Flaschen geht zauberhaftes Licht auf

Perl · Im vergangenen Jahr brachten elf Schülerinnen des Schengen-Lyzeums Vasen und Windlichter aus Weinflaschen auf den Markt. Auch diesmal haben die jungen Unternehmerinnen wieder Flaschen kreativ zweckentfremdet.

 Die Unternehmerinnen vom Schengen-Lyzeum. Fotos: Herber& Herber

Die Unternehmerinnen vom Schengen-Lyzeum. Fotos: Herber& Herber

Das strahlende Silber zerschmilzt in einem matten Türkis, ein sanftes Rot-Orange geht über in ein leuchtendes Silber, das zum Fuß hin in ein gebrochenes Schwarz überläuft: So unterschiedlich die Farben sind, so variabel sind auch die Formen, aus denen elf künftige Abiturientinnen des Schengen-Lyzeums in Perl ihre Tischlampen herstellen - Bocksbeutel, Flötenflaschen oder Magnums. Was im vergangenen Jahr mit Vasen, Gläsern und Windlichtern begann, hat die Schülerfirma fortgesetzt: Im Sinne des Upcyclings, der Wiederaufbereitung von Abfall, haben sich die jungen Damen mit leeren Weinflaschen auf Lampen spezialisiert - zum Frühling hebt sich ein leuchtendes Hellgrün des Lampenfußes von einem Blau des Schirmes ab.

Ihren Namen haben die Schülerinnen des Seminarfachs Business School um Lehrerin Linda Zeigan ebenfalls geändert: Aus The Boddles - Flaschen - wurde Fräulein Licht. "Der Name passt, weil wir nur Frauen sind", begründet Zeigan schmunzelnd den neuen Titel der Schülerfirma. Das bedeutet aber nicht, dass die Zwölf während der 90 Minuten ihres Arbeitens völlig "herrenlos" sind. Nur zu gerne schauen Lehrer und Schüler vorbei - aus Interesse an den leuchtenden Werken oder um den Ladies zu helfen. Mit stoischer Ruhe und viel Wasser werden die Etiketten von Magnum und Co. abgerubbelt, das Innere der Flaschen gesäubert.

Eine ruhige Hand braucht es auch, um das Glas nahe des Bodens zu durchbohren - der Eingang für das Kabel in die Flasche - nach zig Mal ist es mittlerweile reine Routine. Mit Bauschaum wird der Hals mit der Fassung und der Birne verschlossen, danach geht es an die farbige Ausgestaltung. Und einen passenden Lampenschirm erhält das Prachtstück ebenfalls. "Wir arbeiten auch auf Bestellung", sagt Linda Zeigan. Ob Eltern, Mitschüler, Freunde, Lehrer oder Bekannte: Fräulein Licht und ihre Arbeiten sind heiß begehrt.

Auch im Großherzogtum sind die künftigen Abiturientinnen und ihre Arbeiten bekannt - nicht nur durch die Generalversammlung aller Aktionäre der Schülerfirmen Mitte Januar am Lycée Aline Mayrisch, bei dem sie ihre Kollektion präsentierten. Mit im Gepäck hatten sie einen kuscheligen Retrosessel in - rosa-rot, der Deko wegen, wie die Elf erzählen.

Seit dieser Zeit ist er ihr Maskottchen. Ein paar Tage zuvor hatten sich die Unternehmerinnen mit Hilfe der Werbeagentur Herber und Herber aus Perl ein neues Profil zugelegt - eines, das ihre Arbeiten in ein zauberhaftes Licht rückt.

Zurzeit büffeln die Schülerinnen für ihre Abiturprüfungen, die ihnen ins Haus stehen und bereiten sich auf die Einkaufsmesse am Samstag, 14. März, im Belle-Etoile in Luxemburg vor, jenem Einkaufszentrum im Großherzogtum, in dem sie im vergangenen Jahr als The Boddles mit ihren Vasen und Windlichtern einen Riesencoup landeten.

www.fr äulein-licht.eu

 Die Lampen sorgen für ein romantisches Licht.

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 Professionell wird geworben.

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Auf einen BlickZur Schülerfirma Fräulein Licht zählen: Joana Almeida Moreira, Lena Braunshausen, Hannah Diedenhofen, Cathie Friedrich, Jessica Gloden, Carole Henkgen, Cathérine Mira Kemmer, Samantha Kohl, Sally Milbert, Chiara Louisa Mueller, Charlotte Claire Rita Marie Remy (alle Schülerinnen der Klasse 12 G) und Betriebswirtschaftslehrerin Linda Zeigan. mst

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