Losheim Raimund Jakobs wird heute 90 Jahre alt

Losheim · Früherer Losheimer Bürgermeister legte maßgebliche Grundsteine für Entwicklung der Seegemeinde.

 Das Losheimer Krankenhaus war Raimund Jakobs seit jeher ein Herzensanliegen. Hier sieht man ihn mit dem verstorbenen Ministerpräsidenten Franz Josef Röder bei einem Besuch in den 1980er Jahren.

Das Losheimer Krankenhaus war Raimund Jakobs seit jeher ein Herzensanliegen. Hier sieht man ihn mit dem verstorbenen Ministerpräsidenten Franz Josef Röder bei einem Besuch in den 1980er Jahren.

Foto: Werner Krewer

Eine der prägenden Persönlichkeiten der Gemeinde Losheim am See hat heute Grund zum Feiern: Der frühere langjährige Bürgermeister der Seegemeinde, Raimund Jakobs, wird am heutigen 2. Februar stolze 90 Jahre alt. Die Gemeinde wird ihren früheren „ersten Mann“ mit einem Empfang ehren. Und es wird dort sicherlich eine Weile brauchen, um all das aufzulisten, was der Jubilar, der sich auch heute noch ehrenamtlich fürs Wohl der Gemeinschaft in seiner Heimatgemeinde engagiert, für Losheim geleistet hat.

Der Sohn aus einer Losheimer Bergmannsfamilie erlernte nach der Schulausbildung das Verwaltungsfach beim Amt Losheim, wo er nach dem Kriegsende tätig blieb, bis er 1957 neue Aufgaben im damaligen Ministerium für Kultus, Unterricht und Volksbildung in Saarbrücken übernahm und wo er fünf Jahr lang auch das Amt des Personalratsvorsitzenden ausübte. Sein kommunalpolitisches Engagement begann vor genau 50 Jahren: Von 1968 bis 1970 war Jakobs ehrenamtlicher Bürgermeister der seinerzeit selbstständigen Gemeinde Losheim, von 1970 bis 1973 nahm er die Aufgaben als Amtsvorsteher des Amtes Losheim war. In diesen fünf Jahren legte Jakobs den Grundstein für viele wichtige Projekte, die eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung von Losheim spielen sollten: So geht die Ansiedlung der Fertighausfirma Streif ebenso auf diese Zeit zurück wie der Bau des Stausees, der heute zum touristischen Aushängeschild und Anziehungspunkt der Gemeinde geworden ist. Auf dem Gebiet der kommunalen Einrichtungen hat Jakobs in diesen Jahren die Errichtung des Saalbaus in Losheim sowie die Schaffung einer zentralen Realschule im Ort (der heutigen Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule) erreicht. Auch der Neubau der Fußball-Sportanlage sowie des Kegelzentrums am Weiherberg sind hier zu nennen.

Auch nach der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland blieb Jakobs in verantwortlicher Position für seine Heimatgemeinde engagiert: Von 1974 bis 1990 war er hauptamtlicher Bürgermeister der neu geschaffenen Einheitsgemeinde mit ihren jetzt zwölf Ortsteilen, die sich über eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern verteilen. Jakobs war verantwortlich dafür, dass in den Ortsteilen flächendeckend Bürgerhäuser und Sport- und Kulturhallen gebaut wurden. Auch der Aufbau einer funktionsfähigen Versorgungsinfrastruktur in allen Ortsteilen der topografisch recht anspruchsvollen Gemeinde lag ihm am Herzen, insbesondere die Wasserversorgung und das Abwassernetz wurden unter der Ägide von Raimund Jakobs in vorbildlicher Form umgesetzt.

In mehreren Ortsteilen entstanden in diesen Jahren außerdem neue Feuerwehr-Gerätehäuser; in der gesamten Gemeinde hat Jakobs mit seiner Verwaltung dafür gesorgt, dass neues Bauland für ansiedlungswillige Familien erschlossen wurde – insgesamt rund 2000 neue Bauplätze stehen aus seiner Amtszeit zu Buche. Im Hauptort Losheim hat er Ende der 70er Jahre eine umfassende Ortskernsanierung mit in die Wege geleitet.

Ein besonderes Augenmerk legte der frühere Rathauschef stets auf die Weiterentwicklung des Stausees, der sich von einem anfangs reinen Naherholungsziel zu einer touristischen Attraktion wandelte, die auch zahlreiche Besucher von außerhalb nach Losheim lockte. In diesem Kontext ist auch die von ihm forcierte Errichtung des modernen Campingplatzes am Stausee mit 300 Stellplätzen und die Schaffung des Landschaftsparks Waldhölzbach zu sehen. Mit dem Stausee als touristischem Kern gelang es auch, den fünf Ortsteilen Losheim, Britten, Mitlosheim, Scheiden und Waldhölzbach zum offiziellen Prädikat „anerkannte Erholungsorte“ zu verhelfen.

Auch nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn als Verwaltungschef blieb Jakobs unermüdlich im Einsatz für die Allgemeinheit: Als Vorsitzender des Krankenhausfördervereins ist es ihm wesentlich zu verdanken, dass die Existenz des Krankenhauses Losheim auch in zuletzt schwierigen Situationen gesichert werden konnte. Seit über 30 Jahren übt Jakobs dieses Ehrenamt mittlerweile aus. Daneben schlägt sein Herz auch für die Feuerwehr: Fast 30 Jahre, von 1942 bis 1970, war er selbst aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Er zählte zudem zu den Mitbegründern des Losheimer Tennisclubs, dessen erster Vorsitzender er zehn Jahre lang war. Unter seinem Vorsitz entstanden vier Tennisplätze mit Sportlerheim. Weiterhin war er Mitbegründer und Sitzungspräsident der Karnevalsgesellschaft Losheim. Auch im Losheimer Heimatverein, dessen Gründung er mitinitiiert hatte, war Raimund Jakobs von Beginn an engagiert. Von 1994 bis 2004 war er außerdem Schatzmeister der Internationalen Peter-Wust-Gesellschaft in Losheim, die sich für die Bewahrung des Andenkens an den aus Rissenthal stammenden Philosophen einsetzt.

 Der damalige Kultusminister Jürgen Schreier zeichnete Jakobs im Jahr 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Der damalige Kultusminister Jürgen Schreier zeichnete Jakobs im Jahr 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

Foto: rup

Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches und berufliches Wirken zum Wohl seiner Heimatgemeinde und der Menschen, die dort leben, wurde Raimund Jakobs im Jahr 2006 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

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