Morscholz Morscholzer Narren zelebrieren ausgelassen die fünfte Jahreszeit

Morscholz · Die Kappensitzung im Hochwalddorf bot ein buntes Kaleidoskop aus tänzerischet Anmut und stimmungsvollem Wortwitz.

 Die Morscholzer Geisha’s – Glanzpunkt bei der Kappensitzung in Morscholz

Die Morscholzer Geisha’s – Glanzpunkt bei der Kappensitzung in Morscholz

Foto: Erich Brücker

Mit humorvollen Büttenreden, witzigen Sketchen, schwungvollen Tänzen in tollen Kostümen sowie fetziger Musik überzeugte die Kappensitzung der Morscholzer Narren unter dem Motto „Die Welt zu Gast in Morscholz“ in der Bürgerhaus-Narrhalla.

Eine Geisha im Kimono, Frau Antje, die Käsefrau aus Holland, sowie ein gewichtiger Franzose führten das Zepter und stimmten das Narrenvolk mit neuartiger Rakete (Stufe 1: „Italia, SiSiSi – No!“, Stufe 2: „France, Allez les Bleus“ und Stufe 3: „Saarland – Morscholz olé!“). Das kam gut an, und war auch schnell einstudiert.

Erste Raketen wurden für den schmissigen Gardetanz gezündet, ebenso für den Showtanz der Gruppe Lady Like, mit dem die Tänzerinnen unter dem Titel „I feel pretty – ich fühl mich schön“ für mehr Toleranz in der heutigen digitalen Welt aufriefen. „Alles wird wieder gut“, als Retter der Fußball-Nationalmannschaft mit Trainer Jogi Löw, also vom WM-Champion in Brasilien bis zur WM-Schmach in Russland und zur möglichen Rehabilitation in Katar, wirbelten die Bächer (Fuß-)Ball-Erinas über das Narrenspielfeld, derweil die Morscholzer Damenwelt in die Rollen von Geishas geschlüpft waren. Adrett gekleidet in schönen Kimonos wehte mit ihnen ein fernöstlicher Wind durch die Narrhalla, der auch den letzten Narren aus seiner Sitzposition auf Tisch und Stuhl steigen ließ. Die Geishas mussten ebenso den lautstarken Zurufen nach einer Zugabe ihren Tribut zollen wie auch die übrigen Tanzformationen, von denen traditionsgemäß das Männerballett zum Ausklang und zugleich zur Aufforderung zum großen Finale alle Teilnehmer auf die Bühne rief. Die stolzen Männer zeigten, dass Morscholz nicht nur eine ADAC-Ralley stemmen kann, vielmehr könnten sie dank ihrer austrainierten und muskulösen Körper die Hälfte aller Olympioniken für Deutschland, egal ob als Bobfahrer oder Skispringer, stellen und wären damit auch echte verdächtige Medaillenanwärter für die Olympischen Winterspiele.

Zwischen all den wunderschönen Tänzen hatten die Büttenredner mit ihrem Humor und Witz das Wort, brachten das Narrenvolk mächtig zum Lachen. Im Vorjahr erstmals in der Bütt, war Sabine auch diesmal wieder die Eisbrecherin, schließlich hatte es ihr Spaß gemacht. Morscholz im Wandel der Zeit, da ließ sie einiges vom Stapel. Auch die Damenwelt bekam ihr Fett ab. Reichte früher eine einzige Unterhose für den kompletten Hausputz, so kann Mann/Frau heute mit einem String nicht mal den Staub wischen.

Manti, der Faasendmuffel, verkündete sonderbare Nachrichten aus dem Dorf, war Vorwitznase und Dommschwätzer zugleich. Nach archäologischen Funden im Vorjahr verschrieben sich diesmal „der OV und sein Lui“ der Kunst, denn das Porträt des Ortsvorstehers konnte sich sehen lassen. Mit Kevin und Chantal kam auch der Nachwuchs in der Bütt zu Wort. Sie kalauerten über die eigenen Familien, ließen wenige gute Haare an den Eltern, hatten aber Pfeile Richtung Wadern und Steinberg abgeschossen, sehr zur Freude der Einheimischen. Über ihren eigenen You-Tube-Channel berichteten zwei Frauen, verbreiteten eigene Nachrichten, solche aus dem Dorf und von weiteren Zeitgenossen, ins weltweite Web. Altersstarrsinn oder doch schon etwas Demenz, das streitbare und wortgewaltige Ehepaar ließ nichts aus, um sich in die Haare zu kriegen. Es plauderte fidel aus dem Nähkästchen, etliche der Zuhörer nickten wohl zustimmend über deren Familienkrach.

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