Brand im Hirtenweg Riesenrauchwolke über Hilbringen

Hilbringen · Ein Mann mit Rauchgasvergiftung im Krankenhaus, geschätzt 500 000 Euro Sachschaden: Das ist die erste Bilanz eines Feuers im Hilbringer Hirtenweg in der Nacht auf Freitag.

 Großeinsatz am Neun-Parteien-Wohnhaus im Hilbringer Hirtenweg gegen zwei Uhr in der Nacht auf heute.

Großeinsatz am Neun-Parteien-Wohnhaus im Hilbringer Hirtenweg gegen zwei Uhr in der Nacht auf heute.

Foto: Mathias Winters

Großeinsatz von Feuerwehren, Notarzt, Rettungskräften und Polizei: In Hilbringen bot sich ab kurz vor 2 Uhr in der Nacht auf Freitag ein Szenario wie in einem Katastrophenfilm. Im Hirtenweg, einer Sackgasse an der unteren Hasenstraße war in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer ausgebrochen.

1.42 Uhr ist die Alarmierungszeit. In der Nachbarschaft sind dichte Rauschwaden aufgefallen, die aus einer mittleren Wohnung des Hauses mit neun Wohneinheiten aufsteigen. Nur Minuten später sind die ersten Feuerwehreinheiten am Ort des Geschehens. Noch eine gute Stunde wird eine Riesenrauchwolke über dem Haus stehen. Wehrleute müssen mit Atemschutz in das Gebäude, denn es ist nicht sofort klar, ob sich noch Menschen darin befinden. Die bange Befürchtung, es könnte einer älteren Dame, die zunächst vermisst wird, etwas zugestoßen sein, bewahrheitet sich zum Glück nicht. Sie wird den Umständen nach wohlbehalten aufgefunden, in einem benachbarten Haus aufgenommen und betreut.

Rund 500 000 Euro Schaden

Freitagvormittag wird sich herausstellen, dass der Sachschaden zwar erheblich sein dürfte – 500 000 Euro lautet eine erste Einschätzung der Brandermittler. Menschen sind aber gesundheitlich nicht zu schweren Schäden gekommen. Einzig der Mann, in dessen Wohnung das Feuer ausgebrochen ist, musste mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Freitagmittag wird er entlassen. Die weiteren Bewohner kommen mit leichteren Rauchvergiftungen davon und werden ambulant versorgt.

 Die Spuren des Feuers in der Nacht sind heute Vormittag deutlich zu sehen.

Die Spuren des Feuers in der Nacht sind heute Vormittag deutlich zu sehen.

Foto: Mathias Winters

14 Personen sind in dem Haus gemeldet. Auch das ist ein Grund dafür, dass umfangreich alarmiert wird. Zwölf Fahrzeuge mit 46 Frauen und Männern aus den Löschbezirken Hilbringen, Merzig, Ballern, Fitten und Mettlach sind im Einsatz. Dazu kommen Notarzt, Rettungsassistenten und Polizei. Die Drehleiter muss zur Menschenrettung eingesetzt werden. „Dann ist das so mit so vielen Leuten im Einsatz“, sagt ein Feuerwehrmann auf die Frage, warum so viele Kräfte auf den Straßen rund um das Brandhaus unterwegs sind.

Nachbarn helfen

Viele Nachbarn hält es nicht in ihren Häusern. Sie kommen auf die Straße und beobachten die Lösch- und Rettungsarbeiten. Keiner steht im Weg herum, viele bieten Hilfe an, die Wehrleute bekommen zu trinken. Die Hilfsbereitschaft im Ort und in der Stadt zeigt sich auch in der Nacht und am Tag danach: Das Haus ist wegen Gestanks, Ruß und Wasserschäden erst mal unbewohnbar. Doch schon am Vormittag darf das Merziger Rathaus vermelden: „Alle Bewohner konnten bei Verwandten unterkommen.“

Fahrlässige Brandstiftung

Ob und wenn ja wann sie in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist nicht vorherzusagen. Eine Hauswand zeigt deutlich Risse, eine gründliche bautechnische Untersuchung ist notwendig. Als Brandursache waren am Morgen noch technischer Defekt oder Fahrlässigkeit in Betracht gekommen. Gegen Mittag sind sich die Brandermittler aber sicher. „Ein technischer Defekt ist auszuschließen“, teilt die Polizei unserer Zeitung mit. „Das heißt wir müssen von fahrlässiger Brandstiftung ausgehen.“

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