Villa Fuchs wehrt sich gegen SPD-Kritik

Merzig. Seit geraumer Zeit fühlen sich die Verantwortlichen des Kulturzentrums Villa Fuchs als Zielscheibe von massiver Kritik seitens der SPD. Als jüngstes Beispiel nennt Johannes Dostert, Geschäftsführer von der Villa Fuchs, die Schelte von Dieter Ernst

 Johannes Dostert

Johannes Dostert

 Günter Mann

Günter Mann

 Dieter  Ernst Fotos: SZ

Dieter Ernst Fotos: SZ

Merzig. Seit geraumer Zeit fühlen sich die Verantwortlichen des Kulturzentrums Villa Fuchs als Zielscheibe von massiver Kritik seitens der SPD. Als jüngstes Beispiel nennt Johannes Dostert, Geschäftsführer von der Villa Fuchs, die Schelte von Dieter Ernst. Der SPD-Fraktionschef hatte in der Mitgliederversammlung (wir berichteten) unter anderem gesagt: "Bei 15 Millionen Schulden im Jahr 2010 ist es schwer nachvollziehbar, wenn eine Zuwendung von 20 000 Euro aus dem städtischen Haushalt an die Villa Fuchs geht." Von diesem Geld solle man "lieber Spielplätze bauen, statt ein mäßiges kulturelles "Allerweltsprogramm" zu finanzieren". Für Dostert ist diese Kritik nicht fair, zumal die Sozialdemokraten, einschließlich Merzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer, noch nicht einmal die Veranstaltungen besuchten. "Daher können sie sich überhaupt kein Urteil erlauben, ob das Programm gut oder weniger gut ist." Anders die Besucher des Kultur-Angebotes, "die in großer Mehrheit ihre Zufriedenheit über das Programm zum Ausdruck gebracht. haben". Als Beweis zieht Dostert die Abonnentenzahlen heran. Diese seien in 2009/2010 deutlich angestiegen. "Von 292 auf 342", ergänzt Dostert. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der nächsten Spielzeit nochmals eine Steigerung hinbekommen." Die Kritik von Ernst nennt Günter Mann, Vorsitzender der Villa Fuchs, umso unverständlicher, "da die Mitarbeiter der Villa Fuchs erst einmal den Müll wegräumen mussten, der von Seiten der städtischen Kultur bis ins Jahr 2008 hinein verursacht worden" sei. Im Sommer 2008 waren Unregelmäßigkeiten und frisierte Bilanzen im Merziger Kulturamt aufgeflogen, die Kulturamts-Chefin war vom Dienst suspendiert worden. In der Folge wurde auf Betreiben der CDU-Stadtratsfraktion die Villa Fuchs mit der Durchführung der städtischen Kulturarbeit beauftragt. "Der Kreisstadt ist durch das städtische Kulturangebot ein Schaden in Millionenhöhe entstanden", sagt Mann. Sei es nach der Kulturamtsaffäre 2009 darum gegangen, den Schaden halbwegs zu begrenzen, sei es der Villa Fuchs in dieser Spielzeit gelungen, bei den Kunden und Künstleragenturen verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Eine Frage treibt Dostert und Mann um: "Warum äußert sich Ernst so abfällig über das Kulturprogramm?" Sowohl OB Lauer als auch die städtischen Gremien hätten über das von der Villa Fuchs gestaltete Kulturprogramm beraten und es als gut und zukunftsweisend befunden - mit den Stimmen der SPD. Somit sei die Kritik von Ernst billige Polemik. "Oder steckt der Versuch dahinter, die städtische Kultur im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen zu stutzen und zur Bedeutungslosigkeit verkommen zu lassen?" "Ernst versucht, in seiner Kritik die Kulturarbeit gegen andere soziale Einrichtungen in der Kreisstadt auszuspielen", vermuten Mann und Dostert. Er verschweige, dass es niemals einen so hohen Kulturetat gegeben habe, als die Stadt selbst noch für das Kulturangebot verantwortlich gewesen sei. "Mit den 1,5 Millionen Euro, die die Stadt durch diesen Finanzskandal verloren hat, hätten sämtliche Spielplätze in der Stadt nicht nur anständig gepflegt, sondern komplett neu gebaut werden können. Und es wäre noch Geld für viele soziale Projekte übrig geblieben." Nach Auffassung von Dostert und Mann sei es schädlich, Kultur für Kinder sein zu lassen, damit mehr Kinderspielplätze gebaut werden können. "Kinderkulturarbeit ist auch Bildungsarbeit", erläutert Dostert den Auftrag des Kulturzentrums. "Den nehmen wir sehr ernst."Auch die Musik & Theaterreihe 2010/2011 könne sich sehen lassen, halten die Villa-Fuchs-Leute fest. Es sei bei der Programmzusammenstellung auf Inhalt und Wirtschaftlichkeit geachtet worden. Deshalb geht Mann davon aus, dass die erfreuliche vergangene Spielzeit nochmals übertroffen werde. "So wird erstmals neben den Veranstaltungen in der Stadthalle das erste Merziger Herbstfestival im Zeltpalast präsentiert. Mit Musik & Theater Saar habe wir ein Programm zusammengestellt, das auf große Zuschauerresonanz schließen lässt", sagt Dostert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort