Respekt vor der Pionierarbeit

Erbach · Was tut sich auf dem Weg zur Neustrukturierung der Pfarreien und allem Einhergehenden? Dieser Frage sind nun wichtige Vertreter der Kirche bei einem Besuch in der Projektpfarrei Homburg 1 nachgegangen und zeigten sich beeindruckt.

 Im Rahmen einer Visitation tauschten sich Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Dritter von rechts), Generalvikar Franz Jung, Thomas Kiefer (von links) und Domkapitular Franz Vogelgesang (rechts) mit Pfarrer Pirmin Weber (Dritter von links) und dem Vorsitzenden des Pfarreirates, Christian Anstäth (Zweiter von rechts), von der neuen Pfarrei „Heiliger Johannes XXIII“ aus. Foto: Bernhard Reichhart

Im Rahmen einer Visitation tauschten sich Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Dritter von rechts), Generalvikar Franz Jung, Thomas Kiefer (von links) und Domkapitular Franz Vogelgesang (rechts) mit Pfarrer Pirmin Weber (Dritter von links) und dem Vorsitzenden des Pfarreirates, Christian Anstäth (Zweiter von rechts), von der neuen Pfarrei „Heiliger Johannes XXIII“ aus. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Das pastorale Konzept sowie seine Umsetzung mit den Mitgliedern des Pfarreirates, des Verwaltungsrats und des Pastoralteams stand im Mittelpunkt einer Visitation im Thomas-Morus-Haus der Pfarrgemeinde St. Andreas in Erbach (wir berichteten). Verantwortliche der Projektpfarrei Homburg 1 trafen sich mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Domkapitular Franz Vogelgesang, dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorge , Thomas Kiefer, dem Leiter der Abteilung "Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen" des Bischöflichen Ordinariats, sowie Generalvikar Franz Jung am Dienstag zu einem Gespräch über das pastorale Konzept der Pfarrei und seine Umsetzung in der Seelsorge . Der Besuch des Bischofs bildete gleichzeitig den Schlusspunkt der Arbeit der Projektpfarrei im Rahmen des Prozesses "Gemeindepastoral 2015".

Die Begegnung und das Gespräch miteinander seien wichtig, betonte Bischof Wiesemann. Er habe "ganz großen Respekt vor dem, was hier an Pionierarbeit geleistet wurde", dankte er allen Mitgliedern des Pfarreirates, des Verwaltungsrats und des Pastoralteams für das Engagement, sich auf das Experiment einzulassen und Unwägbarkeiten auszusetzen. "Diese Erfahrungen und die vor Ort mit entwickelten Berichte kommen nun dem gesamten Bistum zugute", meinte er.

Die Pfarrei St. Andreas Erbach mit Pirmin Weber als leitendem Pfarrer hatte sich vor vier Jahren zusammen mit den drei anderen Pfarreien Maria vom Frieden Erbach , St. Josef Jägersburg und St. Remigius Beeden aus dem Bistum Speyer bereit erklärt, das neue Seelsorgekonzept und die Zusammenarbeit in der neuen Pfarreistruktur praktisch zu erproben. Das pastorale Konzept sei "mit viel Mühe, hartem Ringen, viel Diskussion und zuletzt auch viel Engagement" erstellt worden, wies Christian Anstäth, Vorsitzender des Pfarreirates, auf eine durch hohen Zeitdruck geprägte Projektphase hin.

Angesichts unterschiedlicher Gemeindestrukturen und verschiedener Vorerfahrungen "galt und gilt es, eine gemeinsame Sprache zu finden und sensibel für die Menschen vor Ort zu sein", so Anstäth: "Es war die Operation am offenen Herzen". Aus seiner Sicht habe es sich gelohnt, sich schon jetzt auf den Weg zu machen und die Chance der Projektphase zu nutzen", zog er ein positives Fazit. Es gelte weiterhin, die Chance des pastoralen Konzeptes zu nutzen, sich wertfrei der Analyse zu stellen und Kirche und Gemeinde weiter konstruktiv gemeinsam zu gestalten", meinte der Pfarreiratsvorsitzende. Der Begegnung war ein Gespräch des Bischofs und seinen Begleitern mit den Mitgliedern des Pastoralteams vorausgegangen. Dabei wurden die Zusammenarbeit im Pastoralteam sowie die Verwirklichung des Konzepts einer ermöglichenden Leitung genauer beleuchtet. Der Ablauf dieses Treffens in der Pfarrei St. Andreas mit Bischof Wiesemann war zugleich auch Vorbild für künftige Pfarrei-Visitationen, die in ähnlicher Art und Weise gestaltet werden sollen.

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HintergrundUnter dem Titel "Gemeindepastoral 2015" hat die Diözese Speyer im Herbst 2009 ein Zukunftsgespräch begonnen, an dessen Ende im Jahr 2015 ein neues Konzept für die Seelsorge und eine Neustrukturierung der Pfarreien stehen sollen. Immer weniger Kirchgänger, immer weniger Gläubige und Pfarrer, dazu die negative Bevölkerungsentwicklung: Das Bistum Speyer zog damit die ersten Konsequenzen aus dieser negativen Entwicklung. Zum 1. Januar 2016 werden aus den bisher 346 Pfarrgemeinden dann 70 neue Pfarreien gebildet. jkn

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