Mit Bus, Bahn oder Rad zur Arbeit

Saarbrücken. Einer Studie des Marktforschungsinstituts Infas zufolge ist das Saarland ein Autofahrerland. 53 Prozent der Menschen fahren demnach regelmäßig mit dem eigenen Auto, mehr als in jedem anderen Bundesland. Vor allem im Berufsverkehr dominiert der Pkw. Das sei weder gesundheitsfördernd noch kostengünstig oder gar klimafreundlich

 Mit Bahn statt Auto zur Arbeit ist eine Möglichkeit, den Straßenverkehr und das Klima zu entlasten. Das Netzwerk Mobilität Saar will sich dafür einsetzen, dass mehr Arbeitnehmer im Land den eigenen Wagen in der Garage stehen lassen. Foto: dpa

Mit Bahn statt Auto zur Arbeit ist eine Möglichkeit, den Straßenverkehr und das Klima zu entlasten. Das Netzwerk Mobilität Saar will sich dafür einsetzen, dass mehr Arbeitnehmer im Land den eigenen Wagen in der Garage stehen lassen. Foto: dpa

Saarbrücken. Einer Studie des Marktforschungsinstituts Infas zufolge ist das Saarland ein Autofahrerland. 53 Prozent der Menschen fahren demnach regelmäßig mit dem eigenen Auto, mehr als in jedem anderen Bundesland. Vor allem im Berufsverkehr dominiert der Pkw. Das sei weder gesundheitsfördernd noch kostengünstig oder gar klimafreundlich. So sehen es die Mitglieder des neuen Netzwerks Mobilität Saar. Deshalb sollen mehr Berufspendlern Alternativen zum privaten Pkw aufgezeigt werden.Die Geschäfte des Netzwerks führt die Verbraucherzentrale des Saarlands. Weitere Mitglieder sind: das saarländische Umweltministerium, der Allgemeine deutscher Fahrradclub (ADFC) Saar, die Arbeitskammer des Saarlandes, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), die Stadt Saarbrücken, die Industrie- und Handelskammer Saarland (IHK), die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und das Büro für Mobilitätsberatung & Moderation. Das Netzwerk will Betriebe beraten, Befragungen durchführen und Pendler in Gesprächen überzeugen, andere Verkehrsmittel als das Auto zu nutzen. Angelika Baumgardt von der Verbraucherzentrale hofft, dass sich viele Betriebe engagieren und etwa das Jobticket bei ihren Mitarbeitern bewerben oder Anreize schaffen, den Arbeitsweg mit dem Rad zurückzulegen.Ansprechpartner fehlenDas größte Problem sei, "dass es noch keine Ansprechpartner in den Betrieben für betriebliche Mobilität gibt", erläutert Baumgardt weiter. Keine Abteilung sei wirklich dafür zuständig. Außerdem würden viele gar nicht wissen, welche Alternativen es zum privaten Pkw gibt, und welchen Nutzen Unternehmen und der einzelne Pendler aus ihnen ziehen können. "Im Wesentlichen geht es darum, die täglichen Wege zur Arbeit neu zu betrachten und das für den einzelnen Beschäftigten optimale Verkehrsmittel zu nutzen", erklärt Baumgardt. Oft ergeben sich nach Angaben der Verbraucherzentrale dabei neue und gewinnbringende Varianten, beispielsweise das Jobticket, das Fahrrad, Fahrgemeinschaften oder die intelligente Kombination verschiedener Verkehrsmittel. Baumgardt: "So können Wege in vielen Fällen günstiger, teilweise sogar schneller, auf jeden Fall aber klimaschonender und platzsparender als bei Alleinfahrten mit dem Pkw zurückgelegt werden."Mit gutem Beispiel voranDarüber will das Netzwerk saarländische Betriebe mit Hilfe gezielter Mobilitätsberatung informieren. Und mit Beispielbetrieben wie der Firma Dialogika - Gesellschaft für angewandte Informatik mbH in Dudweiler, die als fahrradfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wurde.

Auf einen BlickIn einer kleinen Serie stellt die Saarbrücker Zeitung gemeinsam mit dem Netzwerk Mobilität Saar verschiedene Alternativen zum eigenen Auto für den Weg zur Arbeit vor. In weiteren Teilen der Serie "Alternativen für Pendler" zeigen wir beispielhaft anhand dreier saarländischer Unternehmen, wie die betriebliche Mobilität verbessert werden kann. Die Firmen: Dialogika - Gesellschaft für angewandte Informatik mbH aus Dudweiler, die als fahrradfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wurde, die Stiftung für deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit aus Saarbrücken, die während des Festivals Perspectives Car-Sharing nutzt, und die IKK Südwest, die das Jobticket eingeführt hat. dög

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