Manchmal haben die Bergleute auch was zum Lachen

Luisenthal. "Gnebb, nix wie Gnebb! Vunn Dahemm unn vunn da Arwed" heißt der Titel des zweiten Buches von Gerhard D. Thurn. Darin erzählt der ehemalige Grubenarbeiter einige Geschichten aus seinem Leben und der Arbeit unter Tage. Lustige Geschichten, die den grauen Arbeitsalltag erhellen und noch nach Jahren für Heiterkeit sorgen

 Gerhard D. Thurn liest aus seinem Buch, im Hintergrund Schauspieler Hans Josef Eich. Foto: Bender

Gerhard D. Thurn liest aus seinem Buch, im Hintergrund Schauspieler Hans Josef Eich. Foto: Bender

Luisenthal. "Gnebb, nix wie Gnebb! Vunn Dahemm unn vunn da Arwed" heißt der Titel des zweiten Buches von Gerhard D. Thurn. Darin erzählt der ehemalige Grubenarbeiter einige Geschichten aus seinem Leben und der Arbeit unter Tage. Lustige Geschichten, die den grauen Arbeitsalltag erhellen und noch nach Jahren für Heiterkeit sorgen. Auf der Luisenthaler Grube hat es solche Geschichten natürlich auch gegeben, wo man sie als "Gnebb" bezeichnet hat. Knöpfe, die ein Kumpel freiwillig oder unfreiwillig zur Erheiterung der Kameraden gedreht hatFür diese Lesung in der alten Kantine der Grube Luisenthal hat sich Thurn, der auch Ehrenvorsitzender des Bergmannsvereins Glück auf 1963 Luisenthal ist, Verstärkung geholt: Hans Josef Eich. Eich kennt sich als ehemaliger Bergmannskollege zum einen mit den Geschichten aus und kann sie zum anderen, als Schauspieler am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, lebendig vortragen. Eich und Thurn wechseln sich ab und lesen ihre Lieblingsgeschichten vor. Im Gegensatz zu seinem ersten Buch schildert Thurn auch erstmals Anekdoten aus seinem privaten Leben. Die kleinen Geschichten bestechen durch Dialoge in saarländischem Dialekt. Getreu nach dem Motto "Man sollte sich der Muttersprache nicht schämen" nimmt Thurn auch saarländische Begriffe genauer unter die Lupe. Er sieht seine Bücher als ein Stück Kultur an und will, dass der Beruf des Bergmannes weiter in Erinnerung bleibt.

Vereinsmitglied Thomas Franke holt sich bei Thurn eine persönliche Widmung für sein frisch erworbenes Exemplar ab. Franke selbst durfte aus gesundheitlichen Gründen nicht unter Tage arbeiten und ist Thurn daher dankbar für die zahlreichen Eindrücke und Erfahrungen aus seiner Arbeit in der Tiefe. Maria Stoll kauft gleich zwei Exemplare des Buches. "Eines ist für mich und eines für meinen Sohn in Nordrhein-Westfalen. Ihn hat es aus beruflichen Gründen aus dem Saarland getrieben, aber er hat immer noch gerne ein Stück aus der Heimat", berichtet Stoll.

Besonders ist aber der Witz, den Thurn in seinen Anekdoten verarbeitet. "Unter Tage konnte es sehr schlimm zugehen. Da brauchte man ab und zu kleine Geschichten mit Witz, die einen bei Laune hielten", meint Thurn.

Das nächste geplante Buch wird auf diesen Witz verzichten müssen, denn Thurn wendet sich einem ernsten Thema zu. Zum 50. Mal jährt sich der Tag des katastrophalen Grubenunglücks von 1962. Dazu soll im nächsten Jahr sein Buch "Der schwarze Tag" erscheinen.

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