Es geht voran: Das Bad ist tot - es lebe das Bad

Neunkirchen. Es war ein trauriger Tag für die Neunkircher, als Anfang 2006 bekannt wurde, dass das Neunkircher Hallenbad nicht mehr genutzt werden kann. Gerade mal 45 Jahre tat es seinen Dienst. Bald nun wird das markante Gebäude abgerissen werden

Neunkirchen. Es war ein trauriger Tag für die Neunkircher, als Anfang 2006 bekannt wurde, dass das Neunkircher Hallenbad nicht mehr genutzt werden kann. Gerade mal 45 Jahre tat es seinen Dienst. Bald nun wird das markante Gebäude abgerissen werden. Der Abrissantrag wird noch diesen Monat, spätestens im September gestellt werden, wie Manfred Moser vom Amt für Gebäudewirtschaft auf Anfrage mitteilte. Dann geht eine Schwimmbad-Ära in Neunkirchen zu Ende - aber eine andere hat längst begonnen. Denn während am Mantes-la-Ville-Platz der Turm des ehemaligen Stadtbades noch so manch wehmütigen Blick auf sich zieht, sind die Neugierigen viel interessierter an dem, was sich in der Lakeienschäferei tut. Die wurde im März vergangenen Jahres als Standort für ein neues Kombibad ins Auge gefasst, für 10,3 Millionen Euro plus 1,3 Millionen für Kanalanschluss, Zufahrt und Parkplätze soll hier bis Sommer 2009 das neue Hallen- und Freibad entstehen. Es ersetzt dann nicht nur das alte Hallen- sondern auch das idyllische Kasbruchbad. Das wurde im Oktober vergangenen Jahres einstimmig vom Stadtrat entschieden, der Auftrag im November vergeben. Im Januar dann ging's los. Mit Rodungsarbeiten fiel der Startschuss für den Bau des neuen Bades, am 7. Februar war der erste Spatenstich. Die Grundsteinlegung war am 21. Mai. Zurzeit haben es die Arbeiter nicht leicht, so manches Mal muss sich ein Lkw durch die Schlammmassen kämpfen. "Aber wir liegen voll im Plan", bestätigen Manfred Moser und Oberbürgermeister Friedrich Decker. Für den Spätsommer steht der Bau des Freibadbereiches auf dem Plan. Zum Ende des Jahres beginnen Bau des Parkplatzes und der Erschließungsstraße. Das Hallenbad wird aus einem Schwimmerbecken mit Drei-Meter-Sprungturm, Nichtschwimmerbecken, Plantschbecken und Besuchergalerie bestehen. Im Freibad wird es ebenfalls ein Schwimmerbecken mit Drei-Meter-Sprungturm allerdings separatem Sprungbereich geben, dazu kommen ein Erlebnisbecken und ein Kinder-Plantschbecken. Die Sauna-Anlage bietet Finnen-, Bio- und Dampfsauna sowie einen Saunagarten. Als Bindeglied zwischen Eingangshalle, Schwimmhalle und Sauna wird der Bistrobereich dienen. Die Liegewiese ist auf dem gesamten Bereich des ehemaligen Sportplatzes. Bauleiter unter der Bauleitung des Amtes für Gebäudewirtschaft ist Hans-Joachim Heintz (Foto oben). Der 60-Jährige ist seit 1970 Ingenieur und hat, bevor er zur Kreisstadt Neunkirchen kam, als Projektleiter bei einer großen deutschen Baugesellschaft an der schlüsselfertigen Errichtung von vielen Bauwerken im Industrie-, Büro- und Sportbereich in verantwortlicher Stellung mitgewirkt., wie es aus dem Rathaus heißt. Eine Dachkollektoranlage ist für den Warmwasserbedarf des Bades und zur Aufheizung der Becken vorgesehen. Grundsätzlich, so heißt es aus dem Rathaus, haben Planung und Ausführung nach dem Energieeinspargesetz und der Einergie-Einsparverordnung EnEV von 2007 stattgefunden. Wie genau das neue Bad mit allem Drum und Dran aussehen soll, das kann man ab Montag im Saarpark-Center an Hand von 2-D-Darstellungen, Plänen und eines Modells sehen. Und auch während der Neunkircher Messe vom 12. bis 14. September kann man sich kundig machen - und sich einen Namen überlegen. < siehe Seite C1 "Wir wollen schon jetzt eine Verbindung der Menschen zum späteren Bad schaffen."OB Friedrich DeckerMeinung

In die Zukunft gilt's zu blicken

Von SZ-RedakteurinElke Jacobi Die beste Möglichkeit, nicht wehmütig der Vergangenheit nachzutrauern, ist der optimistische Blick in die Zukunft. Dem allerdings muss man manchmal etwas nachhelfen. Das geschieht am Besten dadurch, dass man immer wieder auf die Zukunft hinweist, zur Beschäftigung damit "zwingt". Das tut die Stadt Neunkirchen sicherlich, wenn sie jetzt zum Namenswettbewerb fürs im Bau befindliche Kombibad aufruft. Da muss sich der interessierte Neunkircher ganz einfach auseinander setzen, kann das gute alte Bad verdrängen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass die Idee zur Aktion vom Oberbürgermeister persönlich stammt, der sich immer noch nicht geäußert hat, ob er denn 2009 nochmal zur OB-Wahl antritt oder nicht. Das neue Bad in ZahlenSchwimmerbecken innen 25 mal 16,66 Meter, Wassertiefe zwei bis 3,60 Meter; Nichtschwimmerbecken 150 Quadratmeter; Plantschbecken 25 Quadratmeter. Schwimmerbecken außen mit separatem Sprungbereich zehn mal acht Meter, 400 Quadratmeter Erlebnisbecken, 50 Quadratmeter Kinder-Plantschbecken; 350 Quadratmeter Saunabereich.Kosten Hauptangebot: Gesamt 10,1 Millionen Euro; Hallenbad 6,5 Millionen Euro; Freibad 2,7 Millionen Euro, Sauna, 9,6 Millionen Euro. Kanalanschluss des Bades und der Parkplätze an Hauptsammler Kasbruchtal 330 000 Euro, Pakplätze gegenüber und vor Haupteingang - 370 bis 400 - rund 800000 Euro, Umgestaltung Straßeneinmündung und Zufahrt bis Haupteingang rund 170000 Euro. ji

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