Fußball Die halbe Verbandsliga zittert

Kreis Merzig-Wadern · In der Fußball-Verbandsliga tobt ein heftiger Abstiegskampf. Fünf der sieben Clubs aus dem Landkreis sind darin involviert. Schlecht sieht es für Schlusslicht Wahlen-Niederlosheim aus, aber auch Noswendel Wadern und Perl-Besch hängen unten drin.

Schwerer Verlust: Marcel Lorig (rechts) wird dem FC Noswendel Wadern im Abstiegskampf einige Wochen fehlen. Er zog sich beim Hallenturnier seines Vereins eine Schultereckgelenk-Sprengung zu.

Schwerer Verlust: Marcel Lorig (rechts) wird dem FC Noswendel Wadern im Abstiegskampf einige Wochen fehlen. Er zog sich beim Hallenturnier seines Vereins eine Schultereckgelenk-Sprengung zu.

Foto: Ruppenthal

Die Zahl vier treibt derzeit bei vielen Vereinsverantwortlichen aus der Fußball-Verbandsliga Süd-West tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. Denn bis zu vier Mannschaften steigen am Ende der Saison ab. Und da aus den übergeordneten Ligen ein vermehrter Abstieg droht, ist es realistisch, dass es am Ende die maximal mögliche Zahl von vier Vereinen treffen wird. Die Folge: Die Hälfte der Liga muss vor Beginn der Rückrunde um den Klassenverbleib zittern. Und unter den acht Teams, für die es richtig eng ist, sind gleich fünf Mannschaften aus dem Kreis Merzig-Wadern.

Ausgangspunkt des Abstiegsstrudels ist die Oberliga: Mit der SV Elversberg II, dem FC Hertha Wiesbach und dem FSV Jägersburg müssen dort drei Saar-Vereine sicher in die Abstiegsrunde. Wahrscheinlich kommt mit dem SV Auersmacher sogar noch ein vierter Verein dazu. Da in der zwölf Teams umfassenden Abstiegsrunde bis zu acht Mannschaften absteigen können, ist es wahrscheinlich, dass auch Saar-Clubs vom Abstieg betroffen sein werden. Das wiederum bedeutet, dass es auch in der Saarlandliga zu einem vermehrten Abstieg kommt. Mit dem FV Bischmisheim, dem FV Siersburg, dem FC Rastpfuhl, dem SC Halberg Brebach und dem FV Schwalbach kämen die derzeit am meisten gefährdeten Teams  der höchsten saarländischen Spielklasse alle in die Verbandsliga Süd-West. Somit kann es dort die maximal möglichen vier Absteiger geben.

Die bedrohte Zone beginnt bei Aufsteiger SC Bliesransbach, der mit 20 Punkten auf Rang neun steht. Fast schon aussichtslos sieht es für das abgeschlagene Schlusslicht SV Wahlen-Niederlosheim aus, das in der Vorrunde komplett ohne Sieg blieb und bislang nur drei Punkte erkämpft hat. Beim SVW blickt man dem Abstieg ins Auge, klammert sich jedoch an den berühmten letzten Strohhalm. „Es sieht schlecht aus, doch aufgeben werden wir nicht“, sagt Edgar Baitinger, der Spielausschuss-Vorsitzende.

 Alexander Schmitt sorgt für einen Hoffnungsfunken beim SV Wahlen-Niederlosheim.

Alexander Schmitt sorgt für einen Hoffnungsfunken beim SV Wahlen-Niederlosheim.

Foto: MS

Der letzte Hoffnungsfunke wird durch die Rückkehr der „Unterschiedsspieler“ Alexander Schmitt (nach seiner Kreuzbandverletzung) und Fabio Reinert (nach einem Auslandssemester) am Glimmen gehalten. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es für Wahlen-Niederlosheim am Saisonende in die Landesliga West geht. Das würde den Verein nicht aus der Bahn werfen. „Fast der komplette Kader hat für die kommende Saison zugesagt“, sagt Baitinger. Zum Auftakt am 26. Februar um 14.30 Uhr kommt es zum Heim-Derby gegen den Lokalrivalen SV Losheim.

 Auch beim FC Noswendel Wadern blicken die Verantwortlichen und Fans sorgenvoll auf die Tabelle. „Wir sind uns völlig bewusst, dass es verdammt schwer wird“, sagt Alexander Neu, der Spielertrainer des Tabellen-14., der 13 Punkte hat. Auch in der vergangenen Saison stand der FC nach schwachem Start im Tabellenkeller, landete dann aber nach einer Aufholjagd noch auf Rang drei. Im Saisonendspurt hatte sich der Verein damals überraschend von seinem langjährigen Trainer Thorsten Schütte getrennt. Neu und sein Kollege Philipp Weber übernahmen die Mannschaft dann zur neuen Saison als Spielertrainer.

Wo die beiden in der Wintervorbereitung ansetzen wollen, ist klar. „Wir müssen im Defensivverbund besser und aggressiver verteidigen und die Chancen, die wir uns immer erspielen, besser nutzen. Dann werden wir die Kurve kriegen“, ist sich Neu sicher. Mit Marcel Lorig, der sich beim eigenen Hallenturnier verletzte, fällt allerdings ein Leistungsträger nach Schultereckgelenk-Sprengung länger aus. Zum Auftakt erwartet der FC am 26. Februar um 14.30 Uhr den starken Aufsteiger FSG Bous.

Rückkehrer André Steger verstärkt ab sofort die Offensive der SG Perl-Besch.

Rückkehrer André Steger verstärkt ab sofort die Offensive der SG Perl-Besch.

Foto: Lackas

 Timo Mertinitz, der Trainer der mit 13 Punkten auf Tabellenplatz 13 stehenden SG Perl-Besch, zeigt sich mit den ersten Trainingseindrücken der Vorbereitung zufrieden. Die Mannschaft zeige Einsatzwillen und Trainingsfleiß. Der Verein hat sich im Winter mit Andrej Rupps (FC Besseringen) und André Steger (VfB Tünsdorf), der bis 2019 erfolgreich für die SG auf Torejagd ging, verstärkt. Christian Hemkgen, der Vorsitzende der SG, geht von vier Absteigern aus: „Denn wir wissen ja, wer in der Saarlandliga unten steht. Wir haben schwere Monate vor uns, die wir nur meistern, wenn wir zusammen rücken. Die Mannschaft hat aber das Potenzial, die Liga zu halten. Daran glaube ich fest.“ Hemkgen hofft, dass Rupps und Steger frische Impulse setzen. Zum Auftakt reist die SG zum Derby nach Brotdorf. Anstoß ist am 26. Februar um 14.30 Uhr.

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