Freie Wähler wollen Bad erhalten

Sulzbach. Die Sulzbacher Freien Wähler machen Druck. Sie wollen wissen, wie es mit dem Freibad weitergeht. "Die Haushaltsberatungen stehen an. Da brauchen wir endlich Zahlen, um entscheiden zu können", erklären Fraktionssprecher Bernd Schlachter und sein Stellvertreter Dietmar Holzapfel. Seit Mitte Juni 2010 ist die Freizeiteinrichtung dicht

 Das Freibad in Sulzbach ist seit Juni 2010 geschlossen. Foto: ll

Das Freibad in Sulzbach ist seit Juni 2010 geschlossen. Foto: ll

Sulzbach. Die Sulzbacher Freien Wähler machen Druck. Sie wollen wissen, wie es mit dem Freibad weitergeht. "Die Haushaltsberatungen stehen an. Da brauchen wir endlich Zahlen, um entscheiden zu können", erklären Fraktionssprecher Bernd Schlachter und sein Stellvertreter Dietmar Holzapfel. Seit Mitte Juni 2010 ist die Freizeiteinrichtung dicht.

"Aus technischen Gründen muss das Freibad Sulzbach bis auf Weiteres geschlossen bleiben." So stand es Rot auf Blau auf einem Schild am Eingang des Bades. Der Sommer stand vor der Tür und mit ihm die großen Ferien. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Regionalverband hatten im Nichtschwimmerbecken und im Planschbecken überhöhte Chlorwerte festgestellt und den Badebetrieb sofort unterbunden. Die Techniker der Kommunalen Dienstleistungs-Gesellschaft (die KDI betreibt das Bad) versuchten vergeblich, die Chlorwerte auf eine tolerierbare Größe zu reduzieren. Das Bad blieb die ganze Saison geschlossen. Alle politisch Verantwortlichen in der Stadt, auch der heutige Bürgermeister Michael Adam (CDU), erklärten jedoch, das Bad erhalten zu wollen. Doch Vorschläge, wie das geschehen kann, gab es keine. Es gibt sie bis heute nicht. Auch wenn immer wieder von Sanierungskosten zwischen 2,4 und vier Millionen Euro die Rede ist, genaue Zahlen liegen nicht vor. "Es wurde versprochen, dass wir bis September exakte Zahlen bekommen", sagt Schlachter. Doch nichts sei passiert. Selbst in der Aufsichtsratssitzung der KDI im Dezember sei nicht über das Freibad informiert worden. Und jetzt habe der Bürgermeister erklärt, dass alles auf den Prüfstand müsse, auch das Freibad. "Für uns sieht es so aus, als sei das Freibad nicht mehr gewollt, und das Thema solle ausgesessen werden", vermuten Schlachter und Holzapfel. Am liebsten wäre den Freien Wählern "der Erhalt eines einfachen Freibades, ohne riesige Investitionen". "Wir brauchen kein Schicki-Micki-Freibad", unterstreicht Schlachter. Die Freien Wähler sind überzeugt, dass für die Erneuerung der Technik eine Million Euro reicht. Diese Summe könnte langfristig finanziert werden. "Bei einem Zinssatz von fünf Prozent brauchen wir 50 000 Euro im Jahr für Zinsen und Tilgung", rechnet Schlachter vor. "Wenn wir das Sozialamt an den Regionalverband abgeben, wie beispielsweise Quierschied und Friedrichsthal, können wir zwei Stellen einsparen, Zinsen und Tilgung wären so gesichert", erläutert Holzapfel. Bei der Finanzierung sollten auch die Sulzbacher Stadtwerke eingebunden werden. Schließlich seien sie als langjähriger Betreiber des Bades für den jetzigen Zustand mit dem Investitionsstau verantwortlich.

2007 habe die KDI das desolate Freibad von den Stadtwerken übernommen. Offen zeigen sich die Freien Wähler aber auch für die Möglichkeit, am Sulzbacher Hallenbad (Vopelius-Bad) ein Außenbecken anzubauen. Allerdings müssten jetzt Zahlen auf den Tisch. Dann erst könne man eine Entscheidung treffen.

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