses sein. "Die kleinen Dinge, die nicht per Gesetz oder Verordnung geregelt werden können und auch nicht sollten", umschrieb Schmitt die Bündnistätigkeiten.

Laut der Erklärung soll das Bündnis ein "unabhängiges und freies Netzwerk" schaffen, das "Impulse für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde" gibt. Neben Bürgermeister Schmitt sprachen auch Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich und Ernst-Rudolf Ollinger vom Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport. Im Saarland herrsche die höchste Dichte an lokalen Bündnissen in der ganzen Bundesrepublik, erklärte Ollinger und wies darauf hin, wie wichtig bürgerliches Engagement sei: "Das Erfolgsrezept dieser Bündnisse ist, Verantwortung auf so viele verschiedene Schultern zu verteilen wie möglich. Das Bündnis gehört allen, und alle tragen es mit." Auch Schlegel-Friedrich bezeichnete das neue Bündnis als "eine tolle Sache, die den gesamten Kreis voranbringt und für Familien noch lebenswerter macht."

Die Besucher zeigten sich zuversichtlich. Lehrerin Andrea Rüba verspricht sich vom Bündnis vor allem "engere Zusammenarbeit und besseren Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt." Silke Lahr, die mit ihren Kindern anwesend war, hofft, dass sich durch das Bündnis in Zukunft Familie und Beruf besser vereinbaren lassen: "Man könnte zum Beispiel die Betreuungszeiten in Kindergärten flexibler gestalten. Ich bin mal gespannt, was sich ändern wird." Für Günter Leuck spielt vor allem die Förderung sozialer Kompetenzen eine große Rolle: "Damit die Zusammenarbeit wieder geleistet wird, die früher ganz normal war. So organisiert, können die Bürger selbst mit anpacken, statt nur zu motzen."

Mit anpacken und sich für das Bündnis organisieren könne jeder, erklärte Bürgermeister Bruno Schmitt. "Die Mitarbeit ist aber in keinster Weise verpflichtend und unterliegt keinen Zeitvorgaben oder ähnlichem." Was ist seiner Meinung nach das wichtigste Ziel des Familienbündnisses? "Ganz einfach: Dass die Menschen wieder mehr aufeinander zugehen und von sich aus helfen." "Das Bündnis gehört allen, und alle tragen es mit."

Ernst-Rudolf Ollinger

Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport

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