Bürger machen mobil gegen Fotovoltaik-Anlage

Saarbrücken/Weiskirchen. In Weiskirchen hat sich eine Bürgerinitiative gegen die geplante Errichtung eines Fotovoltaik-Kraftwerks, das im Ortsteil Weierweiler entstehen soll, gegründet. Rund 40 Bürger sind der neuen Organisation während der Gründungsversammlung am Dienstagabend beigetreten

Saarbrücken/Weiskirchen. In Weiskirchen hat sich eine Bürgerinitiative gegen die geplante Errichtung eines Fotovoltaik-Kraftwerks, das im Ortsteil Weierweiler entstehen soll, gegründet. Rund 40 Bürger sind der neuen Organisation während der Gründungsversammlung am Dienstagabend beigetreten. Wie der Vorsitzende Felix Kammer sagte, wolle die Initiative den bisher eher punktuellen Widerstand gegen das Vorhaben bündeln und gegenüber der Gemeinde, dem Umweltministerium und den Anlagenbetreibern mit einer Stimme sprechen. Außerdem soll Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung über die Gründe geleistet werden, warum das Projekt abgelehnt wird. Die Gegner der Fotovoltaikanlage befürchten eine Verschandelung der durch Ackerbau geprägten Landschaft rund um Weierweiler.Zugleich wurde ein offener Brief mit einer langen Unterschriftenliste an Ministerpräsident Peter Müller abgeschickt, in dem dieser mit den Problemen der Bürger vor Ort konfrontiert werden soll. In dem Brief heißt es: "Mit der Diskussion um die geplante Groß-Voltaikanlage in der Gemeinde Weiskirchen stellt sich die Frage: Tourismus oder Industrie? Der Wanderer geht an einem festen Zaun entlang. Drei Meter hoch und schier endlos zieht er sich durch die liebliche Landschaft zwischen Weierweiler und Rappweiler, die zur Kurgemeinde Weiskirchen zählen. Im Inneren des rund 80 Hektar großen Areals sieht man Fotovoltaik-Elemente in Reihen. Das ist es also, was aus dem gut gemeinten Umweltschutz geworden ist? Die Anlage wird errichtet auf bestem Ackerland, nicht auf einer aufgelassenen Mülldeponie oder sonstigen Industriebrache. Wertvolles Ackerland, das auf Grund der zunehmenden Versteppung der Böden in Zukunft mehr denn je benötigt wird." Vor Ort sind die Anlieger auch verwundert darüber, dass viele eingesessene Bauern ihr Gelände für das Fotovoltaik-Kraftwerke zur Verfügung stellen. Damit könnten sie mehr Geld verdienen, als mit der Landwirtschaft, wird vermutet. Auch konnte im Januar der Ortsrat Weierweiler keinen Beschluss zur Planung der Fotovoltaikanlage fassen, weil bei vier Ortsratsmitgliedern als Grundstückseigentümern eine Interessenkollision vorlag.

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