Die Ver- beziehungsweise Überschuldung privater Haushalte ist ein ernstzunehmendes Problem. Finanzielle Schwierigkeiten haben nach den bisherigen Erfahrungen meist mehrere Ursachen. Verpflichtungen aus Krediten oder Ratenverträgen, Arbeitslosigkeit oder familienbezogene Lebensumstände, wie Trennung, Scheidung, Tod der Partnerin oder des Partners, zählen zu den häufigsten Gründen für Verschuldung und Überschuldung privater Haushalte. Zu den finanziellen kommen oft auch noch persönliche, familiäre und soziale Probleme hinzu.

Durch die Insolvenzordnung wird es redlichen Schuldnern ermöglicht, unter Befreiung von ihren Verbindlichkeiten einen wirtschaftlichen Neuanfang zu machen, ohne die berechtigten Interessen der Gläubiger zu vernachlässigen (sogenannte Restschuldbefreiung).

Im Verbraucherinsolvenzverfahren ist die Hilfe einer geeigneten Person oder Stelle erforderlich. In fast allen Schuldnerberatungsstellen im Saarland sind auch Insolvenzberatungsstellen (insolvent bedeutet zahlungsunfähig) eingerichtet worden. Die Insolvenzberatung stellt eine Ergänzung zur allgemeinen Schuldnerberatung dar. Beide Stellen beraten ver- und überschuldete Personen und Familien, die ohne fachkundige Hilfe außerstande sind, ihre wirtschaftliche, persönliche und soziale Situation zu bewältigen. Die hier aufgeführten Insolvenzberatungsstellen sind vom Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales als geeignete Stellen im Verbraucherinsolvenzverfahren anerkannt.

Allgemeine Leistungen der Beratungsstellen:

Bestandsaufnahme und Analyse der Ver- oder Überschuldungssituation; Schuldenregulierung (Entwicklung, Durchführung von Sanierungskonzepten); ökonomische Krisenintervention (Existenzsicherung und Verhinderung von Zwangsmaßnahmen); Wirtschaftssozialarbeit (finanzielle und rechtliche Beratung); Finanz- und Budgetberatung (Ist- und Soll-Haushaltsplan-Erstellung).

Ziele der Beratung:

Existenzsicherung (Wohnung, Energieversorgung, Arbeitsplatz); Stärkung des Selbsthilfepotentials; wirtschaftliche und psychosoziale Stabilisierung; Schuldenregulierung; Restschuldbefreiung; Reintegration in das Erwerbsleben und Prävention.

Alle Berater in allen Teilen des Saarlandes weisen eindringlich darauf hin: "Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf die Hilfe der Beratungsstellen in Ihrer Nähe in Anspruch zu nehmen. Die Beratung ist seriös und kostenlos."

Im Saarpfalz-Kreis ist erster Anlauf die Schuldnerberatungs- und Insolvenzberatungsstelle des Saarpfalz-Kreises, Am Forum 1, 66424 Homburg, Telefon (06841) 10 40 und die Schuldnerberatungs- und Insolvenzberatungsstelle des Caritas-Zentrums Saarpfalz, Kaiserstraße 63, 66386 St. Ingbert, Telefon (06894) 9 26 30.

Ein besonderes Buch ist von Anna E. Mayer, "Kinderwerbung-Werbekinder: Pädagogische Überlegungen zu Kindern als Zielgruppe und Stilmittel der Werbung", München, KoPäd-Verlag, 12,99 Euro. "Kinder, Geld, Konsum" ist von Christine Feil, München, Juventa-Verlag, 23 Euro. In allen Verbraucherzentralen gibt es Broschüren. Stiftung Warentest hat regelmäßig Sonderhefte zum Thema. jkn

Auf einen Blick

Die Verbraucherzentrale des Saarlandes existiert seit über 40 Jahren. Sie hat ihre Zentrale in Saarbrücken in der Trierer Straße 22 im Haus der Beratung. Die Verbraucherzentrale, die in allen Bundesländern vertreten ist, hat ein breites Beratungsangebot. Es reicht von Energiesparen über Produktüberprüfungen bis hin zu Versicherungsfragen. Von Bedeutung ist auch die Schuldner- und Insolvenzberatung. Sie ist unter der Telefonnummer (0681) 500 89 20 von montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr zu erreichen. Die Beratungsstelle ist auch per E-Mail erreichbar: schuldnerberatung@vz-saar.de. jkn