Neue Schwesternschaft

Püttlingen · Bisher war das Kloster Heilig Kreuz das einzige Konvent von Redemptoristinnen in Deutschland. Doch mit bald nur noch zwei Schwestern kann es nicht länger bestehen. Nun wechselt das Diözesanzentrum des Ordens der Nazarethschwestern von St. Wendel nach Püttlingen.

 Das Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen mit seiner markanten Klosterkirche. Foto: Iris Maurer/CD

Das Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen mit seiner markanten Klosterkirche. Foto: Iris Maurer/CD

Foto: Iris Maurer/CD

Im Püttlinger Kloster Heilig Kreuz stehen Veränderungen an. Wie Pfarrer Hans-Maria Thul beim Neujahrsempfang im Pfarrheim Liebfrauen berichtete, wird das bisherige Redemptoristinnenkloster zum Hauptsitz der Nazarethschwestern im Bistum Trier. Bereits im Oktober 2010 waren die ersten Nazarethschwestern im Kloster eingezogen - drei Frauen aus dem indischen Kerala, von denen aber zwei schon länger in Deutschland lebten. Inzwischen leben im Kloster sechs indische Schwestern, und in diesem Jahr wird der Konvent in Püttlingen von sechs auf acht Schwestern verstärkt, und das Diözesanzentrum ihres Ordens wird von St. Wendel nach Püttlingen verlegt.

Derzeit leben nur noch drei Schwestern des Redemptoristinnenordens in Püttlingen. Nach päpstlichem Recht können drei Schwestern jedoch keinen eigenen Konvent mehr bilden, erläuterte Pfarrer Thul. Zudem werde Schwester Elisabeth zu den Franziskanerinnen nach Waldbreitbach übersiedeln. Ihre beiden älteren Mitschwestern, Schwester Pia und Schwester Margret, werden im Kloster Heilig Kreuz bleiben und von den Nazarethschwestern versorgt werden.

Die Püttlinger Nazarethschwestern kommen aus Indien, wo es den Orden seit den 70er Jahren gibt. Im Gegensatz zu den mehr kontemplativen Redemptoristinnen sind die Nazarethschwestern auch stärker außerhalb des Klosters tätig, zum Beispiel in der Krankenpflege. Die Wurzeln des Ordens reichen nach Sachsen: Clara Schumacher (1887 bis 1945), die aus der Nähe von Koblenz stammte, gründete im Dezember 1923 im Bistum Meißen die Gemeinschaft der Nazarethschwestern vom Heiligen Franziskus. Die Schwesterngemeinschaft kümmerte sich damals insbesondere um Menschen, die nach dem Ersten Weltkrieg in Not waren. Das Mutterhaus der Nazarethschwestern steht in Goppeln bei Dresden, wo die Schwestern früher unter anderem ein Waisenhaus und heute ein Seniorenheim betreuen.

Der Redemptoristinnen-Orden wurde (wie auch der männliche Ordenszweig) 1732 im italienischen Scala gegründet. Die Püttlinger Niederlassung war die einzige der Redemptoristinnen in Deutschland.

 Wachwechsel in Püttlingen: Mit den aus Indien stammenden Schwestern Seenia, Mercy und Janet (von links) zogen 2010 die ersten drei Nazarethschwestern ins Kloster. Foto: Jenal

Wachwechsel in Püttlingen: Mit den aus Indien stammenden Schwestern Seenia, Mercy und Janet (von links) zogen 2010 die ersten drei Nazarethschwestern ins Kloster. Foto: Jenal

Foto: Jenal

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Auf einen BlickDas Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen wurde - nahe der älteren Kreuzkapelle - zwischen 1956 und 1960 nach Plänen des bekannten ungarischen Architekten und Glasmalers Gyórgy Lehoczky errichtet. Die zum Kloster gehörende Kirche mit dem bekannten "Sprungschanzen-Dach" wurde 1960 geweiht. Als die Zahl der Redemptoristinnen zurückging, wurde das Kloster behutsam auch stärker nach außen geöffnet: In einem neuen Anbau am Kloster gibt es seit 2007 zwanzig Seniorenwohnungen für betreutes Wohnen. Im Februar 2008 öffnete im Kloster das Geistliche Zentrum des Bistums Trier im Dekanat Völklingen, zu dem neben Völklingen auch das Köllertal und der Warndt gehören. red

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