Gisinger Bürger packen mit an

Gisingen. Selbst anpacken ist besser, als auf die Hilfe anderer zu warten. Mit diesem Ansatz entwickelt sich Gisingen zu einem Modell-Dorf aktiver Bürgerbeteiligung. Den Anstoß dazu gab 2005 Hubert Benoits Idee zum Bioenergie-Dorf. "Der Knoten ist jetzt geplatzt", sagte Benoit, denn seit Kurzem stehe der Standort dafür fest

Gisingen. Selbst anpacken ist besser, als auf die Hilfe anderer zu warten. Mit diesem Ansatz entwickelt sich Gisingen zu einem Modell-Dorf aktiver Bürgerbeteiligung. Den Anstoß dazu gab 2005 Hubert Benoits Idee zum Bioenergie-Dorf. "Der Knoten ist jetzt geplatzt", sagte Benoit, denn seit Kurzem stehe der Standort dafür fest. Als weitere Projekte sind derzeit ein Konzept für Seniorenwohnen in Arbeit und für die Unterkunft von Wanderern. Die Realisierung läuft vielfach über neu gegründete Genossenschaften."Auberge Saargau", nennt Ortsvorsteherin Ulrike Heffinger das geplante Wandererhotel. Acht Doppelzimmer mit Dusche seien angedacht, zwei Ferienwohnungen und ein Gemeinschaftsraum. Eingerichtet werde das in einer großen Scheune dicht bei den künftigen Seniorenwohnungen in der Gaustraße.

Zwei Etagen mit insgesamt 300 Quadratmeter stehen dann zur Verfügung. Die Pläne seien in Arbeit, womöglich könne das Gebäude in Holzbauweise erstellt werden. Zur Realisierung werde eine Genossenschaft "Zukunft Gisingen e.G." gegründet. "Dann wird das Haus gekauft und die Sache zügig angegangen", sagte Heffinger.

Nach Gisingen kommen Wanderer künftig über einen eigenen Wanderweg. Rund zwölf Kilometer lang soll er werden und die "Hirn-Gallenberg-Tour" in Rammelfangen sowie den Idesbachpfad bei Siersburg verknüpfen. "Im Mai erfolgt eine Begehung mit dem Zertifizierungsausschuss", erklärte Dagmar Arweiler.

Ein Premiumwanderweg soll es werden, im Rahmen der so genannten "Traumschleifen". An den Naturdenkmälern Gisingens wie den Tufftreppen am Leitersteiner Born führt er dann vorbei. Am Golfplatz entlang gehe es Richtung Oberlimberger Friedhof und auf der anderen Straßenseite weiter zum "Saargau-Wanderweg". In dieses Wanderkonzept sollen das Haus Saargau und die Pfarrkirche als Kunstort eingebunden werden. "Wir haben schon mit den Wirten gesprochen", sagte Heffinger, "dass es ein entsprechendes Angebot gibt und passende Öffnungszeiten". Denn Wanderer sollen in Gisingen nicht hungrig und durstig vor verschlossenen Türen stehen.

Von "sehr vielen Leerständen" geht Heffinger in den nächsten Jahren auch in Gisingen aus. Oder es lebt nur noch eine ältere Person allein im Haus. Um diese Situation abzufangen, entwickelten die aktiven Gisinger Bürger ein Konzept "Seniorenwohnen". "So viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel Betreuung wie nötig", sagte Heffinger. Um die fachgerechte Betreuung müssten sich die Bewohner jedoch selbst kümmern, wegen der Auflagen des Heimpflegegesetzes. Das Haus links neben dem "Saargau-Dorfladen" werde dafür gekauft. Acht bis zehn Wohnungen sind geplant mit jeweils 50 bis 65 Quadratmetern. "Das ist kein Mehrgenerationenhaus", betonte Arweiler. Das dazu nötige Eigenkapital werde auf etwa 1,3 Millionen Euro geschätzt.

 Dieses Gebäude an der Gaustraße wollen Gisinger Bürger zum Projekt "Seniorenwohnen" umwandeln. Foto: Johannes A. Bodwing

Dieses Gebäude an der Gaustraße wollen Gisinger Bürger zum Projekt "Seniorenwohnen" umwandeln. Foto: Johannes A. Bodwing

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