Nichts als Ärger mit den Schulbussen

Bethingen · Immer wieder kommt es auf der Linie 207 zu Verspätungen oder Pannen mit den Schulbussen, beklagen sich betroffene Eltern. Vor kurzem saßen Schüler gut anderthalb Stunden im liegen gebliebenen Bus fest.

Zwischenstopp Nohner Berg: Statt die Schulbank zu drücken, saßen die Mädchen und Jungen in der Linie 207 erst einmal fest. "90 Minuten lang", wie Tanja Spath-Nagazi aus Bethingen sagt, die sich zur Sprecherin von anderen Eltern betroffener Schüler gemacht und sich an die SZ gewandt hat. Grund für den unfreiwilligen Halt: ein Getriebeschaden am Bus. "Da in diesem Bereich auch kein Netzempfang ist, konnten die Kinder sich nicht bemerkbar machen."
Pannen häufen sich

Eineinhalb Stunden lang mussten die Kinder nach Schilderung der Mutter warten, bis sie in einen Ersatzbus einsteigen konnten. Da sich die Pannen gerade auf dieser Strecke häufen, formulierte die Bethingerin einen Beschwerdebrief an den Kundenservice der Saar-Pfalz-Bus GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. "Vom Busfahrer wäre zu erwarten gewesen, dass er, nachdem er festgestellt hatte, dass es sich um eine größere Panne handelt, die Buszentrale anfunkt und die Kinder dabei unterstützt, ihre Eltern zu informieren", ist in dem Schreiben weiter zu lesen, das der SZ vorliegt. Diese Störung sollte aber nicht das einzige Ärgernis an diesem Morgen bleiben. Denn: Für die Kinder war am Merziger Bahnhof endgültig die Fahrt zu Ende. Den Weg zum Gymnasium am Stefansberg und zum Peter-Wust-Gymnasium mussten sie zu Fuß zurücklegen, da es keinen Anschlussbus mehr gab. Die Kritik: Der Busfahrer hätte seiner Sorgfaltspflicht wenigstens insoweit nachgekommen können, die Kinder mit dem Ersatzbus an diesen beiden Schulen abzusetzen, da "er ja sowieso nicht mehr fahrplanmäßig fuhr". Für die Eltern ein weiterer Zwischenfall von vielen.
Busse in schlechtem Zustand

"Etwa zweimal pro Monat kommt der Bus entweder gar nicht, viel zu spät, oder es gibt Ausfälle auf der Strecke." Ganz schwierig sei die Situation jeweils an den ersten Schultagen nach den Ferien, sagt Tanja Spath-Nagazi. Dann seien auch Grundschüler betroffen. Auch der schlechte Zustand der Busse wird bemängelt. Man bedauere, dass die Linie 207 wegen eines Schadens an der Hinterachse nicht planmäßig fahren konnte, heißt es lapidar in dem Antwortschreiben aus dem Kundenservice von Saar-Pfalz-Bus, das der SZ ebenfalls vorliegt. "Unser Partnerunternehmer reagierte im Rahmen der Möglichkeiten und stellte einen Ersatzbus." Trotz sorgfältiger Planung und Organisation könnten Pannen nie vollständig ausgeschlossen werden. Als Beispiele werden betriebliche, verkehrliche und technischer Störung, herangezogen "in Einzelfällen menschlichem Fehlverhalten". Erklärtes Ziel sei, die gelegentlichen Betriebsstörungen auf ein Minimum zu reduzieren.

"Im Falle von Unregelmäßigkeiten im Linienverkehr verständigt der Busfahrer den Fahrmeister in der Betriebsleitung", sagt ein Sprecher der Bundesbahn, dem Mutterunternehmen von Saar-Pfalz-Bus. "Hier wird die erforderliche Hilfe organisiert und auch Kontakt mit den betroffenen Schulen aufgenommen. Die Schüler bleiben laut Bahnsprecher so lange in dem Bus, bis sie in ein Ersatzfahrzeug umsteigen. "Normalerweise werden diese Informationen von den Kindern per Handy an die Eltern weitergeleitet oder per Smartphone gemailt." Der Familie aus Bethingen ist es mittlerweile leid. Die Mutter hat, wie sie sagt, das Abo ihrer Tochter gekündigt, chauffiert sie morgens selbst in die Schule und holt sie nachmittags ab.

Meinung:
Guter Service geht anders

Von SZ-RedakteurinMargit Stark

Das ist ein Unding, dass eine Fahrt zur Schule zum Vabanquespiel wird unter dem Motto: "Hält der Bus bis zur Endstation, Glück gehabt. Hat er eine Panne, muss halt ein neuer her, und die Kinder haben zu warten." Von den Eltern wird der komplette Preis für eine Monatskarte verlangt. Da können sie auch einfordern, dass keine defekten Busse durch die Gegend gondeln. Guter Service geht anders. Der ist bei Saar-Pfalz-Bus wohl nicht im Preis enthalten.

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