Jugendfußball Dribblings und Spielfreude statt Frust und Enttäuschung

HILBRINGEN · Beim „Tag des Kinderfußballs“ in Hilbringen stellte der Verband die neuen Spielformen für die kleinsten Kinder-Klassen vor.

 Die Spieler des VfB Tünsdorf (gelb) und des SV Schwemlingen (blau) haben nur Augen für den Ball.

Die Spieler des VfB Tünsdorf (gelb) und des SV Schwemlingen (blau) haben nur Augen für den Ball.

Foto: Dirk Ley

Der junge Blondschopf vom SV Losheim schnappt sich den Ball, dribbelt in Richtung gegnerisches Tor, zieht ab, scheitert aber am Torwart der SSV Pachten. Zunächst jedenfalls, denn später hat er mehr Glück – und tunnelt den Schlussmann sogar. Szenen, die sich am „Tag des Kinderfußballs“ auf der Sportanlage des FSV Hilbringen abspielen. Dabei handelt es sich um eine Aktion unter Federführung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die gleichzeitig in ganz Deutschland durchgeführt wurde.

Für den Saarländischen Fußball-Verband (SFV) stellte Kreisjugendleiter Udo Marmitt die neuen Spielformen für die Altersklassen von der G- bis zur E-Jugend vor: „Es sind weniger Spieler auf dem Platz, das Spielfeld ist kleiner. Man darf den Ball nach einem Aus einkicken oder eindribbeln“, umriss er grob die neuen Regeln. Ergebnisse spielen keine Rolle, stattdessen soll die Spielfreude im Vordergrund stehen.

In Hilbringen waren Teams aus der G-Jugend (Jahrgang 2015 und jünger) am Start. Wie zum Beispiel der FC Brotdorf und der SV Losheim. In dieser Begegnung machte unter anderem Alexander auf sich aufmerksam. Nach einer Balleroberung startete der junge Brotdorfer ein Dribbling und schoss im Anschluss daran ein Tor. Sein Trainer Tom Rosenfeld begrüßt die neue Spielform: „Die Kleinen lernen bei diesen Turnieren am meisten. Sachen, die man im Training nicht so gut vermitteln kann. Sie können hier Spielpraxis sammeln.“

Bei der Partie zwischen dem SV Schwemlingen und dem VfB Tünsdorf herrschte derweil reges Treiben. Ein VfB-Kicker nahm einen Pass seines Mitspielers auf und forderte den gegnerischen Torhüter zu einer Fußabwehr heraus. Nur wenig später fing der Tünsdorfer Spieler einen Abstoß ab und machte doch noch sein Tor. Schwemlingens Trainer Dennis Latz sagte nach dem Spiel, dass das neue Konzept der richtige Weg für den Kinderfußball sei: „Es gibt ein kleineres Feld. Die Kleinen können ihre Kindheit auf dem Platz entfalten. Sie werden nicht zu sehr mit Regeln eingeschränkt.“

Die neue Spielform sieht ein Turnierformat mit jeweils drei Spielen pro Team vor. Ein Spiel dauert zehn Minuten, die Kinder stehen also insgesamt 30 Minuten auf dem Platz. Der DFB hofft auf „gleiche Spielzeit für alle Kinder, auch für die schwächeren“, wie es in einem Flyer heißt. Kein Kind dürfe aussortiert werden. Die Mädchen und Jungen sollen stattdessen Dribblings wagen und Erfolgserlebnisse feiern.

Damit rennt der Verband bei Eltern und Kindern offene Türen ein. Michael, dessen Sohn für die SF Hüttersdorf spielt, sieht DFB und SFV auf dem richtigen Weg: „Die Spielform ist gut. Den Kindern macht es Spaß. Die Taktik kommt später.“ Der fünf Jahre alte Amin vom SCV Orscholz freute indes über einen „Beini“ – ein Tor nach einem Tunnel. Auf die Frage, ob es ihm Spaß gemacht habe, nickte er zustimmend. Genauso wie der ebenfalls fünfjährige Felix vom SV Schwemlingen. Er kam sowohl auf dem Feld als auch im Tor zum Einsatz. Da schmeckten die Süßigkeiten nach dem Turnier besonders lecker.

Weitere Informationen zu den neuen Spielformen im Kinderfußball gibt es auf der Internetseite des DFB:

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