Vorstellung auch an Silvester Die „Päpstin“ nimmt einen kleinen Umweg

Neunkirchen · Teile des Musical-Ensembles stellten sich jetzt bei einem Pressetermin vor. Der Vorverkauf (Premiere am 21. Dezember) läuft gut.

 Die Akteure von „ Die Päpstin“ tragen sich ins Gästebuch der Stadt Neunkirchen ein, rechts Oberbürgermeister Jürgen Fried.

Die Akteure von „ Die Päpstin“ tragen sich ins Gästebuch der Stadt Neunkirchen ein, rechts Oberbürgermeister Jürgen Fried.

Foto: Jörg Jacobi

Wo bleiben sie nur? Ein kurzes Telefonat, dann allgemeines Schmunzeln: Zusammen mit Falco und den Kollegen hatte die Päpstin die falsche Halle erwischt. Zum Glück liegen Neue Gebläsehalle und Stummsche Reithalle nur drei Katzensprünge voneinander entfernt, so dass der Pressetermin mit etwas Verspätung doch noch zu Stande kam.

Derzeit laufen die Proben für das am 21. Dezember Premiere feiernde Musical „Die Päpstin“ hochtourig. Ein paar der Stars fehlen noch, etwa Uwe Kröger, der in Salzburg als singender Doctor Dolittle Tiere kuriert und Kevin Tarte, der zwischen Hamburg und Neunkirchen pendeln muss, wo er als Graf von Krolock sein Unwesen treibt. Aber Montag sei das Ensemble komplett, verriet Produzent und Regisseur Benjamin Sahler, nachdem er mit sechs seiner Darsteller und der Choreographin wohlbehalten eingetroffen war. Für Sahler ist „Die Päpstin“ nicht irgendein Musical und schon gar nicht bloßes Entertainment. Reizvoll sei „die historische Bewandtnis“ der Geschichte genau wie der Umstand, dass „eine Frau ihren Weg geht, ohne sich von den Intrigen und Machenschaften der Männerwelt“ zerreiben zu lassen. „Der Charakter der Johanna durchläuft eine ungewöhnliche Entwicklung“, in der Summe ergibt das eine „tolle Botschaft“.

Davon abgesehen ist es ein „Hitmusical“, voll mit Ohrwürmern. „Extra für uns wurde eine neue Version geschrieben“, verriet der Produzent. Szenen wurden eingefügt, die Dramatik erhöht, „so dass die Geschichte noch emotionaler rüberkommt als damals in Fulda“. Uraufgeführt wurde „Die Päpstin“ dort 2011 und 110 mal gezeigt. Immer dabei und später noch weitere 140 Mal war Marcus G. Kulp, den Sahler zusammen mit Frank Bahrenberg als „Joker“ vorstellte. „Er kennt alle Rollen.“ Fallen Darsteller aus, können die Beiden leicht einspringen. In einer Jahreszeit, wo Erkältungen fast unvermeidlich sind, bringe das einiges an Sicherheit.

Neben Anna Hofbauer, die die Hauptrolle übernimmt (wir berichteten mehrfach), war auch ­Alexander Kerbst (er spielt den Papst­anwärter Arsenius) anwesend, der dieses Jahr mit „Falco – Das Musical“ auf Europa-Tournee war. Er ist beruflich und privat liiert mit Schauspielerin und Sängerin Stefanie Kock, die unter anderem die Mutter Johannas verkörpert. Mit Sven Fliege ist sogar eine Rockröhre im Team, der als Mönch Anastasius tüchtig intrigieren darf.

Heimvorteil hat der gar nicht mehr so neue Neuzugang des Neunkircher Musical Projektes, Matthias Stockinger. Der gebürtige Neunkircher spielt Gerold, Johannas Ziehvater und späteren Geliebten. „Ein Traumpaar“, so Sahler, das bereits in „Ludwig2“ in Füssen in Person des König Ludwig II. und Kaiserin Sissi harmonierte. Wer die zwei und alle anderen Stars live erleben will, muss sich eventuell sputen. Ursprünglich war ein Budget von 6000 Tickets geplant gewesen, „8000 sind schon weg“, freute sich Oberbürgermeister Jürgen Fried. Was weniger Zauberei geschuldet ist als dem schnellen Aufstocken der Vorstellungen auf nun zwölf.

Auch die Silvestergala ist schon zu Zweidrittel ausverkauft. Fried: „Man kann schon jetzt von einem großen Erfolg sprechen.“

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