Wadern Wildwuchs bei PV-Anlagen verhindern

Wadern · CDU Wadern sieht geplanten Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen kritisch.

Die CDU in Wadern sieht den seitens des Saar-Wirtschaftsministeriums geplanten Ausbau weiterer Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen kritisch. „Es ist notwendig und daher ein begrüßenswertes Ziel, den Anteil der Photovoltaiktechnik an der Stromerzeugung im Saarland weiter auszubauen“, erklärt Wolfgang Maring, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Waderner Stadtrat. „Allerdings darf dies nicht willkürlich zu Lasten von Mensch und Natur geschehen“, so Maring. Er bezieht sich nach eigenem Bekunden hierbei auf die Pläne der Landesregierung, die Ausschreibungen für Freiflächensolaranlagen auf „landwirtschaftlich weniger wertvollen Flächen“ auszuweiten, wie es dazu in einer sich aktuell in der Vorbereitung befindlichen Verordnung des Saar-Wirtschaftsministeriums heißt.

„Wir sehen in der Photovoltaiktechnik einen wichtigen Baustein, um die Energiegewinnung in Deutschland langfristig nachhaltig zu gestalten und würden es daher begrüßen, die Errichtung solcher Anlagen auf den Dächern kommunaler und privater Gebäude weiter voranzutreiben“, ergänzt CDU-Stadtratsmitglied Michael Molitor. „Freiflächensolaranlagen können dazu beitragen, den Anteil dieser Technik an der Energieerzeugung im Saarland zusätzlich zu erhöhen. Allerdings ist bei deren Planung und Errichtung ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, wie mit Eingriffen in die Natur umgegangen wird“, sagt Molitor. Die Standortwahl sei ein sensibles Thema, bei der neben Politik und Fachleuten vor allem die Bürger frühzeitig und umfassend mit eingebunden werden müssten. Bisher erfolge die Installation von Freiflächensolaranlagen im Saarland nur auf Brachflächen, so genannten Konversionsflächen, sowie auf Agrarflächen entlang von Autobahnen und Bahntrassen. Die entsprechenden Flächen im Saarland seien mittlerweile weitestgehend ausgereizt, weshalb das Wirtschaftsministerium die Errichtung solcher Anlagen auch auf anderen Flächen anstrebe.

Nachdem sich der Waderner Stadtrat im November 2018 erstmals mit der Thematik befasst hatte, standen diese nunmehr erneut auf der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses. Aus Sicht der CDU-Stadtratsfraktion sollten bei der Umsetzung der Pläne des Wirtschaftsministeriums zur Ausweitung der Flächen für Freiflächensolaranlagen der Bürger und die Natur im Fokus stehen. Molitor: „Bereits vor Ausweisung solcher Flächen in den verschiedenen Stadtteilen sollte darüber nachgedacht werden, wie die Bürger vor Ort an der Wertschöpfung beteiligt werden können. Das könnten eine direkte Bürgerbeteiligung oder auch die Einbindung des Handwerks vor Ort sein.“ Bei Flächen, die aus Gründen des Naturschutzes nicht geeignet sind, sollte in dem Zusammenhang über deren künftige Nutzung als Blühwiesen nachgedacht werden, um ein anderes wichtiges Ziel voranzutreiben, das des Bienenschutzes. „Sobald es zu einer Ausweisung von Flächen in der Stadt Wadern kommt, ist die umfassende Einbeziehung der Belange der Bürger in diesen Prozess zwingend geboten. Das gilt auch für die Verteilung solcher Anlagen in der Stadt, die möglichst nicht in den bereits stark vom Ausbau der Windenergieanlagen betroffenen Stadtteilen angesiedelt werden sollten“, ergänzt Fraktionschef Maring mit Blick auf die Stadtteile Wadrill und Löstertal, in denen die Errichtung größerer Freiflächensolaranlagen denkbar wäre. Zudem sollten die von dem Naturschutzverband NABU und der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft aufgestellten Kriterien für eine naturverträgliche Errichtung von Freiflächensolaranlagen verpflichtende Auflage für solche Anlagen in Wadern werden.

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