Fünf Rentiere in Lauerstellung

SZ-Redakteur Martin Rolshausen versucht sich als „Tier“-Beobachter.

Meinung:

Fünf Rentiere in Lauerstellung

Die Tierwelt hat viele Regeln. Die in Saarbrücken eine ganz besondere, sie lautet: Wenn sich die Zugvögel in Richtung Süden davongemacht haben, kommen fünf Rentiere. Wer sich am St. Johanner Markt rumtreibt, den Blick von Handy lösen kann und nach oben schaut, sieht sie schon. Dabei sind sie viel zu früh in der Stadt.

Sie stehen rum und warten - auf den Weihnachtsmann und das Engelchen. Zusammen sind sie ein Show-Team. "Der fliegend Weihnachtsmann" heißt die Nummer, die die Hochseilbesatzung bald wieder abzieht. Dann wird wieder die Geschichte von Rudi, dem Rentier mit der roten Nase, erzählt. Nicht nur Kinderaugen werden leuchten. Und je besser die Stimmung unterm Schlitten ist, desto besser geht es auch den Leuten vom Verkehrsverein, die den Christkindlmarkt organisieren und uns das Hochseilspektakel ermöglichen.

Aber das beginnt erst am 21. November. Was machen die Rentiere jetzt schon da oben? Nachdem ich sie eine Weile beobachtet habe, kam mir ein Verdacht: Die frieren sich da oben eine rote Nase, weil jedes von ihnen Rudi, also der Star der Hochseilnummer, sein will. Vielleicht wollen sie auch die Kinder schon etwas erfreuen. Oder jemand wollte in der Garage, in der sie den Sommer über lagern, jetzt einfach sein Auto vor dem Winter schützen.

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