Neues Leben für den Scheuerhof"Die Lage ist sehr günstig und wunderschön"

Nohn. Die Planungen zu einem "europäischen Innovationszentrum für Jagd und Umwelt", wie der Arbeitstitel für das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Lungenklinik Scheuerhof heißt, können starten. Mit seinem einstimmigen Ja machte der Ortsrat Nohn am Donnerstagabend den Weg dafür frei

 Das weitläufige Gelände des Scheuerhofs, einst Lungensanatorium. Foto: Ollinger

Das weitläufige Gelände des Scheuerhofs, einst Lungensanatorium. Foto: Ollinger

Nohn. Die Planungen zu einem "europäischen Innovationszentrum für Jagd und Umwelt", wie der Arbeitstitel für das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Lungenklinik Scheuerhof heißt, können starten. Mit seinem einstimmigen Ja machte der Ortsrat Nohn am Donnerstagabend den Weg dafür frei. Für diese Sitzung hatte Ortsvorsteher Reinhold Behr die Ortsräte aus den Nachbargemeinden Wehingen und Bethingen eingeladen, damit sie sich über die neuen Pläne zum Scheuerhof informierten. Behr und Mettlachs Bürgermeisterin Judith Thieser nannten das Projekt eine gute Sache für die Gemeinde.Auf rund 15 Millionen Euro schätzt Hans-Jörg Dillinger, Geschäftsführer der eigens für das Projekt gegründete Diana-Touristik GmbH, die Investition. Künftig soll auf dem 8,7 Hektar großen Gelände nicht nur eine "Denkfabrik" für Jagd und Umwelt entstehen, der Scheuerhof soll auch zur Anlaufstelle von Jägern aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Belgien und Frankreich und Sportschützen werden. Gespräche mit führenden Fachleuten - etwa dem Biografen Professor Paul Müller und anderen - seien aufgenommen worden. Bereits jetzt schon hätten die geplanten Schießanlagen, die für internationale Wettbewerbe geeignet sein sollen, Interesse eines weltweit agierenden, renommierten Waffenherstellers aus dem süddeutschen Raum geweckt, sagt der Geschäftsführer, der aus Merzig stammt. "Daher überlegen wir, statt der bisher vorgesehenen 300-Meter-Schießbahn eine 400-Meter-Schießbahn zu errichten und wägen ab, wo diese Anlage ihren Platz finden wird", ergänzte Hans-Jörg Dillinger. Die Planer der Schießanlage, Jürgen H. Voss und Peter, versicherten, dass die Anlage auf dem modernsten Stand der Technik gebaut würden - auch, was den Lärmschutz angehe. Doch die Skepsis bei verschiedenen Zuhörern, wie bei Veronika Rock-Hell, Ortsratsmitglied von Wehingen (FBM), konnte sie nicht zerstreuen. Der Bau eines Fünf-Sterne-Hotels mit bis zu 100 Zimmern sei vorgesehen - ein Projekt, für das eine renommierte Hotelkette Interesse angemeldet habe. Das "europäische Innovationszentrum" soll kein "exklusiver Club" werden, sondern der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, wie Dillinger betonte. Man plane eine preisgünstigere Unterkunft im Stil einer Jugendherberge für Sportler. Zudem soll es einen Biohof geben.Wie kamen Sie auf die Idee?Dillinger: Vor Jahren habe ich mich schon mit dem Projekt Scheuerhof befasst und wollte es damals zu einem Golfhotel, korrespondierend zu Schloss Berg, errichten. Doch wurde ich zur Treuhand nach Berlin berufen. Nach meiner Rückkehr musste ich feststellen, dass der Scheuerhof immer mehr verfallen ist. Da habe ich diese Idee entwickelt.Welches Ziel verfolgen Sie? Dillinger: Mein Ziel ist es, das kleine Saarland touristisch voranzubringen. Ich bin mir sicher, dass es durch das Projekt im Scheuerhof ein Alleinstellungsmerkmal erhält. Die wunderschöne und sehr günstige Lage machen ihn auch für Jäger wie Sportschützen aus Luxemburg, Belgien und Frankreich sehr interessant. Sie wollen künftig den Scheuerhof auch für Sportschützen öffnen. Warum?Dillinger: Es gibt allein im Saarland rund 22000 Sportschützen. Sie sollen auf dem Scheuerhof eine hoch qualifizierte Anlagen vorfinden. An Bogenschützen ist auch gedacht.Was sagen Sie zu den Bedenken wegen Lärmbelästigung?Dillinger: Ich nehme die Bedenken sehr ernst. Wir werden Ratsmitglieder und Interessierte einladen, eine adäquate Anlage zu besichtigen und sich bei vollem Schussbetrieb ein Bild zu machen.

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