Punkte sammeln mit der FeuerpatscheOlympische Spiele in London inspirierten Moselcamp

Besch. Wärmende Sonnenstrahlen brechen durch die Wolkendecke, als sich an diesem Samstag 52 kleine orange leuchtende Helme um den Perler Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart Daniel Taube und seine Stellvertreterin Margit Willkomm scharen. Die Feuerwehrautos stehen parat, Schläuche sind ausgerollt und Patiententragen liegen am Bescher Moselufer bereit

Besch. Wärmende Sonnenstrahlen brechen durch die Wolkendecke, als sich an diesem Samstag 52 kleine orange leuchtende Helme um den Perler Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart Daniel Taube und seine Stellvertreterin Margit Willkomm scharen. Die Feuerwehrautos stehen parat, Schläuche sind ausgerollt und Patiententragen liegen am Bescher Moselufer bereit. Doch an diesem Tag ist die Jugendfeuerwehr Perl zusammen mit ihren Betreuern nicht im Einsatz. "Lustige Menschenrettung", "Wagenrad" oder "Schlauchkegeln" heißen die Disziplinen, denen sich der Perler Feuerwehrnachwuchs im Rahmen der Moselcamp-Olympiade stellt.Dort versuchen sich die acht Perler Jugendwehren in kleinen Gruppen an acht Spielstationen, die entlang des Moselufers aufgebaut sind. An jeder Station empfängt ein Wertungsrichter die 52 Jungs und Mädchen im Alter zwischen acht und 16 Jahren mit Aufgaben rund um die Feuerwehrarbeit. So dürfen die "Olympioniken" rätseln: An einer Station warten zehn Fragen zu Feuerwehrtechnick und -ausrüstung. "Das ist einfach", meint Lukas Bastian, 16, aus Borg zu Fragen wie "Wie viel Löschwasser führt ein TLF 16/25 mit?"

"Am meisten Spaß macht mir das Klopfen mit der Feuerpatsche", sagt Kenzo Letini, acht Jahre jung, aus Sinz. Bei dem Spiel "Flächenbrand-Tennis" gilt es, mithilfe dieser Geräte zur Bekämpfung von Flächenbränden, einen Tischtennisball durch ein Labyrinth aus Wasserschläuchen zu schleusen allein durch den entstehenden Luftstoß. Dabei hilft Kenzo seinen Kameraden aus Nennig aus, denn von den insgesamt 100 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Perl fallen einige wegen Fußballspielen und Schullandheimaufenthalten aus. Kameradschaft wird unter Feuerwehrleuten großgeschrieben. "Ich gehöre zu den Ältesten, trotzdem ist der Zusammenhalt und die Verständigung in der Gruppe auch mit den Jüngsten gut", findet Jaclin Weber, 14, aus Sinz.

Die Bescher Gruppe um Betreuer Manuel Kiefer, 24, hat sogar internationale Unterstützung: Josué Pignon, 10, ist Deutsch-Franzose und lebt mit seinen Eltern in Besch. "Zur Jugendfeuerwehr kam ich durch Manuel. Als er einmal in unserer Grundschule vorbeikam, schlug er uns Schülern vor, doch mal reinzuschnuppern", erklärt er.

Nach den schweißtreibenden olympischen Disziplinen gibt es im Anschluss für die Kinder Getränke und gegrillte Würstchen. "Am Ende gewinnt jeder", hat Taube angekündigt. Denn neben den drei Pokalen für die Sieger, gibt es Medaillen, Urkunden und kleine Geschenke für alle Teilnehmer. Am Ende siegt die Gruppe aus Borg, gefolgt von den Sinzer Jungs und Mädchen. Den dritten Platz belegt die Mannschaft aus Besch.

Perl. "Die Idee der Moselcamp-Olympiade entstand spontan in einem Gespräch zwischen Margit Willkomm und mir", erzählt Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart Daniel Taube, ebenso wie seine Kollegin erst seit März im Amt. "Inspiriert von Olympia in London haben wir ein Konzept entwickelt, um die Jugendwehren der Perler Ortsteile zusammenzubringen". Die Olympiade solle außerhalb des normalen Übungsdienstes den Teamgeist fördern und diene natürlich auch zur Werbung neuer Mitglieder, ergänzt Willkomm. Tatsächlich verzeichnete die Jugendfeuerwehr Perl einen Zuwachs von 30 Kindern in den letzten eineinhalb Jahren. Und die Tendenz sei steigend, sagt Taube: "Das haben wir den Jugendbetreuern zu verdanken, die ein unermüdliches Engagement an den Tag legen." Sie seien der Kern des Löschbezirks, der die eigentliche Arbeit leiste. Ein Beispiel für die positive Entwicklung sei die bevorstehende Gründung einer neuen Jugendwehr in Eft-Hellendorf. phia

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