Frederike Reichert: Ich finde es wichtig, dass wir der Toten aus beiden Weltkriegen gedenken. Das gehört zu unserer Geschichte und darf nicht vergessen werden.

Interessierst du dich schon lange für das Thema?

Reichert: Eigentlich schon seit ich klein bin. Wir gehen mit unserer Familie immer in die Kirche, auch am Volkstrauertag, um der Toten zu gedenken. Im Geschichtsunterricht haben wir uns natürlich auch damit beschäftigt.

Bist du im Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge engagiert?

Reichert: Ich war beim Jugendcamp 2009 in Losheim dabei. Und ich habe vor, mich mehr bei der Jugendarbeit zu engagieren. Wir besuchen Soldatenfriedhöfe, Ruhestätten und waren auch schon auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof, um Gräber zu renovieren. Sehr viele Soldatengräber sind total heruntergekommen. Dabei haben sie es verdient, besser gepflegt zu werden.

Interessieren sich auch andere Jugendliche aus deinem Bekanntenkreis dafür?

Reichert: Eigentlich nur mein Freund. Er will auch mal Geschichte studieren. Sonst bin ich damit ziemlich allein.

Auf einen Blick

Der Volkstrauertag wurde durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Es ging dabei auch um die Solidarität derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit den Hinterbliebenen der Gefallenen. Die Nazis missbrauchten den Volkstrauertag als "Heldengedenktag" für Propagandazwecke.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde der Volkstrauertag erneut vom Volksbund eingeführt und 1950 erstmals im Plenarsaal des Bundestages begangen. Am Sonntag findet dort die zentrale Gedenkveranstaltung um 16 Uhr statt. Sie wird vom ZDF im Fernsehen live übertragen. maa