Mehr Platz am Saarpfalz-Gymnasium

Homburg · Der Spatenstich für den lange ersehnten Anbau erfolgte gestern. Es werden Klassenräume und eine Mensa installiert.

 Schülerinnen und Schüler der Nachmittagsbetreuung am Homburger Saarpfalz-Gymnasium übernahmen gestern das Kommando und zeigten Schulleitung und Politik, wie so ein Spatenstich richtig funktioniert. Foto: Thorsten Wolf

Schülerinnen und Schüler der Nachmittagsbetreuung am Homburger Saarpfalz-Gymnasium übernahmen gestern das Kommando und zeigten Schulleitung und Politik, wie so ein Spatenstich richtig funktioniert. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wer mehr bieten will, der braucht mehr Platz. Das trifft auch und vor allem für Schulen zu. Diese müssen ihre Möglichkeiten qualitativ und quantitativ aufwerten, um im Bereich des Regelunterrichts, aber auch bei der Nachmittagsbetreuung, modernen pädagogischen Konzepten und steigenden Schülerzahlen Rechnung zu tragen.

So erklärt sich dann auch, dass der Saarpfalz-Kreis als Schulträger gestern am Homburger Saarpfalz-Gymnasium offiziell den Startschuss für ein neues Gebäude auf Gelände gab: Mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 2,76 Millionen Euro soll in den nächsten 20 Monaten ein neues Gebäude mit Mensa, Unterrichtsräumen und als Heim für die Freiwillige Ganztagsschule entstehen.

Letztere war bislang unter unzureichenden Bedingungen im Pavillon der Schule untergebracht. Was das in der Vergangenheit bedeutet, erläuterte gestern Schulleiter Jürgen Mathieu beim offiziellen Spatenstich. "Die Kinder mussten einen Medienraum als Essraum benutzen, weil der Speisesaal völlig überbelegt war."

Mit diesem Bild hatte sich Mathieu vor vier Jahren an den Kreis als Schulträger gewandt. Nach einigen Überlegungen über machbare Lösungen des Raumproblems habe man sich dann, so Mathieu, für eine große Lösung und damit für einen zusätzlichen Neubau entschieden.

Mathieu schilderte all dies vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen am Saarpfalz-Gymnasium an sich und auch an der Freiwilligen Ganztagsschule, für die zum nächsten Schuljahr 140 Anmeldungen vorlägen. Damit habe sich die Prognose eines demographischen Wandels mit leeren Schulen und vollen Altersheimen so nicht als Tatsächlichkeit entwickelt.

"Deswegen sind wir sehr froh, dass die politisch Verantwortlichen, gerade auch im Kreistag, unserer Argumentation gefolgt sind." Hier dankte Mathieu vor allem auch dem früheren Landrat Clemens Lindemann. Grundsätzlich sei der Neubau nicht "maßlos", sondern solle den Kindern in der Nachmittagsbetreuung Raum "zum Essen, Lernen uns Spielen geben. Und das in hellen und modernen Räumen".

Das Thema der steigenden Schülerzahlen als Notwendigkeit für Veränderungen griff auch Christine Streichert-Clivot, frisch gebackene Staatssekretärin im saarländischen Bildungsministerium auf. "Ich freue mich, dass der Schulträger hier investiert. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler geht an unserer Schulen nicht zurück, entgegen der verbreiteten Annahme. Wir haben vielmehr einen Anstieg bei den Schülerzahlen im ganzen Land zu verzeichnen." Und auch bei der Nachmittagsbetreuung bestehe, so Streichert-Clivot, die Notwendigkeit von Erweiterungen, so zeige die Baumaßnahme am Saarpfalz-Gymnasium "vorbildlich, in welche Richtung es gehen kann".

Aus Sicht des Schulträgers ordnete Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo die Investition in eine sich veränderte Schullandschaft mit gestiegenen Anforderungen ein. Schule heute bedeute ganz unterschiedliche Raumanforderungen, "und diese Räume sollen ordentlich gestaltet sein und schön aussehen, eine Schule soll der schönste Ort in einer Stadt sein." Dabei seien Investitionen wie die am Saarpfalz-Gymnasium auch in Zeiten des Sparzwangs das Beste, was man investieren könne, so Gallo, "deswegen ist diese Maßnahme mehr als angebracht".

Zum Thema:

Mit einem Gesamtvolumen von 2,76 Millionen Euro soll für die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS) am Saarpfalz-Gymnasium in den kommenden 20 Monaten ein neues und barrierefreies Gebäude entstehen. Geplant ist hier im Erdgeschoss ein Speisesaal für 120 Personen, im oberen Stockwerk sollen zwei Klassenräume, ein Raum für die FGTS und eine multimediale und multifunktionale Lernwerkstatt mit Anschluss an die FGTS entstehen. Der Pavillon, bislang auch Heim der Nachmittagsbetreuung, wird nach Ende der Baumaßnahmen dann so umgestaltet, dass alle Räume dort als Unterrichtsräume genutzt werden können.

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