Harter Winter setzt den Köllertaler Straßen zu

Köllertal. Laut ADAC sind Städte und Gemeinden in Deutschland für ein Straßennetz von rund 430 000 Kilometer verantwortlich (Landstraßen und Autobahnen gehören nicht zu ihrem Verantwortungsbereich). Schätzungsweise 40 Prozent davon sind in diesem Winter vom Frost beschädigt worden

 Straßenschäden in Millionenhöhe verursachte der Winter.  Das Bild zeigt die Heusweiler Straße in Holz. Foto: Andreas Engel

Straßenschäden in Millionenhöhe verursachte der Winter. Das Bild zeigt die Heusweiler Straße in Holz. Foto: Andreas Engel

Köllertal. Laut ADAC sind Städte und Gemeinden in Deutschland für ein Straßennetz von rund 430 000 Kilometer verantwortlich (Landstraßen und Autobahnen gehören nicht zu ihrem Verantwortungsbereich). Schätzungsweise 40 Prozent davon sind in diesem Winter vom Frost beschädigt worden. Die Ursachen sind bekannt: Regen- und Tauwasser dringt durch Risse in die Fahrbahn ein, der strenge Frost und die ständige Last der Autos und schwererer Fahrzeuge sprengen den Asphalt. Krater tun sich auf. Doch nicht allein die Natur ist verantwortlich, sondern auch die Kommunen selbst, denen nach Informationen des Deutschen Institutes für Urbanistik und des Deutschen Städtetages seit Jahren das Geld fehlt, Straßen gründlich zu sanieren. Wo immer nur geflickt wird, habe "Väterchen Frost" leichtes Spiel, heißt es.In den drei Köllertal-Kommunen sind sofort nach der Schneeschmelze die Schäden des "Superwinters 2010/2011" sichtbar geworden - an vielen Straßenabschnitten. Heusweiler ist für 117 Kilometer kommunale Straßen verantwortlich, Püttlingen für 90 und Riegelsberg für 50 Kilometer. "In einem ersten Überblick kann man davon ausgehen, dass sich die Schäden im Rahmen der letzten beiden Jahre bewegen", beantwortet die Stadt Püttlingen eine Anfrage der SZ. Zum Vergleich: Im Püttlinger Straßenausbauprogramm wurden in den vergangenen Jahren jeweils durchschnittlich rund 330 000 Euro in die grundhafte Erneuerung von Straßen investiert. Ähnlich sieht es in Riegelsberg und Heusweiler aus, die ebenfalls, nach strengen Wintern, sechsstellige Beträge in die Hand nehmen müssen, um die gefährlichen Krater in den Straßen zu beseitigen.

Erhaltung der Sicherheit

Neu entdeckte Schlaglöcher werden dabei zunächst einmal provisorisch mit Kaltasphalt geschlossen, vereinzelte Risse und klaffende Nähte werden mit heißer Druckluft ausgeblasen und anschließend mit Bitumen vergossen. Größere Setzungen und Rissflächen werden heraus gefräst und im Heißeinbau mit Asphalt verschlossen, teilten die Experten in den Bauhöfen der Köllertal-Kommunen mit. Die Krux an der Sache: "Alle Verfahren sind keine Erneuerungen der Fahrbahn. Sie dienen der Erhaltung der Fahrsicherheit des Verkehrs und der Vermeidung weiterer Schäden der Fahrbahn-Oberfläche."

Mehr nicht - oder anders ausgedrückt: Für die grundlegende Erneuerung bereits vorgeschädigter Straßen im Köllertal haben Stadt- und Gemeinderäte in Abstimmung mit den Verwaltungen eigene Straßenausbau-Programme beschlossen, die in den kommenden Jahren peu à peu umgesetzt werden sollen, und die deutlich mehr kosten als nur die erwähnten Ausbesserungsarbeiten und die größtenteils über das Prinzip der "wiederkehrenden Beiträge" aller Hausbesitzer finanziert werden.

Diese Maßnahmen werden sinnvollerweise erst festgelegt, wenn sich die Winterperiode dem Ende zuneigt, teilen die Bauhof-Experten in Heusweiler, Riegelsberg sowie in Püttlingen übereinstimmend mit.

Auf einen Blick

Schäden am Auto: Laut ADAC muss ein Autofahrer, der mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer in der Stunde ein zehn Zentimeter tiefes Schlagloch gerät, mit einem Schaden zwischen 500 und 1500 Euro an seinem Wagen rechnen. Allerdings können solche Pauschal-Angaben immer nur sehr grob sein. Auch sollte bedacht werden: Der ADAC versteht sich als Lobby des Autofahrers. et/mr

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