Fülle, Frucht und Augenweide
Saarbrücken. Die Augenweide beim SZ-Weinforum am Freitagnachmittag - so viel stand für jedermann sichtbar fest - war Weinprinzessin Jacqueline Thull. Bei den Gaumenfreuden war der Höhepunkt dagegen nicht so eindeutig auszumachen: Jeder einzelne der rund 70 Weine des neuen Jahrgangs, die sieben saarländische Winzer über 100 Gästen auf dem SZ-Weinforum präsentierten, hatte etwas zu bieten
Saarbrücken. Die Augenweide beim SZ-Weinforum am Freitagnachmittag - so viel stand für jedermann sichtbar fest - war Weinprinzessin Jacqueline Thull. Bei den Gaumenfreuden war der Höhepunkt dagegen nicht so eindeutig auszumachen: Jeder einzelne der rund 70 Weine des neuen Jahrgangs, die sieben saarländische Winzer über 100 Gästen auf dem SZ-Weinforum präsentierten, hatte etwas zu bieten. Wenngleich Weinprinzessin Jacqueline ihre heimliche Vorliebe für Grauburgunder gestand und einen namens "Nenniger Schloßberg" von Karl Petgen zu ihrem persönlichen Favoriten adelte. "Fülle und Frucht": Mit diesen Worten beschreibt Winzer-Präsident Helmut Herber den Charakter des Jahrgangs 2009. Dass die Tropfen "gehaltvoll, fruchtig und mit dezenter Säure" sind, verdanken sie den "vielen schönen Sonnentagen im vergangenen Jahr", so Herber. Zudem habe es einen trockenen und warmen Spätherbst gegeben - "wie geschaffen für einen hervorragenden Jahrgang", konstatiert Herber und lächelt zufrieden. Gegenüber dem 2008er Jahrgang habe der aktuelle Wein zudem etwas mehr Alkohol. Der Zuckerwert sei höher - "im Schnitt rund zehn Öchsle mehr", erklärt Bruno Schmitt aus Perl - Bürgermeister "der einzigen Weinbaugemeinde im Saarland". Nach Angaben von Winzer-Präsident Herber läuft auch der Weinverkauf der Obermosel-Winzer zufriedenstellend. "Der durch die Wirtschaftskrise ausgelöste Einbruch im internationalen Weinexport trifft uns nicht, weil wir kaum exportieren", sagt Herber. Mit einem Glas seines eigenen Rieslings in der Hand blickt er zuversichtlich ins Weinjahr 2010. Ebenso wie Weinprinzessin Jacqueline übrigens, die sich "sehr gute Chancen" ausrechnet, in diesem Jahr Weinkönigin zu werden. Eine Einschätzung, die auch der Winzer-Präsident teilt. Und: "Da kann unser Wein noch so gut sein: die Weinkönigin ist und bleibt immer das Beste." jos