Unwetter Orkanböen über dem Saarland: Baum stürzt auf fahrendes Auto, Nahe-Bahnstrecke gesperrt
Saarbrücken · Abgedeckte Häuser, geflutete Straßen, umgestürzte Bäume. Mindestens ein Mann wurde dabei am frühen Mittwochmorgen (3. Januar 2018) verletzt.
Die stärksten Winde sind mittlerweile über das Saarland hinweggezogen. Indes hält der ergiebige Dauerregen an, der die Pegel der Flüsse beständig steigen lässt. Erste Straßen wie im Bliestal (Landkreis Saarpfalz) sind überflutet. Sogar auf der A1 bei Nonnweiler (Landkreis St. Wendel) bildete sich Aquaplaning. Bei Wadern und Losheim (Landkreis Merzig-Wadern) sind Bäume auf Straßen gestürzt. Zurzeit ist die Berufsfeuerwehr in Saarbrücken im Einsatz: In der Goethestraße wurde ein Dach abgedeckt, Trümmerteile trafen auch Autos. In einigen Orten ist die Stromleitung gekappt. Zu Dutzenden Einsätzen rückten die Helfer bereits seit den frühen Morgenstunden aus.
Die Zugverbindung zwischen dem Saarland über St. Wendel und Türkismühle nach Frankfurt/Main (Nahe-Strecke) bleibt nach Auskunft einer Unternehmenssprecherin voraussichtlich den gesamten Tag dicht. Busse werden eingesetzt, weil Bäume die Schienen blockieren.
Im St. Wendeler Stadtteil Bliesen waren Feuerwehrleute damit beschäftigt, Ziegel von der Straße zu räumen und ein Hausdach zu sichern, nachdem Sturmböen ganze Arbeit geleistet hatten. Die Helfer waren gegen 8.30 Uhr alarmiert worden und bis kurz vor 10 Uhr im Einsatz, wie Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer berichtet. Ähnliche Zwischenfälle meldeten seine Kollegen unter anderem aus den Gemeinden Namborn, Tholey, Oberthal und Nonnweiler: An der Auffahrt zur B 41 bei Hofeld-Mauschbach (Gemeinde Namborn) traf ein Baum den Wagen eines 34 Jahre alten Mannes. Das Opfer war in Richtung St. Wendel unterwegs, als sich das Unglück ereignete.Leicht verletzt kam er in die Klinik der Kreisstadt.
Sturmtief „Burglind“ sorgt im Saarland für Schäden
Während der Sturm abflaut – Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde waren in den Höhenlagen des Saarlandes gemessen worden – lassen die Regenfälle nicht nach. Damit steigen die Pegel der Bäche und Flüsse kontinuierlich. An der Nahe bei Nohfelden meldet der Hochwassermeldedienst des Landes bereits mittleres Hochwasser. Kleine Hochwasser werden unter anderem an der Wadrill bei Wadern, an der Blies bei Blieskastel und der Prims bei Nalbach gemessen. Entspannt sieht die Lage bislang an der Saar bei Hanweiler und Saarbrücken-St. Arnual aus. Außerdem wurde ein Flug heute Morgen ab Saarbrücken-Ensheim nach Hamburg annulliert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach hob mittlerweile die Unwetterwarnung fürs Saarland wegen Orkanböen wieder auf.
