Beckingen CDU und SPD kooperieren in Beckingen

Beckingen · Neuer Gemeinderat hat sich konstituiert. Die beiden großen Parteien arbeiten in Beckingen künftig ohne formelle Koalition zusammen.

 Bürgermeister Thomas Collmann (Mitte) mit dem neuen ersten Gemeinde-Beigeeordneten Josef Bernardi (links) und dem neuen zweiten Gemeinde-Beigeordneten Thomas Ackermann nach der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates.

Bürgermeister Thomas Collmann (Mitte) mit dem neuen ersten Gemeinde-Beigeeordneten Josef Bernardi (links) und dem neuen zweiten Gemeinde-Beigeordneten Thomas Ackermann nach der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates.

Foto: nb

Die Schwerpunkte ihrer künftigen Zusammenarbeit haben CDU- und SPD-Fraktion im Beckinger Gemeinderat längst fixiert. Die Fortsetzung der sparsamen Haushaltspolitik zählt dazu, ebenso das Nein zu weiteren Erhöhungen der Gebühren für Krippen, Kindertagesstätten und Kindergärten.

Auch peilen die beiden Fraktionschefs Josef Bernardi (SPD) und Frank Finkler (CDU) nach eigenen Worten Sanierungen und Erweiterungen von Grundschulen in der Gemeinde an. Zudem wollen beide Fraktionen prüfen, ob die Kindergärten St. Marzellus in Beckingen und der Haustadter Kindergarten saniert oder neu gebaut werden. Die Erarbeitung und Umsetzung eines  Radverkehrskonzeptes haben beide Fraktionen auf die Agenda gestellt, ebenso eine rasche Umsetzung des beschlossenen Verkehrssicherheitskonzeptes. Weiter aufgelistet sind die Unterstützung von Fotovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden und Freiflächen, die Erneuerung und Sanierung von Straßen und Gehwegen. Gestärkt werden soll die kommunale Wirtschaft – etwa durch die Erweiterung bestehender und die Erschließung neuer Gewerbegebiete. Aktivitäten, um den Tourismus zu steigern, haben sich CDU und SPD ebenfalls auf die Fahne geschrieben. Zudem soll geprüft werden, ob es Beteiligungsinstrumenten für Bürger gibt. Als Beispiel werden Beiräte genannt.

„Die Vereinbarung unterliegt den Grundsätzen Wohl der Gemeinde und der Gemeinschaftlichkeit und Gleichberechtigung unter den Fraktionen“, betonen Bernardi und Finkler. Nach Ansicht des Sozialdemokraten aus  Reimsbach bietet die Zusammenarbeit mit der CDU die notwendige Stabilität, um die Gemeinde „verantwortungsvoll und zielorientiert weiter zu entwickeln“. Laut Finkler werden beide Parteien im Sinne der Bürger „gut und konstruktiv zusamenarbeiten“. Diese „gleichberechtigte Kooperation“, wie sie es nennen, schließe einen Wechsel beim ersten Beigeordneten ein. „Die SPD stellt den Ersten Beigeordneten von Juli bis Dezember 2021  und die CDU-Fraktion von Januar 2022 bis zum Ende der Legislaturperiode“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Bernardi  und Finkler. Bei der konstituierenden Sitzung am Mittwoch wurde der Sozialdemokrat mit klarer Mehrheit als Vertreter des Bürgermeisters  gewählt. 29 Ja-Stimmen erhielt der Mann aus Reimsbach, drei Ratsmitglieder sprachen sich gegen ihn aus. Das gleiche Ergebnis erhielt Thomas Ackermann von der CDU, der als Bernardis Stellvertreter kandierte: 29 Ja- und drei Nein-Stimmen.

Der Termin der konstituierenden Sitzung ist nach den Worten von Bürgermeister Thomas Collmann so früh  anberaumt worden, um nach der Wahl der Beigeordneten und der  Besetzung der Ausschüsse  „unverzüglich  die kommunale Arbeit aufnehmen zu können“.  „Ich möchte mit der Konstituierung des Gemeinderates und den sich anschließenden Wahlen der Ortsvorsteher und ihrer Stellvertreter in der Gemeinde eine Aktionsoffensive für das politische Ehrenamt starten“, kündigte der Verwaltungschef an. So soll dieses Engagement in den Gemeinde- und Ortsräten noch positiver darstellt und hervorgehoben werden.  Zudem wolle er für diese ehrenamtliche Arbeit werben.  Die Kommune sei auf eine solche Arbeit angewiesen.  Nach Collmanns Ansicht  würde die Kommune heute nach außen nicht ein solches Bild abgeben, wenn dieses ehrenamtliche Engagement seit der Gebiets- und Verwaltungsareform im Jahre 1974 nicht in die kommunale Arbeit eingeflossen wäre.  Auch kündigte  er Aktionen an, die den ländlichen Raum stärken sollen. Als Beispiele nannte er Fahrdienste, Betreuung im Alter, medizinische Versorgung wie auch Nahversorgung.  „Dies wird aber nur gelingen, wenn wir in diesem Gemeinderat und auch in den Ortsräten an einem Strang ziehen.“

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