Freizeit sinnvoll gestalten statt im Dorf rumzusitzen

Steinberg-Deckenhardt. Der Treffpunkt für die Jugendlichen in Steinberg-Deckenhardt ist nun auf dem Sportplatz. Mit einer Eröffnungsparty hat der Jugendclub (JC) den Anbau des neuen Jugendraumes an das Gebäude des Sportvereins gefeiert. "Es ist überhaupt der erste Jugendraum im Dorf", freute sich Ortsvorsteher Hans-Peter Wack (SPD)

 Der Jugendclub Steinberg-Deckenhardt ist in seinen Raum eingezogen. Bauleiter Rolf Bernhard (vorne) unterstützte die Jugendlichen mit handwerklichem Knowhow. Foto: Frank Faber

Der Jugendclub Steinberg-Deckenhardt ist in seinen Raum eingezogen. Bauleiter Rolf Bernhard (vorne) unterstützte die Jugendlichen mit handwerklichem Knowhow. Foto: Frank Faber

Steinberg-Deckenhardt. Der Treffpunkt für die Jugendlichen in Steinberg-Deckenhardt ist nun auf dem Sportplatz. Mit einer Eröffnungsparty hat der Jugendclub (JC) den Anbau des neuen Jugendraumes an das Gebäude des Sportvereins gefeiert. "Es ist überhaupt der erste Jugendraum im Dorf", freute sich Ortsvorsteher Hans-Peter Wack (SPD). Vor drei Jahren war unter den Jugendlichen im Ort der Wunsch nach einem eigenen Raum immer lauter geworden. "Wir hatten nichts und haben nur im Dorf rumgesessen", schilderte der aktuelle JC-Vorsitzende Julian Stephan die Situation. Der Ortsvorsteher brachte sie auf die Idee, einen Jugendclub zu gründen. Gesagt, getan. "Im Dorf war kein geeigneter Raum vorhanden", berichtete Michael Heck. Er wurde 2009 zum Vorsitzenden gewählt worden. Von der Idee einer Holzhütte, die mit Mitteln aus der Maßnahme "Tatort Dorfmitte" gefördert werden sollte, verabschiedeten sie sich schnell wieder. Einen geeigneten Standort fanden die Jugendlichen auf dem Sportplatz. "Im Sportlerheim waren die sanitären Anlagen vorhanden. Für uns war das ideal", erklärte Stephan.Von Hand zu Fuß - unter der Bauleitung des 71-jährigen Rolf Bernhard - wurden 1329 Arbeitsstunden an Eigenleistung in den Anbau des Jugendraumes bis zur Fertigstellung investiert. "Es sollte schon was Vernünftiges werden, sonst hätte ich nicht mitgemacht", stellte der Metzgermeister im Ruhestand zur Bedingung. Seine Mitarbeit war für die Jugendlichen ein absoluter Glücksfall. "Es war einfach riesig, wie Rolf uns unterstützt hat", lobte Stephan.

Rund 20 000 Euro, davon 9000 Euro an Materialkosten, hat der Massivbau gekostet. Bezuschusst wurde das Bauprojekt aus dem Topf des Agrarfonds der EU und der Landkreis St. Wendel steuerte 4500 Euro bei. "Die Jugendarbeit ist allgemein schwierig geworden. Jugendliche wollen Spaß haben, aber sich nicht mehr organisieren", stellte der Referatsleiter für Kinder und Jugendpolitik im Sozialministerium, Ernst-Rudolf Ollinger, fest.

Die Jugend habe Rechte, mit dem Jugendraum aber nun auch Pflichten übernommen, so Ollinger. Von dem Raum soll nun der ganze Ort profitieren. "Wir werden geregelte Öffnungszeiten über die Wochentage einführen", kündigte Stephan an. Und damit will der JC seine künftigen Ziele verfolgen. "Wir wollen die Kinder aus dem Dorf anlocken, mit ihnen gemeinsame Fahrten organisieren und versuchen, sie dafür zu begeistern, dass sie in den Jugendclub eintreten", erläuterte er. Zunächst wurde einmal die Einweihung gefeiert. Im Partyzelt standen die Bands Monkey on Fire, Roofmate und Splendid auf der Bühne. "Wir wollen die Kinder aus dem Dorf anlocken und mit ihnen gemeinsame Fahrten organisieren."

Julian Stephan, JC-Vorsitzender

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