Christian Rau „Halv su wild“ – ein Quantum Trost

Manchmal ist ein Lied mehr als nur ein Lied. Man hört es, und es lässt einen nicht wieder los: Weil es einen neuen Horizont eröffnet, eine bestimmte Saite in uns zum Schwingen bringt, mit unvergesslichen Erlebnissen verbindet. Über solche Songs erzählen Menschen in unserer Serie. Heute: Christian Rau, Werkleiter der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen.

 Christian Rau ist Leiter der Kultur- und Tourismus-Zentrale des Kreises.

Christian Rau ist Leiter der Kultur- und Tourismus-Zentrale des Kreises.

Foto: Jasmin Alt

Ey, wat jeht ab?“ Christian Rau (45) braucht nicht lang zu überlegen, was sein Song des Lebens ist: „Halv su wild“ von der Kölner Band BAP, das Titelstück des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2011 (https://www.youtube.com/watch?v=KU5yV-Q392k). „Seit meiner Kindheit bin ich wegen Toni Schumacher und Pierre Littbarski Fan des 1. FC Köln. Passenderweise bin ich sogar in der Kölner Straße aufgewachsen“, erzählt der gebürtige Illinger und heutige Leiter der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen mit Sitz in Landsweiler-Reden. Begeistert von Stadt und Verein sei er auch schnell an die Kölsche Musik geraten, „und seit rund 30 Jahren ist BAP meine absolute Lieblingsband“. Rund 80 Konzerte habe er inzwischen live erleben dürfen. Und weiter: „Wolfgang Niedecken hat für nahezu jede Lebenssituation den passenden Song mit einem genau zutreffenden Text geschrieben.“

„Halv su wild“ („Halb so wild“) sei ein Trost spendender Song, der ausdrücke, dass man im Leben alles, was passiert und schief geht, nicht ganz so tragisch nehmen soll und es letztlich immer irgendwie weiter geht, erklärt Rau. Als er den Song – 3:23 Minuten lang – zum ersten Mal gehört habe, habe er sich den Text direkt zu Herzen genommen „und mir vorgenommen, mich künftig nicht mehr so intensiv zu ärgern oder aufzuregen, egal ob im Job oder im Privatleben was schief läuft oder der heißgeliebte Effzeh wieder mal absteigt“. Rund zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung habe der Song ihm auch geholfen, die Trennung von seiner damaligen Ehefrau zu verarbeiten, so Rau. Und als Wolfgang Niedecken ein halbes Jahr nach seinem erlittenen Schlaganfall sein „Comeback-Konzert“ mit den Worten „wir machen weiter mit Musik“ und diesem Song begonnen habe, „war das die bislang intensivste Gänsehaut, die ein Lied jemals bei mir ausgelöst hat. Und ein paar Glückstränen waren ehrlich gesagt auch dabei…“ „Och, wenn et dich noch su fäädisch mäht. Da‘s nix, wo die Welt vun ungerjeht.“

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