Hilfe für Verschuldete gesichert

St Wendel · Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle im St. Wendeler Land kann vorerst weiter betrieben werden. Das Saar-Sozialministerium hat die Arbeit der Einrichtung mit rund 44 000 Euro bezuschusst.

Staatssekretär Stephan Kolling (CDU ) hat einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 43 625 Euro für die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle im Landkreis St. Wendel an Landrat Udo Recktenwald (CDU ) überreicht. Die Schuldner- und Insolvenzberatung diene der Beseitigung individueller, durch Überschuldung verursachter Notlagen durch die Entwicklung hierzu geeigneter Konzepte, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Die Beratungsinhalte werden vertraulich behandelt. Die Dienste der Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle im Landkreis St. Wendel wurden 2015 in 480 Fällen in Anspruch genommen. 181 Personen wurden beim Einleiten der Privatinsolvenz unterstützt, zwölf weitere beim Schritt in die Regelinsolvenz.

"Hauptauslöser von Überschuldung sind Arbeitslosigkeit sowie Veränderung der familiären und wirtschaftlichen Situation", so Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling. "Zunehmend spielt auch unangemessenes Konsumverhalten bezogen auf das Einkommen eine Rolle. Dies betrifft insbesondere die jüngeren Altersgruppen, da die symbolische Bedeutung des Konsums und der Konsumgüter stetig wächst." Die 13 saarländischen Insolvenzberatungsstellen werden durch das Ministerium für Soziales finanziell gefördert. "Eine Überschuldung gefährdet langfristig die Lebensgrundlage und erschwert einen Neubeginn für Betroffene. Das Angebot der Schuldner- und Insolvenzberatung hilft Menschen, ohne pauschale Schuldzuweisung, die individuellen Ursachen zu ermitteln und eigenverantwortliche Handlungsalternativen aufzuzeigen", kommentierte Landrat Udo Recktenwald .

Die Schuldner- und Insolvenzberatung orientiert sich an der Problemlage des Einzelfalles. Hierzu sind spezifizierte Kenntnisse über Lebenssituationen von Klientengruppen, Abläufe bei Institutionen und Gläubigern sowie ebenfalls umfangreiche Detailkenntnisse aus verschiedenen Fachgebieten sowie die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, Personen und Gremien notwendig. "Neben der Beratungstätigkeit der Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen ist Schuldenprävention, das heißt in erster Linie die Vermittlung von Finanzkompetenz, wichtig, um Ver- und Überschuldung zu verhindern", so Kolling.

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