Gehasste Nager Ratten sammeln sich an Containern

Wiebelskirchen · Leser-Reporter Giselher Köhler sichtet die Tiere am Wiebelskircher Standort am Buswendeplatz.

 Eine Ratte läuft, aufgeschreckt durch die Aufräumabeiten der Stadtreinigung, über den Gehweg.

Eine Ratte läuft, aufgeschreckt durch die Aufräumabeiten der Stadtreinigung, über den Gehweg.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Wo sie gesichtet werden, erschrecken die allermeisten Menschen: Ratten haben keinen guten Leumund. Und im Keller will sie sicher niemand. Am Container-Standplatz in der Schiffweilerstraße in Wiebelskirchen nahe dem Annaschacht, sagt SZ-Leser-Reporter Giselher Köhler, habe sich eine beträchtliche Rattenpopulation angesiedelt. Illegaler Müll lade die Nager dazu ein, sich dort häuslich niederzulassen. Und die wachsende Schar der Tiere interessiere sich mittlerweile auch für die Keller in den Häusern der Nachbarschaft. Er selbst habe bei sich ein mumifiziertes Tier gefunden. Sie fand bei ihm nichts zu fressen und wohl auch nicht mehr ins Freie.

Köhler berichtet, er habe zunächst versucht, telefonisch mit dem Neunkircher Ordnungsamt Kontakt aufzunehmen. Als das nicht gelang, habe er den „Bürgerzettel“ der Stadt ausgefüllt und abgesendet. Der Betriebshof, räumt er ein, sei fast täglich vor Ort, um die permanenten illegalen Müllablagerungen wegzuräumen. Allerdings sammele sich umgehend wieder neuer Unrat an. Die Ratten erhielten so genügend Nahrung, um die nächsten Rattengenerationen in die Welt zu setzen. Der Verkaufsfahrer eines Snackmobils lade zudem fast jeden Werktag unverkaufte Reste ab. Der Leser hat folgenden Vorschlag: Um die Rattenplage einzudämmen, sollten die Sammelcontainer umgehend entfernt werden und ein Kammerjäger das Areal aufsuchen.

Probleme mit Ratten sind in Neunkirchen nicht neu. Die Stadtverwaltung hatte schon im vergangenen Sommer dargestellt, insbesondere an den Containerplätzen abgeladene Essensreste seien immer wieder Grund zum Ärgernis. Das ziehe Ratten an. Oberbürgermeister Jürgen Fried hatte schon damals auf den Entsorgungsverband Saar verwiesen. Dessen Müllpolitik sei mitverantwortlich. Die Standorte der Container, erläutert das Neunkircher Rathaus diesmal auf SZ-Nachfrage, werden mehrmals wöchentlich durch Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofes überprüft und gereinigt. Der Vorschlag des Wiebelskircher Bürgers, den ungeliebten Plagegeistern auf die Pelle zu rücken, wird demnach auch schon nachgekommen. Die Pressestelle schreibt: „Ebenfalls regelmäßig werden diese Plätze mit Rattenbekämpfungsmitteln bestückt. Dadurch hat sich die allgemeine Situation nach Einschätzung des Reinigungsdienstes erheblich verbessert. Die Stadt Neunkirchen wird diese Maßnahmen auch weiterhin durchführen.“

Was Essensreste aus dem Bestand eines Snackmobils betrifft, heißt es im Rathaus allerdings, konnten Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes bei Überprüfungen nichts Nennenswertes feststellen. Auch eine direkte Zuordnung zu dem Wagen sei nicht möglich gewesen. Neben den Containerstandorten bekämpfe die Stadt Ratten zudem auch in den Kanalanlagen. Das erledige der Eigenbetrieb Abwasserwerk. Das Rathaus: „Dabei werden anerkannte und wirksame Köderblöcke vorwiegend in die Revisionsschächte der Entwässerungsanlagen eingehängt. Das erfolgt flächendeckend im gesamten Stadtgebiet.“ Nach Auswertung des Fressverhaltens anhand der Köderblöcke erfolge eine erneute gezielte Auslegung der Köderblöcke, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits flächendeckend erfolgt sei.

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