Vom Handkarren bis zur Datenautobahn

Wadern · Die Ausstellung, die derzeit im Stadtmuseum des Oettinger Schösschen gezeigt wird, zeigt, wie Wadern seinerzeit von der Verleihung der Marktrechte profitiert hat und spannt den Bogen weiter bis zur heutigen Zeit.

 Museumsleiterin Christina Pluschke erklärt Bürgermeister Jochen Kuttler und Besuchern einige Gegenstände. Fotos: Erich Brücker

Museumsleiterin Christina Pluschke erklärt Bürgermeister Jochen Kuttler und Besuchern einige Gegenstände. Fotos: Erich Brücker

 Landwirtschaftliches Handwerkszeug ist ebenfalls in der Ausstellung zu besichtigen.

Landwirtschaftliches Handwerkszeug ist ebenfalls in der Ausstellung zu besichtigen.

"250 Jahre Handel und Wandel in Wadern . Vom Handkarren bis zur Datenautobahn", ist die jüngste Sonderausstellung im Stadtmuseum im Oettinger Schlösschen überschrieben und anlässlich des Internationalen Museumstages von Bürgermeister Jochen Kuttler zusammen mit der Museumsleiterin Christina Pluschke eröffnet worden.

Ausgangspunkt der Sonderausstellung ist die Marktrechtsverleihung durch Graf Joseph Anton von Oettingen-Sötern 1765 und die Bedeutung der Märkte als Wirtschaftsfaktor, aber auch als Kommunikationsort im frühneuzeitlichen Marktflecken Wadern . Von dieser Blütezeit im 18. Jahrhundert spannt sich der Bogen weiter bis zur heutigen Stadt Wadern , einem modernen Mittelzentrum mit lebendigen Traditionen und einer spannenden Geschichte. "Die Ausstellung zeigt, wie Wadern von der Verleihung der Marktrechte profitiert hat. Sie zeigt aber auch, wie sehr das Marktgeschehen das Leben der Menschen in der Hochwaldregion über 250 Jahre lang geprägt hat", machte der Verwaltungschef in seiner Begrüßung vor zahlreichen Besuchern deutlich.

Die Marktrechte verliehen zu bekommen, war immer ein Zeichen des Aufschwungs. Der Ort, der Märkte abhalten durfte, war oft nicht weit davon entfernt Stadt zu werden. In Wadern dauerte dies allerdings 213 Jahre, bis dem Mittelzentrum im Hochwald 1978 die Stadtrechte verliehen wurden. Demzufolge ist Wadern eine junge Stadt mit viel Tradition, die mit ihren Wochen- und Monatsmärkten weiterhin sehr ordentlich gepflegt wird. "Wadern und sein Markt gehören zusammen. Dies ist aus historischen Wurzeln entstanden", blickte Museumsleiterin Christina Pluschke in die vergangene Zeit zurück.

Mit vier Viehmärkten hatte der damals verschuldete dennoch rührige Graf Josef Anton von Oettingen-Sötern 1765 den Grundstein für den Aufstieg des kleinen Ortes zu einem wichtigen Anziehungspunkt für Händler und Besucher gelegt.

Der Erfolg gab dem Grafen Recht. Ihm habe man viel zu verdanken. Und dies drückt sich auch im heutigen Alltag aus. Mit dem Stadtfest Waderner Maad wird neben den Märkten daran erinnert, mit dem Ehrenstockbauern, die die Karnevalsgesellschaft ernennt. Aber auch einige Baulichkeiten wie Grafenschloss, Burgruine und Schloss Dagstuhl oder das Schlösschen am kleinen Markt erinnern an die Grafenzeit. Der Marktplatz ist heute noch das Kernstück von Wadern und Schauplatz eines lebendigen Austausches.

"Die Ausstellung lebt von den Objekten und ihren Geschichten dazu", sagte die Museumsleiterin und sagte den vielen Leihgebern ein herzliches Dankeschön für die zur Verfügung gestellten Gegenstände. Etliche Schautafeln zeugen vom Leben in den vergangenen 250 Jahren. Sie geben Einblick in das Leben, Wirken und Schaffen des Grafen , sowie seine Gesetze und Anordnungen zur Ausgestaltung des Marktfleckens Wadern . Der gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklung ist Raum gegeben, dazu dem früheren täglichen Leben, der Industrie, dem Handwerk und der Landwirtschaft sowie dem Vereinsleben und Aufschwung nach dem Weltkrieg. Auf die heutige moderne zeit des Mittelzentrum wird ebenfalls hingewiesen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. Juli donnerstags, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr zu sehen.

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