Wem 22 Grad zu warm sind

Neunkirchen · 15 Grad Wassertemperatur sind selbst für viele Stammgäste zu kalt. Trotzdem hat gestern die Lakai in Neunkirchen ihr Freibad geöffnet. Drei besonders hartgesottene Frauen haben dem schon entgegengefiebert.

 Christel Biehl, Erika Schappert und Ilka Ruf gestern beim ersten Freibadbesuch des Jahres. Foto: Willi Hiegel

Christel Biehl, Erika Schappert und Ilka Ruf gestern beim ersten Freibadbesuch des Jahres. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

"Ach, da kommt ja sogar die Sonne raus. Sie begrüßt uns." Christel Biehl und Erika Schappert stehen am Eingang der Lakai und plaudern mit der Frau an der Kasse. Man grüßt sich, scherzt miteinander, kennt sich. "Wir sind ja auch jeden Morgen hier und schwimmen unsere 60 bis 80 Bahnen", sagt Biehl. Zumindest dann, wenn das Freibad geöffnet ist. Plötzlich kommt ein Bekannter vorbei. "Na, hast du die Badehose dabei?", fragt Schappert. Der Mann verneint. "Er ist ein Hallenbadgänger", sagt Biehl. "Ein Warmduscher", sagt Schappert. Die beiden lachen: "Das Hallenbad ist nichts für uns. Da muss man immer Slalom schwimmen. Und außerdem ist uns das auch zu warm." Stattdessen lockt sie das Freibad.

Bei Wind und Wetter. "Wir schwimmen, auch wenn es draußen acht Grad sind oder wenn es regnet", sagt Schappert. Dann endlich kommt auch Ilka Ruf aus Ottweiler, die Dritte im Bunde. Eigentlich könnte sie auch in Ottweiler ins Freibad, das hat schließlich schon seit vergangener Woche auf. "Aber das macht mir zu spät auf. Da könnte ich erst um zehn schwimmen." Dass die Lakai jetzt wieder ihr Freibad öffnet, darauf haben die drei nur gewartet. "Natürlich wussten wir schon, wann hier wieder aufgemacht wird", sagt Biehl, "Jetzt müssen wir aber mal ins Wasser." Sie machen sich auf unter die Dusche.

Unberührt glitzert sie, die Wasseroberfläche, kräuselt sich im Wind . Und ist bitterkalt. "15 Grad schätze ich", sagt Stefan Moog, der Leiter der Neunkircher Bäder. "Das ist eher etwas für die Hartgesottenen. Die meisten kommen erst, wenn das Wasser zwischen 18 und 20 Grad hat." Die drei Frühschwimmerinnen schreckt das aber nicht ab. "Es ist herrlich", ruft Schappert und stößt sich mit Schwung vom Beckenrand ab, "Nach zwei Bahnen hat man sich daran gewöhnt."

Für sie, so scheint es, kann es gar nicht kalt genug werden. Im Gegenteil. "22 Grad das ist uns eigentlich schon zu warm. Das erfrischt dann nicht mehr", sagt Biehl. 22 Grad sind was für Hallenbadgänger und Warmduscher.

Für Moog und seine Mitarbeiter steht derzeit aber erst einmal die nächste Freibad-Öffnung an. In Wiebelskirchen geht die Saison am kommenden Montag los. "Da sind wir in den letzten Zügen." Das Freibad in Landsweiler Reden ist dann am 14. Mai dran. Und vermutlich am 16. Mai eröffnet das Bad in Illingen. Der Sommer kann kommen.

Auch wenn das Wetter Moog und seinen Kollegen in den anderen Gemeinden zuletzt ein wenig Kopfzerbrechen bereitet hat. Zumal auch die Ferien dieses Jahr wieder spät anfangen. "Letztes Jahr war einfach zu schlechtes Wetter. Die Leute brauchen erfahrungsgemäß acht heiße Tage am Stück. Dann gehen sie auch ins Freibad." Außer sie sind so hartgesotten wie die drei Frühschwimmerinnen.

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