Kräutergeheimnissen auf der Spur

Merzig. Grüne Walnüsse, süß-sauer eingelegt, Giersch-Limonade, Blüten-Gelee, Kräuter-Liköre oder ein Brotaufstrich, gewürzt mit Kräutern vom Wegesrand: Zum Einstieg in die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Merzig-Wadern tischen die Leute von der Gunderschule leckere Spezialitäten aus ihrer Kräuterküche auf

 Eine Kräuterspezialität ist Basilikum. Foto: SZ

Eine Kräuterspezialität ist Basilikum. Foto: SZ

Merzig. Grüne Walnüsse, süß-sauer eingelegt, Giersch-Limonade, Blüten-Gelee, Kräuter-Liköre oder ein Brotaufstrich, gewürzt mit Kräutern vom Wegesrand: Zum Einstieg in die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Merzig-Wadern tischen die Leute von der Gunderschule leckere Spezialitäten aus ihrer Kräuterküche auf. Seit sieben Jahren lehrt die Gunderschule den Umgang mit der Natur, ökologisches Verständnis sowie das Erkennen biologischer und ökologischer Zusammenhänge - ab Juni startet sie mit den Lehrgängen erstmals im Saarland - für Kräuterpädagogen mit staatlichem Zertifikat. KräuterwanderungenAls Leiterin des Lehrgangs haben sich Gundermannschule und VHS die Kräuterpädagogin Marianne Reinert an die Seite geholt. Die Merzigerin kennt seit Jahren die Wildpflanzen, die am Wegesrand, im Wald oder am Ufer eines Gewässers stehen, und deren Geheimnisse. Und in die will die Frau, die seit zwei Jahren als Kräuterpädagogin arbeitet, ihre Schüler einweihen. Vor einigen Jahren machte sie aus ihrem Interesse für Kräuter einen Beruf. Sie verarbeitet Pflanzen zu Spezialitäten, leitet Kräuterwanderungen und Kräuterseminare und vieles mehr. Jetzt will sie ihr Wissen an Interessenten weitergeben. "Die Schulung zielt darauf ab, den Teilnehmern fachliche und methodische Kompetenzen in den Bereichen biologisches Grundlagenwissen, Artenkenntnis und Ethnobotanik zu geben", sagt Dirk Holtermann. Neben Brigitte Klemme ist der Diplom-Biologe der führende Kopf der Gundermannschule. Zum Unkraut degradiert "Dabei geht es nicht um ausgefallene oder gar seltene Pflanzen, sondern um Pflanzen, die den Menschen auf Schritt und Tritt begleiten, die überall zu finden sind und die oft aus Unkenntnis zum unerwünschten, nutzlosen Unkraut degradiert werden", ergänzt der Mann, der auch als freier Fernseh- und Radiojournalist arbeitet. Neue Ausbildungswege Mit der Ausbildung wolle man neue Wege gehen, sind sich VHS-Vizechef Siegfried Treis und Hertha Hochstetter einig. Ihre Bildungseinrichtung hat sich die Gundermannschule als regionalen Träger ausgesucht. Weitere Partner sind der Landkreis und die Dreiländereck-Touristik. Denn "Kräuterpädagogen tragen dazu bei, dass der regionale, ländliche Raum an Bedeutung und Attraktivität gewinnt und der bodenständige Tourismus nachhaltig gefördert wird", wie Holtermann sagt. Und da man sich Jobs für Frauen erhofft, die beispielsweise wieder ins Berufsleben einsteigen wollten, stieg auch die Gleichstellungsstelle mit ins Boot. "Als Kräuterpädagogin erschließen sich die Frauen mit der Ausbildung neue Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten - und das im Einklang mit der Natur, der ländlichen Struktur und Kultur", meint die Leiterin der Gleichstellungsstelle Bernadette Schroeteler.www.gundermannschule.dewww.saarland-kraeuterpaedagoge.de

Auf einen BlickDie Qualifizierung umfasst zehn Seminare Praxis und Theorie, jeweils zwei Tage, schriftliche Prüfung und mündliche Prüfung. Die Qualifizierung wird mit dem Abschluss (Zertifikats-)-Seminar beendet. Die erfolgreiche Teilnahme wird durch ein Zertifikat bestätigt und berechtigt zur Durchführung von Veranstaltungen im Sinne der Qualifizierung durch die Gundermannschule. Es folgen Auffrischungs- und Weiterbildungsseminare in regelmäßigen Abständen, um die Gültigkeit des Zertifikats zu erhalten. mst

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