Waldarbeiter entdeckten als Erste den Wohnwert

Ganz ehrlich, bevor ich Ortsvorsteher wurde, hatte ich kaum einen Draht zu Münchwies", erzählt Rolf Altpeter, Jahrgang 1955. Er trat im April 2007 das Erbe seines Vorgängers Klaus Hoppstädter an, der 30 Jahre als Ortsvorsteher tätig war. Beide wohnen in Wiebelskirchen, sind aber neben ihrem Heimatort auch für Hangard und Münchwies verantwortlich. Die drei Orte bilden zusammen einen Stadtteil

Ganz ehrlich, bevor ich Ortsvorsteher wurde, hatte ich kaum einen Draht zu Münchwies", erzählt Rolf Altpeter, Jahrgang 1955. Er trat im April 2007 das Erbe seines Vorgängers Klaus Hoppstädter an, der 30 Jahre als Ortsvorsteher tätig war. Beide wohnen in Wiebelskirchen, sind aber neben ihrem Heimatort auch für Hangard und Münchwies verantwortlich. Die drei Orte bilden zusammen einen Stadtteil. "Münchwies muss man sich einfach erarbeiten, es ist nicht ganz einfach, reinzukommen", bekennt Altpeter. Münchwies entstand im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts, der Ursprung geht auf eine Gruppe von Waldarbeitern aus dem luxemburgisch-belgischen Grenzraum zurück, die sich hier niederließen. Der Name hingegen tauchte erstmals schon im 16. Jahrhundert auf, er geht auf eine große Wiese zurück, die im Mittelalter von Zisterziensermönchen von Werschweiler bewirtschaftet wurde.Grüne Wiesen, die gibt es auch heute noch in und um Münchwies. So ist die Schutzhütte auf der Heiligen Wiese mit der Himmelsleiter nur einer der zahlreichen Punkte in Münchwies, die Altpeter den Besuchern in Münchwies zeigen würde. "Es fällt aber auch auf, dass der Stadtteil insgesamt sehr gepflegt ist, jeder hält sein Anwesen bestens in Ordnung", so der Ortsvorsteher. Selbst die Durchgangsstraße besticht mit dem neu gestalteten Brunnen und der gegenüberliegenden Kelter, entstanden in Eigeninitiative im Rahmen der Aktion "Tatort Dorfmitte", wo, wie Altpeter sagt, die Dorfgemeinschaft aktiv wurde. "Dieser Brunnen ist auch mein Lieblingsplatz im Sommer. Wenn ich Sprechstunde habe, stelle ich mein Auto an die Feuerwehr und setze mich an den Brunnen. Dort kommen sehr viele Bürger vorbei mit ihrem Anliegen, ein echter Ort der Kommunikation", so Altpeter. Viel Geld in die Hand genommen wurde in Münchwies für die Sport- und Kulturhalle sowie die angrenzende Kindertagesstätte, die, so der Ortsvorsteher, immer bis auf den letzten Platz belegt ist. "Dieser Umbau ist der Stadt bestens gelungen, eine absolut sinnvolle Nutzung der Schule." Eine Schule gibt es nicht mehr, die Jungen und Mädchen fahren ins benachbarte Frankenholz. "Und das macht den Vereinen das Leben schwer. Wenn die Kinder erst einmal außerhalb des Dorfes sind, werden auch die Vereine kaum noch Nachwuchs gewinnen", sagt Altpeter. Eine positive Ausnahme in Münchwies ist der Musikverein, der ein großes Jugendorchester unterhält. Als problematisch sieht der Ortsvorsteher die Nahversorgung, hier gibt es außer Bäckerei und Metzgerei keine Einkaufsmöglichkeit mehr, selbst das Café, die Anlaufstelle für Altpeter, wenn es um die Neuigkeiten aus Münchwies ging, ist mittlerweile geschlossen. "Auch ein Arztbesuch oder ein Einkauf in der Apotheke ist nicht ganz einfach. Zwar gibt es Busse, die nach Bexbach, wohin die Münchwieser tendieren, fahren, aber die Busanbindung könnte besser sein", so Altpeter. Eine Verbesserung, die wünscht sich der Ortsvorsteher für Münchwies und Hangard in Sachen Internet, "hier beklagen die jüngeren Bürger, dass keine schnelle Verbindung zur Verfügung steht".

Auf einen Blick

Das Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.,de/dorffoto, zum Preis von 99 Cent. Abzüge des Fotos können Sie allerdings nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Bahnhofstraße 50, 66538 Neunkirchen. E-Mail: rednk@sz-sb.de (Preis ein Euro). red

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