Demenz-Café Düppenweiler Kritik an Schließung des Demenz-Cafés

DÜPPENWEILER. · Die SPD wehrt sich gegen das Ende des Café Vergissmeinnicht. Eine wichtige Komponente für die Demenzpatienten sei damit weggebrochen.

 Der bisherige Leiter des Düppenweiler Demenz-Cafés, Gerold Ohnmacht (Zweiter von links), erläutert Bürgermeister Thomas Collmann, der SPD-Abgeordneten und Kreisvorsitzenden Martina Holzner und dem SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden Josef Bernardi (von links) die von seinem Team geleistete Arbeit.

Der bisherige Leiter des Düppenweiler Demenz-Cafés, Gerold Ohnmacht (Zweiter von links), erläutert Bürgermeister Thomas Collmann, der SPD-Abgeordneten und Kreisvorsitzenden Martina Holzner und dem SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden Josef Bernardi (von links) die von seinem Team geleistete Arbeit.

Foto: Norbert Becker

Über das abrupte Ende der Vergissmeinnicht-Cafés, darunter auch das im DRK-Haus in Düppenweiler,  berichtete die SZ ausführlich. Die SPD kritisiert nun diese Entscheidung und will sie so nicht akzeptieren.  Für Martina Holzner, Kreisvorsitzende und MdL, Thomas Collmann, Bürgermeister der Gemeinde Beckingen, und den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Gemeinderat Beckingen, Josef Bernardi, die sich am Freitagmorgen vom Leiter der bisherigen Demenzgruppe, Gerold Ohnmacht, vor Ort eingehend über die bisherige Arbeit informieren ließen, lautet das Fazit als SPD-Politiker klar: „Die Schließung ist nicht hinnehmbar!“

  Zeit zum Vergessen habe sicherlich keiner der hier ehrenamtlich Tätigen gehabt, denn in einer Hauruck-Aktion, quasi über Nacht, wurde das Café Vergissmeinnicht, ein Angebot des DRK für Demenzkranke,  geschlossen. Über Jahre war hier ein Treffpunkt für an Demenz erkranke Menschen, die sich  jeden Dienstag getroffen haben und den Nachmittag verbrachten, Lieder sangen, Gesprächsrunden veranstalteten  und vieles mehr. „So geht man nicht mit Menschen um, einfach ohne Vorankündigung ein Angebot einzustellen, das kann nicht sein“, sagt  der SPD-Gemeinderatsfraktionsvorsitzende Bernardi.

Kein Verständnis für das Aus zeigt ebenso Bürgermeister Collmann.   „Laut Aussage des DRK wurde das Demenz-Café nicht mehr gut genutzt. Aber hätte hier nicht eine gemeinsame Lösung mit allen Beteiligten gefunden werden können? Eine frühzeitige Einbindung etwa der Gemeinde hätte vielleicht Lösungsmöglichkeiten und ein Um- oder Weiterdenken ermöglicht“, betont er.

Auch MdL Holzner sieht es sehr kritisch, wie zum einen mit dem wertvollen Engagement der Ehrenamtlichen umgegangen wurde und zum anderen, dass betroffene Menschen und ihren Angehörigen, die hier dienstags ein gutes Angebot gefunden hatten, einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.

„Das ist nicht in Ordnung“, drückt sie ihr Unverständnis aus und fordert daher gemeinsam mit ihren Parteifreunden  Collmann und Bernardi den Landkreis auf, den DRK-Ortsverein Düppenweiler und den Leiter des Cafés, Gerold Ohnmacht, zu unterstützen und über Möglichkeiten nachzudenken, wie das Angebot weiterhin vorgehalten werden kann. Die Frage, ob er trotz allem bereit sei, seinen bisherigen Job als Leiter weiterzumachen, falls sich doch noch was tut, beantwortet Ohnmacht mit einem eindeutigen Ja. Denn er sei stets mit viel Herzblut bei der Sache gewesen.

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