Eingeschalteter Lockenstab entfachte vermutlich das Feuer

Saarbrücken · Ein Mann kam mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, eine ganze Etage ist unbewohnbar: Das ist die Bilanz eines Brandes in einem Mehrfamilienhaus in der Rheinstraße am Samstag. Das Feuer war in einem Kinderzimmer ausgebrochen.

 Dichter Qualm quoll aus dem Fenster: Die Feuerwehr ist am Samstag zum Einsatz in die Rheinstraße gerufen worden. Foto: B&B

Dichter Qualm quoll aus dem Fenster: Die Feuerwehr ist am Samstag zum Einsatz in die Rheinstraße gerufen worden. Foto: B&B

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Bis zum Ludwigsberg sah man die Rauchsäule. Der ganze Qualm kam aus einem einzigen Fenster einer Wohnung in der Saarbrücker Rheinstraße. Hier hat am Samstag ein Zimmerbrand eine ganze Etage unbewohnbar gemacht, insgesamt 17 Menschen mussten evakuiert werden.

Die Feuerwehr brauchte nur Minuten, weil ihre Wache nicht weit entfernt ist. Als die Einsatzkräfte eintrafen, waren noch Menschen im Haus.

Ein Bewohner wurde mit einer Fluchthaube, einer Art Gasmaske, ins Freie gebracht und gerettet. Er hatte dennoch eine Rauchgasvergiftung und musste in die Klinik. Ohne das Eingreifen der Feuerwehr wäre es wohl weniger glimpflich ausgegangen. Die Flammen schlugen schon meterhoch aus dem Fenster.

Das Feuer war nach Polizeiangaben kurz nach 16 Uhr in einem Kinderzimmer ausgebrochen. Die Polizei vermutet einen eingeschalteten Lockenstab im Zimmer einer Zwölfjährigen als Brandursache.

Das Kind, anfangs von seiner Mutter vermisst, saß weinend auf dem Bürgersteig. Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Malteser Hilfsdienstes kümmerten sich um sie und um die weiteren Bewohner. Unter ihnen kam Streit auf, die Polizei schlichtete ein Handgemenge. Die Stimmung war emotional.

Wohnung völlig zerstört



Die Berufsfeuerwehr und die freiwillige Feuerwehr hatten den Brand schnell unter Kontrolle. Trotzdem dauerten die Nachlöscharbeiten eine gute Stunde. Die Rheinstraße war voll gesperrt, Busse musten umgeleitet werden.

Nach Polizeiangaben ist die ausgebrannte Wohnung in dem Mehrfamilienhaus völlig zerstört, aber auch andere Wohnungen seien "kurzfristig nicht mehr bewohnbar". Die Saarbrücker Siedlungsgesellschaft, der das Haus gehört, bemüht sich um Ausweichmöglichkeiten.

Verletzt wurde nur der Mann, den die Feuerwehr durch den Rauch ins Freie brachte. Die Bewohnerin der Brandwohnung und ihre Tochter hielten sich zurzeit des Ausbruchs bei Nachbarn auf. Die Polizei begann noch am Samstag mit der Brandursachenermittlung.

Den Brand in der Saarbrücker Rheinstraße verfolgten vor Ort mehr als 50 Schaulustige, die das Feuer auch filmten. Der Einsatz sei dadurch aber nicht behindert worden, so die Rettungskräfte.

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