Erste A Cappella Nacht in Illingen Ansteckungsgefahr nur musikalisch

Illingen · A Cappella Nacht feierte in der Illinger Illipse eine gelungene Premiere. Drei Formationen überzeugten.

 Die erste A Cappella Nacht in der Illipse gestalteten stimmgewaltige A-CapellaSolisten und eine Solistin.

Die erste A Cappella Nacht in der Illipse gestalteten stimmgewaltige A-CapellaSolisten und eine Solistin.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Moderator Peter Martin Jacob freute sich, dass er in der Illipse, den er als „Musentempel des Landkreises Neunkirchen“ bezeichnete, mit einer A Cappella Nacht Premiere feiern konnte. Lobend äußerte er sich auch über die Zuschauer, die den Viren trotzten und frotzelte: „Wir stecken sie trotzdem an.“

Angesteckt wurden die Zuhörer durch drei Formationen, die mit völlig unterschiedlichen Interpretationen und Kompositionen das Publikum begeisterten. Mit einem Leckerbissen für Freunde der Vokalkunst wurde mit der Formation „anders“ aus Freiburg der stimmgewaltige und unterhaltsame Abend mit Gute-Laune-Musik eingeläutet, bei dem auch choreografisch einiges geboten wurde. Die fünf jungen Männer präsentierten sich frisch und selbstironisch mit vielen selbst geschriebenen Liedern, teils über die sorglose Studentenzeit aber auch über die Liebe. Beinahe hätten die Gesangstalente ihren Auftritt in Illingen/Saar verpasst, weil sie davon ausgingen, dass ihr Auftritt in Illingen, Baden-Württemberg, sein sollte. „Gott sei Dank haben wir das noch gemerkt. Sonst wären wir dort, und sie wären nicht da gewesen“, witzelte der Frontmann und teilte den Gästen so nebenbei mit, dass sich die Gruppe extra neue Outfits für den Auftritt angeschafft hätte. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Auf der Bühne ruhig stehen, war nicht drin. Sie tanzten mit neckischem Hüftschwung, lockten die Besucher schnell aus der Reserve, die viel Spaß dabei hatten der „Boygroup“ zuzuhören und zuzusehen. Melodien erzeugten die Sänger durch Percussionsgeräusche, die mit dem Mund gemacht wurden. Sie präsentierten einen Rap übers Vergessen und sorgten mit ihrer Fernbedienung für einen erstklassigen Slapstick. Beim Umschalten durch Kanäle entstand ein Medley, angefangen mit dem Jingle der Tagesschau, dem Sandmännchenlied, zwischendurch wird gejodelt und dann kommt die Müsliwerbung von Seitenbacher und viele andere bekannte Filmmelodien. Ohne Zugabe durfte die gesangsstarke Gruppe „anders“ die Bühne nicht verlassen und wählte dafür den wunderschönen Song „Lichter der Stadt“, bei dem das Publikum mit Begeisterung den Background-Gesang übernahm.

Danach sorgten die Barbershop Weltmeister von 2012 mit einer dynamischen Show für beste Unterhaltung. Das schwedische Barbershop-Quartett, das der Society of Nordic Barbershop Singers angeschlossen ist, gewann im Juli 2012 auf der Society es International Convention in Portland, Oregon als erstes Quartett von außerhalb Nordamerikas die prestigeträchtige Goldmedaille als „International Quartet Champignons.“ Das Quartett, bestehend aus drei Nicht-Vätern und einem Vater (diese Mitteilung war den Sängern wohl wichtig), sang Barbershop-Harmonien mit zeitgenössischem Touch, überzeugte durch Mimik, Gestik und tänzerische Einlagen sowie durch Interpretationen von Songs der Beach Boys, der Beatles, von Elvis Presley und von Simon & Garfunkel. Auch sie suchten den direkten Kontakt zum Publikum und wurden bei ihrer Zugabe für den tollen Auftritt gefeiert.

 International besetzt und teils auf Englisch war das Programm.

International besetzt und teils auf Englisch war das Programm.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Popgewaltig wurde es zum Schluss mit den A-Capella-Superstars aus Manila (Philippinen) mit dem Namen „Acapellago“, die mit ihrem Auftritt dem Weltklasse-Programm noch das i-Tüpfelchen aufsetzten. Die gesangsstarke Truppe verbreitete Harmonie und suchte den direkten Kontakt zum Publikum. Auch sie sorgten wie die beiden anderen Formationen als Sympathieträger für eine ganz besondere Atmosphäre. So unterschiedlich die Beiträge waren, alle drei Formationen präsentierten einen sehr ansprechenden mehrstimmigen Gesang, fanden ihre Lieblinge im Publikum und witzelten, die beiden letzteren Formationen in englischer Sprache.

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