Wenn Gullideckel zur Gefahr werden

Neunkirchen. Luna und Nelly, die beiden Hündinnen von SZ-Leser-Reporter Markus Wälder, fetzen gerne über die Fläche im Kasbruch, wo sich bis vor drei Jahren noch das Waldfreibad befand. Ende Juni stand Hündin Luna dort dann mit den Vorderpfoten in einem Loch. In einem Revisionsschacht, auf dem die Abdeckung fehlte. "Zudem lag ein zweiter Schacht offen

Neunkirchen. Luna und Nelly, die beiden Hündinnen von SZ-Leser-Reporter Markus Wälder, fetzen gerne über die Fläche im Kasbruch, wo sich bis vor drei Jahren noch das Waldfreibad befand. Ende Juni stand Hündin Luna dort dann mit den Vorderpfoten in einem Loch. In einem Revisionsschacht, auf dem die Abdeckung fehlte. "Zudem lag ein zweiter Schacht offen. Ich konnte aber nur noch eine Abdeckung ausfindig machen", erklärt der Leser-Reporter. Auch wenn seiner Hündin Luna nichts passiert ist, sei ein solches knietiefes Loch eine Gefahr für Mensch und Tier. Deswegen sicherte Wälder die Stelle mit einem Stück Holzzaun ab, das unweit der Stelle im Wald lag. "Im Kasbruch führen schließlich viele Menschen ihre Hunde aus. Wenn so ein Schacht offen liegt, ist schnell etwas passiert", sagt Wälder, der dort selbst zwei Mal am Tag mit seinen Vierbeinern Gassi geht. Er habe im Kasbruch schon öfter gesehen, dass Kanaldeckel herumliegen.Wie die Stadt Neunkirchen bestätigt, kommt es im Stadtgebiet, auch im Bereich Mozartkreisel, in seltenen Fällen vor, dass Kanaldeckel herausgehoben werden. Wie überall sind auch die knapp 70 Kanaldeckel im Kasbruch nicht alle durch Sicherungsbügel, spezielle Verschraubungen, schwere Platten oder durch Verschweißung fest verschlossen. Solche Sicherungsmöglichkeiten können, wie die Stadt sagt, aus "wartungstechnischen Gründen nur punktuell eingesetzt werden, da die Revisionsschächte dazu dienen, die Kanäle zu spülen".

Damit der Schacht im Kasbruch wieder eine Abdeckung erhält, rief der Leser-Reporter zwei Mal bei der Zentrale im Rathaus Neunkirchen an und schilderte den Fall. Allerdings gelangte die Information nicht bis zur Abteilung für Tiefbau, die für solche Schäden verantwortlich ist. Wälder wandte sich daraufhin Anfang September an die Saarbrücker Zeitung, Redaktion Neunkirchen. Diese begutachtete die Stelle und fragte erneut bei der Stadt Neunkirchen nach.

Das Tiefbauamt reagierte sofort und ließ die Stelle zunächst einmal provisorisch verschließen. Bis Ende der Woche soll die Stelle dauerhaft verschlossen sein. Zudem hat die Stadt am Mittwoch auf ihrer Webseite veröffentlicht, welche Strafen drohen: Jeder Fall wird zur Anzeige gebracht und wenn jemand dabei erwischt wird, wie er zum Beispiel einen Kanaldeckel aus der Fahrbahn hebt, fällt bei einer Verurteilung eine Geldstrafe an. Im Einzelfall kann es in einer Haftstrafe bis zu fünf Jahre enden.

Leser-Reporter Martin Wälder ist froh, dass die Stelle im Kasbruch wieder sicher ist: "Ich hoffe, dass das jetzt so bleibt und kein Deckel mehr verschoben wird."

Ähnliche Fälle können bei Melanie Altpeter unter Telefon (0 68 21) 20 26 29 gemeldet werden.

Den Tipp zu diesem Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Markus Wälder. Haben auch Sie Spannendes zu erzählen? Dann schicken Sie uns dies per E-Mail an leser-reporter@sol.de oder über Onlineformular: www.saarbruecker-zeitung.de/Leser-Reporter.

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