Saarbrücken. Dietrich Schuchardts fantastische Landschaften dürften vielen Saarbrücker Kunstinteressierten bekannt sein. Schließlich stellt der Galerist Gernot Neuheisel den überregional bekannten Künstler seit 1985 bereits zum fünften Mal aus. Schuchardts Arbeiten sind ebenso vielschichtig wie filigran. Denn er ist ein begnadeter Zeichner. Seine Landschaften sind äusserst kleinteilig aufgebaut, setzen sich immer aus realen Motiven wie Menschen, Tieren und Naturausschnitten in surrealen, fantastischen Kompositionen zusammen. So erwächst in Schuchardts Bilderwelt aus einer Lilie schon mal ein weiblicher Akt, ein Vogel geht nahtlos in eine Bergkette über. Einhörner werden mit Ruinen kombiniert, weibliche Körper haben einen Pferdekopf. Die einzelnen Motive werden in der Landschaft nebeneinandergesetzt und miteinander verwoben. Die Werke, die dabei entstehen, sind surreal, entstammen eher der Traumwelt oder Phantasiegeschichten als der Wirklichkeit. Trotzdem faszinieren die Radierungen, Gouachen oder Zeichnungen. Denn Dietrich Schuchardt zeichnet so geduldig und detailverliebt, dass man auf den Blättern ständig Neues findet. Geht dort der Grashalm nicht in eine Haarsträhne über?Und Schuchardt erzeugt Spannung in seinen Blättern, denn seine Farbwahl ist ebenso durchdacht und inszeniert wie seine Motive. In seinen Werken findet sich immer der Spannungsbogen von wenigem, aber sehr hellem Licht, kontrastiert mit dunklen, bedrohlichen Partien. Geradeso wie der Schein des Vollmondes in dunkler Nacht. Das verstärkt den übernatürlichen Charakter seiner Arbeiten und passt zur winterlichen Jahreszeit. nba

Ausstellung bis 15. Dezember in der Galerie Neuheisel, Johannisstraße 3a. Geöffnet Montag bis Freitag, 9-13 Uhr und 14.30-18.30 Uhr, Samstag 9-14 Uhr.