Mitarbeiter wollen Lob

Homburg. Mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit - das wünschen sich Beschäftigte von ihrer Führungskraft. Dieser Einsatz lohnt sich, bestätigt der aktuell veröffentlichte Fehlzeiten-Report 2011, der nach Expertenangaben auch auf den Standort Homburg und Region übertragbar ist

Homburg. Mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit - das wünschen sich Beschäftigte von ihrer Führungskraft. Dieser Einsatz lohnt sich, bestätigt der aktuell veröffentlichte Fehlzeiten-Report 2011, der nach Expertenangaben auch auf den Standort Homburg und Region übertragbar ist. Danach haben Mitarbeiter, die von ihren Führungskräften gut informiert werden und Anerkennung erfahren, weniger gesundheitliche Beschwerden und identifizieren sich häufiger mit ihrem Unternehmen. Das erhöht auch den Unternehmenserfolg. "Doch viele Chefs verhalten sich nicht entsprechend. Selbst kleine Selbstverständlichkeiten, wie ein Lob bei guter Leistung, erhalten mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nicht von ihrem Chef", so Helmut Schröder, Mitherausgeber des Reports, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WidO) in Kooperation mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin, auch bei der AOK Saar, publiziert wird.

Im Mittelpunkt der Studie, die auch für Homburg gilt, steht die "Führungsaufgabe Gesundheit" - dazu wurden auch Mitarbeiterbefragungen von 147 Unternehmen mit insgesamt 28 223 Teilnehmern analysiert. Demnach nehmen 54,5 Prozent der befragten Mitarbeiter Lob von ihrem Vorgesetzten nur selten oder nie wahr. 41,5 Prozent sagen aus, dass ihre Meinung vom Vorgesetzten bei wichtigen Entscheidungen nicht beachtet würde. Gleichzeitig ist jedoch mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Befragten überzeugt, dass durch mehr Einsatz des Vorgesetzten für die Mitarbeiter die gesundheitliche Situation verbessert würde. Schröder: "Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels spielt der Führungsstil eine immer wichtigere Rolle." Doch auch die Führungskräfte selbst stehen unter Druck. Vor allem in unteren und mittleren Ebenen leiden sie unter starkem Zeitdruck und hoher Arbeitsdichte.

Darüber hinaus informiert der Report über die Ausfalltage der Wirtschaft insgesamt: Obwohl der Krankenstand 2010 im Vergleich zum Vorjahr bei 4,8 Prozent stagniert, hat die Zahl der Krankheitstage mit 17, 7 Tagen leicht zugenommen. Die meisten Tage entfielen auf die Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent). Darauf folgen akute Verletzungen (12,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent) und psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Der Trend der Zunahme psychischer Erkrankungen setzt sich nach wie vor fort: Im Vergleich zu 2009 stiegen die Arbeitsunfähigkeitstage um 0,7 Prozentpunkte an. Insgesamt ist seit 1994 ein Anstieg der psychischen Erkrankungen von mehr als 100 Prozent, bei den Arbeitsunfähigkeitstagen um 90 Prozent zu verzeichnen.

wido.de

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