Hommage an Karl Heinrich Wachs

Spiesen-Elversberg. "Die Lebenshilfe hat vor zweieinhalb Jahren die Galerie Farbtupfer in der Ortsmitte von Spiesen eröffnet, um zu zeigen, was Menschen mit geistiger Behinderung leisten können", erklärte der Vorsitzende der Lebenshilfe Neunkirchen, Norbert Puhl

 Norbert Puhl bei der Vernissage zur Ausstellung im Gespräch mit Ramona Hewer-Wachs, der Witwe des Künstlers. Foto: Andreas Engel

Norbert Puhl bei der Vernissage zur Ausstellung im Gespräch mit Ramona Hewer-Wachs, der Witwe des Künstlers. Foto: Andreas Engel

Spiesen-Elversberg. "Die Lebenshilfe hat vor zweieinhalb Jahren die Galerie Farbtupfer in der Ortsmitte von Spiesen eröffnet, um zu zeigen, was Menschen mit geistiger Behinderung leisten können", erklärte der Vorsitzende der Lebenshilfe Neunkirchen, Norbert Puhl. Die Galerie diene gleichzeitig als Atelier für die geistig behinderten Künstler, denen Besucher gerne bei der Arbeit zuschauen können.Doch diesmal hatte die Lebenshilfe zu einer besonderen Vernissage eingeladen: Während sonst in verschiedenen Ausstellungen die Werke geistig behinderter Künstler der Öffentlichkeit präsentiert wurden, eröffnete Puhl gemeinsam mit Ramona Hewer-Wachs eine Verkaufsausstellung mit Werken des 2010 verstorbenen Künstlers Karl Heinrich Wachs aus Kirkel, die noch bis 28. April zu sehen sein werden. 50 Prozent des Verkaufserlöses stellt die Witwe der Lebenshilfe für deren Arbeit mit geistig behinderten Menschen zur Verfügung. "Ich finde es toll, was die Lebenshilfe leistet", unterstrich Ramona Hewer-Wachs, die Puhl für die Möglichkeit dankte, die Werke ihres verstorbenen Mannes der Öffentlichkeit zu präsentieren.

In einer kurzen Einführung stellte sie den Besuchern der Vernissage das Wirken des Künstlers Karl Heinrich Wachs vor. 1934 als Sohn eines Bildhauers in Blieskastel geboren, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Technischen Zeichner, schloss dann ein Studium zum Maschinenbau-Ingenieur ab. Dabei verlor er jedoch seine eigentliche Leidenschaft, die Kunst, nie aus den Augen. Ob Landschafts- und Porträtbilder, ob Aquarelle, Kreidezeichnungen und Skulpturen, ob die in Mazedonien erlernte Hinterglasmalerei oder Handdrucktechniken, die er bei Professor Krämer und Professor Pery in Trier studiert hatte.

In rund sechs Jahrzehnten beeindruckte der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Künstler durch ein abwechslungsreiches Schaffen, das er in etlichen Einzelausstellungen präsentierte. Erfolge blieben nicht aus: Karl Heinrich Wachs, der sich der abstrakten Kunst verschrieben hatte, stellte beispielsweise zwei Mal bei der Landeskunstausstellung aus und zählte zehn Mal zu den Preisträgern beim internationalen Wettbewerb "Peinture de Sarreguemines".

Zu den Besuchern der Ausstellung gehörten auch Elke Schley, Klaus Mietzsch und Michael Arend, deren künstlerisches Schaffen in den Malgruppen der Lebenshilfe gefördert wird. "Einige Techniken finde ich sehr interessant, es reizt mich, das auch einmal auszuprobieren", erzählte die 49-jährige Elke Schley, die im Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH (WZB) arbeitet. "Ich habe durch die Ausstellung einige neue Ideen bekommen", freute sich Klaus Mietzsch, der ebenfalls im WZB beschäftigt ist. Wolfgang Purper aus der Wohnstätte "Haus Elisabeth" umrahmte die Vernissage musikalisch.

Hintergrund

Galerie Farbtupfer: Neben Bildern werden in der Galerie auch Bücher, Modeschmuck, Fingerpuppen, Töpferarbeiten sowie Objekte aus dem Zentrum für Integration und berufliche Bildung (ZIB), Gruß- und Glückwunschkarten angeboten. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 17 bis 20 Uhr, samstags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr. Adresse: Hauptstraße 133, 66583 Spiesen-Elversberg, Tel. (0 68 21) 7 49 67 77. cs

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