Skiclub Wiebelskirchen Das „Chalet“ ist zurzeit ganz weit weg

Wiebelskirchen · Die Vereinshütte des Skiclubs Wiebelskirchen in den Vogesen kann momentan weder genutzt noch vermietet oder gereinigt werden. Dem Verein bricht so eine wichtige Einnahmequelle weg.

 Die Vereinshütte des Ski-Clubs Wiebelskirchen in den Vogesen wird noch längere Zeit leer stehen.

Die Vereinshütte des Ski-Clubs Wiebelskirchen in den Vogesen wird noch längere Zeit leer stehen.

Foto: Heinz Bier

Wie viele andere Sportvereine im Stadtbereich Neunkirchen ist auch der Ski-Club Wiebelskirchen von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen. Nachdem der SCW schon während der alpinen Wettkampfsaison einige Wettbewerbe und Kurse absagen musste, hat der Verein auch weiterhin an den restriktiven Maßnahmen zu knabbern. Die Ausfälle im sportlichen Bereich sind zu verkraften, die Auswirkungen auf die Finanzsituation des Vereins sind gravierender.

Der SCW besitzt im Wintersportgebiet am Gaschney in den Vogesen eine Vereinshütte, die das Jahr über nahezu an jedem Wochenende belegt ist. Bei rund drei Stunden Fahrzeit von Wiebelskirchen aus ist die Hütte an Wochenenden oder Feiertagen für Familien und Gruppen ein beliebtes Ziel für einen Kurztrip. Eine Vermietung in Coronazeiten ist aber schon seit Wochen nicht mehr möglich. „Die Hütte ist seit Mitte März zu“, erklärt Joachim Kiefer, der Vorsitzende. Als Ausgangspunkt für Wettkämpfe und sportliche Aktivitäten zählt die Berghütte des Wiebelskircher Ski-Clubs offiziell als Sportstätte und musste deshalb nach dem entsprechenden Erlass der Landesregierung geschlossen werden. Aber auch ohne diesen Regierungsbeschluss könnte die Hütte aufgrund der Pandemie-Situation in der Region Grand Est derzeit nicht genutzt werden. Bitter für den Verein, denn dem SCW brechen dadurch erhebliche Mieteinnahmen weg, die im Jahresetat fest eingeplant sind. „Wir haben das Jahr über Mieteinnahmen für die Hütte im fünfstelligen Bereich“, erzählt Kiefer und er sagt weiter: „Fast die gesamte Summe benötigen wir für die Unterhaltung der Hütte, für Energiekosten und Steuern.“

In diesem Jahr werden wohl einige tausend Euro fehlen, „und deshalb müssen wir zur Bestreitung anfallender Kosten auf das Vereinsvermögen zurückgreifen“, nennt der Vorsitzende die einzige Alternative. Die leerstehende Hütte und fehlende Einnahmen sind aber nur eine Seite. Aufgrund der Situation mit Grenzschließungen und dem Risikogebiet Grand Est können zurzeit auch keine Vereinsmitarbeiter in die Vogesen fahren, um nach dem Rechten zu schauen und notwendige Arbeiten vorzunehmen. Auch die jährliche Frühjahrs-Grundreinigung Anfang April konnte deshalb nicht durchgeführt werden. „Momentan geht gar nichts“, schildert Joachim Kiefer die Situation, und er geht auch davon aus, dass sich vor August nichts ändern wird.

 Die Vereinshütte ist nicht nur im Winter beliebtes Ausflugsziel. Dann aber natürlich ganz besonders, denn Wintersport ist hier möglich. Ob es wohl Winter wird, bis man wieder hin kann?

Die Vereinshütte ist nicht nur im Winter beliebtes Ausflugsziel. Dann aber natürlich ganz besonders, denn Wintersport ist hier möglich. Ob es wohl Winter wird, bis man wieder hin kann?

Foto: Heinz Bier

„Wir hoffen, dass wir im Oktober wenigstens unsere Herbstreinigung vornehmen können, die dann sicher etwas intensiver ausfallen wird“, blickt der 65-jährige SCW-Vorsitzende vorsichtig optimistisch nach vorn. Das „Chalet Wiebelskirchen“ wird mit Sicherheit aber noch einige Wochen unbewohnt sein und das Loch in der Vereinskasse des drittgrößten Neunkircher Sportvereins mit seinen 761 Mitgliedern wird dadurch noch etwas größer werden.

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