Reifeprüfung mit Bravour abgelegtDie Absolventen im Überblick

Neunkirchen. Wie sagt man so schön: klein, aber fein. Das trifft zu 100 Prozent auf den 2013er Abi-Jahrgang des Gymnasiums am Krebsberg zu. Als kleinster Jahrgang seid langem brachte er zwar nur 60 Schüler zur allgemeinen Hochschulreife. Aber mit welchem Ergebnis. 18 der Abiturienten erzielten eine Gesamtqualifikation mit einer Eins vor dem Komma, gleich zwei Mal wurde die 1,0 erreicht. Und zum ersten Mal überhaupt schafften vier Schüler 15 Punkte im Geschichts-Abitur.

 Die Abiturienten des Gymnasiums am Krebsberg hatten sich noch einmal für ein Erinnerungsfoto aufgestellt. Foto: Thomas Seeber

Die Abiturienten des Gymnasiums am Krebsberg hatten sich noch einmal für ein Erinnerungsfoto aufgestellt. Foto: Thomas Seeber

Neunkirchen. Wie sagt man so schön: klein, aber fein. Das trifft zu 100 Prozent auf den 2013er Abi-Jahrgang des Gymnasiums am Krebsberg zu. Als kleinster Jahrgang seid langem brachte er zwar nur 60 Schüler zur allgemeinen Hochschulreife. Aber mit welchem Ergebnis. 18 der Abiturienten erzielten eine Gesamtqualifikation mit einer Eins vor dem Komma, gleich zwei Mal wurde die 1,0 erreicht. Und zum ersten Mal überhaupt schafften vier Schüler 15 Punkte im Geschichts-Abitur.

Body-Painting als Abi-Streich

Auch wenn es unter Qualen geboren wurde: Das Abi-Motto "Alabin - in jeder Flasche steckt ein Genie" könnte angesichts dieser stolzen Bilanz gar nicht besser gewählt sein. Klar auch, dass man nach so einem Kraftakt den Ball eher flach hält beim Abi-Streich. Weshalb es die Abiturienten dieses Jahr beim harmlosen Body-Painting jüngerer Mitschüler und Lehrerspielen beließen, die dann auch noch teilweise dem Regen zum Opfer fielen.

Nein, verschenkt wird so ein Abitur nicht. Das machte Scheffelpreisträgerin Denise Vesper in ihrer pointierten Rede klar: "Eigentlich sollte man die Schule genießen ..., die meisten von uns verbinden den Begriff jedoch leider nur mit Ablehnung." Was erklären könnte, weshalb das Schulorchester unter Leitung von Thomas Doll zum Abschluss der Abiturfeier die Filmmusik aus "Fluch der Karibik" spielte.

Anderseits weiß natürlich auch Denise Vesper, dass Neun-Stunden-Schultage und ein "gnadenloses" Unterrichtstempo kein Selbstzweck sind. Und sie kann sich gut vorstellen, in 20 Jahren sehnsüchtig auf die Schulzeit zurückzuschauen. In der sie "viele scheinbar unnötige Dinge gelernt, aber auch viele Erfahrungen" gesammelt hat. Wobei wohl "eher die unwichtigen Informationen" haften bleiben, "wie die Tatsache, dass Wilhelm II. im niederländischen Exil einarmig Holz hackte".

Kompetenz statt Kanon

Schulleiter Rainer Stein-Bastuck nutzte seine Redezeit nicht nur, um zur Freude der anwesenden Jugend Meister Yoda aus "Star Wars - Das Imperium schlägt zurück" zu zitieren. Vielmehr brach er eine Lanze für Lehrpläne mit inhaltlichem Kanon. Der revolutionäre Gegentrend, den er seit zehn Jahren im Schulwesen beobachte, hält diese "Aufführung von systematisch ausgewählten Lehrinhalten" jedoch eher für hinderlich, wenn man eine Leistungssteigerung deutscher Schüler zu erreichen sucht. "Die Revolution besteht in der Forderung: Ersetzt den Kanon durch Kompetenzen." Was für Stein-Bastuck geradewegs ins Chaos führt, da "tausende von Schulen und zigtausende Lehrer bundesweit" genötigt sind, selbst nach Inhalten für ihren Unterricht zu suchen.

Wiewohl das eher für die 80 neuen Schüler relevant ist, die im August aus den Grundschulen ans GaK wechseln. Den frisch gebackenen "Ehemaligen" legte Stein-Bastuck vor allem eines ans Herz: "Setzen Sie Vertrauen in sich selbst."

Was ganz im Sinne von Schulelternsprecher Peter H. Rosar ist. Für ihr ganz individuelles Projekt "Meine Zukunft" wünschte er den Abiturienten "Mut zur zweitbesten Lösung, zur Lücke und zum Erzielen von Teilergebnissen" - wohl wissend, das Krisen zum Leben gehören und Perfektionismus nicht nur unrealistisch, sondern auch ungesund ist.

Zu guter Letzt gab Rosar den 60 strahlenden Absolventen noch eines mit: "Behalten Sie Respekt und Bodenhaftung - trotz Ihrem Abi am GaK." Thomas Becker, Schiffweiler, Jurist; Dennis Markus Becker, Neunkirchen, Mechatroniker; Vanessa Becker, Schiffweiler, Maschinenbau; Nicholas Maximilian Beltz, Neunkirchen, Wirtschaftsingenieur; Sonja Johanna Emilie Bleymehl, Münchwies, Mechatronikerin; Julia Barbara Brendel, Neunkirchen, Dolmetscher; Erik Brück, Schiffweiler, Molekularbiologe; Enxhi Beatrice Deda, Hangard, Lehrer; Marcel-Léon Dejon, Schiffweiler, PR-Manager; Michael Dieudonné, Neunkirchen, Systemadministrator; Germaine Sarah Feltes, Neunkirchen, Kinderärztin; David Aaron Fischer, Neunkirchen, Psychotherapeut; Nicolas Geid, Heinitz, Chemiker; Marco Getrey, Neunkirchen, Wirtschaftsingenieur; Leonard Johannes Gießelmann, Neunkirchen, Kommunikationsdesigner; Chantal Xenia Gluting, Spiesen-Elversberg, Sprachmanagerin; Carolin-Isabel Görgen, Wiebelskirchen, Zahnärztin; Julia Katrin Gros, Schiffweiler, Psychotherapeutin; Rahel-Pascale Haas, Schiffweiler, Kulturwissenschaften; Matthias Hansen, Schiffweiler, Physiotherapeut; Jana Haremsa, Wiebelskirchen, Gesundheitsmanagerin; Alexander Helbling, Neunkirchen, Ingenieur; Sabrina Holzer, Neunkirchen, Richterin; Matthias Honecker, Furpach, Physiker; Lara Daria Jasinski, Heiligenwald, Grundschullehrerin; Annika John, Spiesen-Elversberg, Grundschullehrerin; Anna-Lena Klein, Spiesen-Elversberg, Art Director; Kevin Andreas Lamza, Neunkirchen, Sicherheitsinformatiker; Jenny Miriam Lang, Neunkirchen, Meeresbiologin; Sarah Lauer, Neunkirchen, Pharmazeutin; Kristin Leipnitz, Neunkirchen, Ärztin; Tessa Julia Libowski, Spiesen-Elversberg, Übersetzerin; David Johann Licht, Bexbach, Betriebswirt; Oliver Lucas, Wellesweiler, Journalist; Tobias Martin, Bexbach, Jurist; Kristian Mühlbach, Landsweiler, Ingenieur; Lara Angela Müller, Breitenbach, Bankkauffrau; Kevin Marco Paul, Wiebelskirchen, Mathematiker; Katharina Pletnev, Neunkirchen, Lehrerin; Ben Posner, Ludwigsthal, Informatiker; Julia Ruby, Schiffweiler, Lehrerin; Lisa Rupertus, Schiffweiler, Ergotherapeutin; Dennis Jannik Schaly, Spiesen-Elversberg, Psychologe; Jana Schilling, Schiffweiler, Eventmanagerin; Sina Kathrin Schock, Wiebelskirchen, Grundschullehrerin; Philipp Schummer, Spiesen-Elversberg, Notarzt; Waldemar Seewald, Neunkirchen, Informatiker; Marvin Emil Seidel, St. Ingbert, Ingenieur; Niklas Christopher Tillack, Furpach, Bankkauffrau; Fulya Bahar Tüzün, Furpach, Bauingenieur; Benedikt Veith, Schiffweiler, Veranstaltungstechniker; Denise Vesper, Wiebelskirchen, Psychologin; Christine Walt, Landsweiler, Chemikerin; Joshua Oliver Oswald Weisgerber, Ottweiler, Lehrer; Sara Wentz, Wiebelskirchen, Journalist; Lukas Wilhelm, Bildstock, Musikmanagement; Philip Wilhelm, Bildstock, Musikmanagement; Katrin Will, Heiligenwald, Lehrerin; Mariano Zaffino, Neunkirchen, Anwalt; Kai Christian Zimmer, Bexbach, Arzt. red

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